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Politische Begehrlichkeiten
Übergriffiges Bezirksamt bedroht Naturidylle
Die im 'Masterplan' für das Wildgehege Klövensteen propagierte 'Waldpädagogik' solle nach Auffassung der von Thure Timmermann ins Leben gerufenen Bürgerinitiative "... lediglich die Denaturierung der Natur z.B. mit verdoppeltem Parkplatz, Waldrodung, Asphaltflächen, Tierkäfigen und Eventflächen rechtfertigen." Dieser Plan ist dank des Widerstands vieler engagierter Rissener zwar fürs Erste offiziell vom Tisch, aber die Gefahr scheint durchaus nicht gebannt.
Die die aktuelle Krise um das Wildgehege Klövensteen ausgelöst habende Bezirkspolitik sollte trotz allem nicht unfair behandelt oder gar vorverurteilt werden:
Natürlich will das Bezirksamt-Altona den Bürgern, von denen es gewählt und bezahlt wird, dienen und ihnen das Leben erleichtern. Es beabsichtigt keineswegs, sie zu gängeln oder mit überproportionierten bürokratischen Vorhaben an fortlaufende Ausgaben zu binden und damit ihre steuerschöpfende Arbeitskraft für die Finanzierung zweifelhafter Projekte zu vergeuden.
Auch die zunehmende Politikverdrossenheit in der Bevölkerung sollte nicht als Erklärung oder gar Entschuldigung für die im vorliegenden Fall besonders augenfällige Entfremdung zwischen Bürgern und Herrschenden herhalten. Vielmehr müssen in dieser konkreten Vertrauenskrise in dem Elbvorort die Rissener von den Planerinnen und Planern des Bezirksamts Altona bei der gerechten, vielfältigen und offenbar dringend notwendigen Neugestaltung ihres abgeschiedenen Wäldchens abgeholt und mitgenommen werden.
Es ist absurd, ausgerechnet der grünen Bezirksamtsleiterin Dr. Stefanie von Berg zu unterstellen, gegen die Belange der Natur anzuregieren. Nahezu wie eine Verschwörungstheorie erscheint zudem die Vermutung, die Politik würde unter dem ökologischen Deckmantel in Wirklichkeit Wirtschaftsunternehmen den Weg bereiten, den Rissener Forst auszubeuten. Auch der Bürgerverein Rissen e.V. hängt in dieser Angelegenheit sein Fähnchen nicht nach dem aus Altona herüberwehenden Wind, wenn manche meinen, er würde mit dem von ihm mitlancierten alternativen und korrekt durchgegenderten Bürgerbegehren 'Rettet das Wildgehege Klövensteen' eigentlich nur seinen Einfluss sichern wollen, indem er dem Bezirksamt hilft, auf diesem Weg einen leicht kaschierten 'Masterplan 2.0' durchzudrücken.
Daher ist es wichtig, dass der Gesprächsfaden zwischen Regierenden und Regierten nicht vollständig abreisst, wozu diese Seite (die sich u.a. satirischer Mittel bedient) einen zivilgesellschaftlichen Beitrag mit vermittelndem Charakter leisten möchte.
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