HÖRSPIELer:
Was hat es mit Deinem Künstlernamen `Abocab´
auf sich ?
Caspar ABOCAB:
Ich trage ihn schon sehr lange, Abocab ist
ein Spiel mit Buchstaben, die nur sich selbst bedeuten sollten. Ich habe
mir damals einen solchen gesucht, um mich selbst neu zu erfinden. Er gefällt
mir noch heute.
HÖRSPIELer:
Du lebst in Berlin/Prenzlauer Berg.
Ich
lebe schon viele Jahre in Berlin, lange vor dem Mauerfall bin ich hergezogen.
Nach Prenzlauer Berg kam ich vor zehn Jahren, weil ich dringend eine neue
Wohnung brauchte, und hier gab es nicht nur eine, sie war auch bezahlbar.
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HÖRSPIELer:
Inspiriert Dich die Stadt als Autor ?
Erlebnisse
inspirieren mich, Gedanken, Begegnungen. `Die Stadt´ ist Thema einiger
bissiger Kurz-Satiren gewesen, die ich auf Leseveranstaltungen vorgetragen
habe, sowas gab es nämlich schon vor fünfzehn Jahren, es hieß
bloß noch nicht `Lesebühne´ und stand nicht dauernd in
der Zeitung.
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Wenn
ich aus Berlin für eine Weile in eine andere deutsche Stadt muß,
bin ich immer froh, wieder zurückzukommen, und atme in tiefen gierigen
Zügen die Luft des Bahnhof Zoo ein. Außer wenn ich aus Hambrg
komme, da fühle ich mich auch wie zu Hause.
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Nach Auslandsreisen fühle
ich aber immer ein gewisses Fernweh wenn ich zurückkomme. |
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HÖRSPIELer:
Kann man als Hörspielautor mit eigenen
Verlag inhaltlich unabhängiger arbeiten ?
Caspar ABOCAB:
Im eigenen Verlag arbeite ich komplett auf
eigene Verantwortung.
HÖRSPIELer:
Deine nächsten Projekte ?
Caspar ABOCAB:
Die `Sechs Gedichte Sprachmusik´ sind
sprachmusikalisch bearbeitete Gedichte, die einen spöttischen, traurigen,
selbstkritischen Blick auf das Leben in der Großen Stadt werfen, zwei
der Gedichte sind eigentlich Lieder. Würde ich in Kleckersdorf leben,
wären es andere Gedichte, um auf die vorherige Frage nach der Stadt und
ihr Inspirationspotential zurückzukommen.
("`Sechs Gedichte Sprachmusik´ kommt
im Herbst heraus", mischt sich an
dieser Stelle der Verleger ein.)
Vermutlich erst im Frühjahr wird `Vielleicht
Bin Ich Ein Auto´ fertig. In diesem Stück
machen sich vier auf die Suche nach dem Irrsinn, und fragen
sich bald, ob Sie nicht eigentlich das Hirngespinst eines wahnsinnigen
Auftraggebers sind.
HÖRSPIELer:
Wir sind gespannt. Vielen Dank für das
Gespräch.