Provokationskunst à la Leo Greller


Groupiedämmerung - Ein Abend im Hickhack

In einem Berliner Club kam es kürzlich zu einem Zwischenfall, an dem der sympathische Künstler Leo Greller sowie drei seiner Fans beteiligt waren. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an, noch herrscht Verwirrung vor. Fest steht: Leo wird nach diesem Vorfall kaum mehr derselbe sein, der er vor dieser Nacht im 'Hickhack' war.



Provokationskunst mit Folgen

In einem Berliner Club kam es kürzlich zu einem Zwischenfall, an dem der sympathische Künstler Leo G. sowie drei seiner Fans beteiligt waren. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an. Es konnte noch nicht endgültig geklärt werden, was genau sich kurz vor drei Uhr morgens in einem Hinterzimmer des Clubs abspielte. Fest steht jedoch schon jetzt: Leo wird nach diesem Vorfall kaum mehr derselbe sein, der er vor dieser Nacht in Moabit war.

Beteiligter aus dem Hickhack-ClubVielleicht war es die Kombination aus Fetisch-Sex-Event sowie professioneller Publikumsbeschimpfung an diesem Abend, die zu der aufgepeitschten Atmosphäre in einem Hinterzimmer des Clubs führte, in dem sich der Künstler nach seinem Auftritt zur Ruhe begeben hatte und in dem sich ein ehemaliges Groupie, ein Fan sowie ein Mitläufer an ihm vergingen.
Debora Weigert als GroupieDas Groupie gilt als Anstifterin der Tat und befindet sich zur Zeit in Untersuchungshaft. Im folgenden einige Personen, die an besagtem Abend ebenfalls in dem Club, der sich in einem verlassenen Industrie-Areal befindet, anwesend waren und eventuell Licht ins Dunkel der unschönen Vorgänge um den in letzter Zeit vom Schicksal gebeutelten Leo G. bringen können:
Als Freund des schnellen Springens über die Kanäle hätte ein Mitläufer die fragliche Nacht vermutlich lieber daheim im Fernsehsessel verbracht. Von solchen dramatischen Ereignissen, wie dem Kampf `Moderne´ gegen `Dekadenz´ im HickHack-Club, wird in der Glotze allerdings nur selten berichtet. Hierfür würden sich vermutlich keine Kunden für die Werbezeiten finden. Im Angesicht der eskalierenden Ereignisse in Moabit konnte auch keine Fernbedienung für Mäßigung sorgen: Das Programm stand fest - Lautstärke und Szenenabfoge lagen in der Hand der anwesenden Protagonisten. Die Frage, ob diese hierbei ihrer Verantwortung gerecht wurden, bleibt vorerst ungeklärt.


Der Schlaf eines Unschuldigen

Was nun tatsächlich in dieses turbulenten Nacht in der Partymetropole an der Spree vorgefallen ist, kann vielleicht noch am ehesten durch das ebenfalls auf dieser Seite herunterladbare Hörspiel herausgefunden werden. Es waren verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Eigenheiten und Leidenschaften vor Ort. Hören Sie das Radiodrama mit den Originalstimmen den Hörspielsprecher!

Leo Greller als Schläfer Zwar ist `Schlafen´ nach seiner eigenen Aussage Leos zweitliebste Tätigkeit - aber als er sich nach seinem Auftritt, durch den er übrigens keine neuen Freunde gewann, an jenem Abend erschöpft auf ein versifftes Sofa hinter der Bühne im HickHack-Club sinken ließ und entschlummerte hatte ihn nicht nur die Müdigkeit, sondern auch der Leichtsinn übermannt: Er war nicht alleine in dem Raum, sondern zusammen mit ehemaligen Groupies, Fans und Bewunderern. Greller-AnhängerInnen zeichnen sich allerdings durch für Außenstehende besonders befremdlich, ja geradezu exzentrisch anmutende Verhaltensweisen aus, was Leo möglicherweise zum Verhängnis werden sollte. Die Erlangung finalen Ruhms hatte er sich jedenfalls anders vorgestellt ...

Jenny Bins als Fan Einem weiblichen angeblichen Fan Leos sagen wir: `Nein, Madame ! Wenn Sie uns auf unsere Frage, was denn an jenem Abend im HickHack-Club Spektakuläres passiert sei, lediglich von einer grandiosen Nackenmassage, die Ihnen zu teil wurde, berichten, dann hilft uns das nicht wirklich weiter. Natürlich ist es erfreulich, dass Sie eine optimale Methode zur Förderung Ihres körperlichen Wohlbefindens gefunden haben - aber mit Verlaub: ENTSPANNUNG ist nun ziemlich genau das Gegenteil, wozu Sie und Ihre Begleiter Herrn Greller in dieser Nacht verhalfen. Aber sich `Fan´ nennen ! Hätten Sie Ihr ehemaliges Idol mal lieber harmlos massiert, anstatt ...´



Jede Menge Verdächtige

Ades Zabel als Edith SchröderMan sollte sich vom unschuldigen Lächeln eines ebenfalls festgehaltenen weiblichen Groupies nicht beeindrucken lassen. Würde man mit ihm im selben Raum wirklich einen ruhigen und sicheren Schlaf finden ? Der sympathische Provokationskünstler Leo hat es am Rande einer Fetisch-Nacht versucht weil er sich von seinem anstrengenden Auftritt erholen wollte. Mittlerweile hat er seinen Leichtsinn bereut. Das nebenstehende Foto stammt aus der Nacht des Schicksals und wurde nach dem für die meisten Außenstehenden nur schwer nachvollziehbaren gemeingefährlichen Vorfall im Berliner HickHack-Club aufgenommen.
Eine Frau, die man nicht unbedingt im HickHack-Club erwartet hätte, muss sich ebenfalls vor der Polizei rechtfertigen: Edith Schröder aus Berlin-Neukölln. Dort hat sie es mit Beharrlichkeit und einer gehörigen Portion Womanpower zu einiger Berühmtheit gebracht. Mittlerweile spielt sie in Fernsehserien wie `Verdreht in Berlin´ irritierende Nebenrollen und ist auf dem besten Wege, vom Seniorenfernsehen zur neuen Mutter der Nation aufgebaut zu werden. Hoffentlich regt sich das Berliner Original wegen der Schlagzeilen der Yellow-Press nach dem dramatischen Abend in dem Moabiter Nachtclub nicht zu sehr auf in ihrem Alter ! Das würde sich Leo Greller nie verzeihen ...
Laurent Daniels als Flaneur Ein festgenommener Flaneur versichert glaubhaft, in der fraglichen Nacht keinesfalls wegen Leo den HickHack-Club besucht zu haben. Allem Anschein nach ging es ihm bei dem Event um vordergründigere Sinnesfreuden als die Darbietungen Grellers. Leider nervt der Flaneur genannten Sexclubs als einen Ort der Aufklärung. Auch die Metaphern weißer und rosa Kaninchen für einander widersprechende Artikel des deutschen Grundgesetzes, die er ins Spiel bringt, vermögen wenig Licht in die verworrene Situation zu bringen.



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Hörspiel
'Groupiedämmerung'
Realisiert von Hartmut Lühr
Vorgestellt 2007 im Lauschangriff
Dem ausgebrannten Berufsquerulanten Leo Greller wird in diesem Hörspiel übel mitgespielt, denn Berliner Großstadt-Hedonisten, die sich zu einer Fetisch-Nacht im HickHack-Club einfinden, liest man nicht ungestraft die Leviten, wie Leo es tut. So werden für ihn selbst seine Groupies und Bewunderer aus vergangenen Tagen auf einmal zur tödlichen Gefahr ...
mit Laurent Daniels (Fan), Jenny Bins
(Groupie), Ades Zabel (Edith Schröder),
Christian Senger (Fan) u.a.

38 Min. | 36 MB | DOWNLOAD/PLAY




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Jenny Bins, Laurent Daniels,
Monika Gossmann, Ades Zabel,
Christian Senger, Debora Weigert.




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Die Hörspieler-Homepage von 1999 bis 2009
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Provokationskunst mit Leo Greller
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Leo-Greller-Mediensatire (mit Laurent Daniels, Debora Weigert, Jenny Bins, Christian Senger und Ades Zabel)





Massage mit Regeln

Also, ich gebe zu - in einem Punkt bin ich wirklich schuldig: Für `ne gute Nackenmassage könnte ich manchmal wirklich töten. Das war aber bisher nie nötig - damit hier keine Missverständnisse aufkommen! Körperliche Gewalt und die Kunst des Massierens passen meiner Ansicht nach überhaupt nicht zusammen.

Sexualaufklärung ist eine notwendige und außerdem eine wunderbare Sache - zumal wenn es nicht die eigenen Kinder sind, denen man das Handwerkszeug für eine gelungene Sexualbiografie an die Hand gibt. Gerade in Deutschland ist das Wissen um die wichtigsten Regeln im sexuellen Umgang miteinander mindestens genau so wichtig, wie beispielsweise die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung - ist doch so! Es gibt Vorfahrtsregeln, es gibt Ampeln, die auf rot schalten, Geschwindigkeitsbegrenzungen, recht vor links, natürlich ... und möglichst nüchtern, das Ganze. Und zum Glück freie Fahrt für freie Bürgerinnen und Bürger. Man muss den Sexkünstlern von morgen natürlich schon früh vermitteln, wie sie später am Geschicktesten verhandeln, um möglichst viel ihrer eigenen erotischen Bedürfnisse selbstbewusst umsetzen zu können. Unbehindert von kulturell vorgegebenen Hierarchien. Ist meine Meinung - sonst kann man sich das Ganze gleich schenken.

Tasten, kneten, dehnen, drücken, reiben, berühren - Massage! Wunderbar! Es ist vermutlich die moderne Umwelt, die einen immer wieder so verspannt - Arbeit, Beziehungsstress, Freizeit ... . Und wer ein guter Masseur ist -oder eine gute Masseuse- das ist oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Wäre wohl auch zu einfach. In solchen Clubs wie dem HickHack ist die These, dass eine gute Massage schlechtem Sex vorzuziehen ist, im Moment wohl noch nicht mehrheitsfähig. Daran kann man aber arbeiten - und schließlich gibt es ja auch noch Tantra. Auf keinen Fall werde ich auf dem HickHack herumhacken. Das tun schon genug Leute; Presse-Schreiberlinge vor allem, die noch nie dort waren, die aber trotzdem `ne Meinung zu der Szene haben. Ich bin zwar keine regelmäßige Besucherin dieses Clubs: Aber ich find´s schon peinlich, was abgeht, wenn irgendwelche berühmten Hollywoodstars ihren neuesten erotisch angehauchten Film in Berlin vorstellen und im HickHack feiern wollen: Dass dann nämlich wegen der Pressefritzen die HickHack-Stammgäste nicht hineingelassen und durch langweilige Models ersetzt werden. Ein schwaches Bild ...


feiernde Hedonisten im Hickhack-Club


Grottenschlechte Talkshows

Mal ehrlich: Wer konnte vorher ahnen, dass es so enden würde ? Es gibt einfach zu viele Freaks - so ist es doch! Und warum hacken eigentlich alle auf der Idee friedlicher und gemütlicher Fernsehabende herum ?

Also zugegeben: Die Nacht im HickHackClub war natürlich um Längen aufregender als ein Abend vor der Glotze. Obwohl: Mattscheibe kann natürlich auch immer wieder mal ganz schön grausam sein. Ich erinnere mich: Den Leo Greller hab´ ich ja vor einiger Zeit schon wieder im TV gesehen. Nicht in dieser Talkshow am Alex in Berlin, sondern in einer von den St. Pauli-Landungsbrücken in Hamburg, wo er ja eigentlich herkommt: Also vom NDR. Da wurde er befragt von so `nem Moderatorinnen-Duo: `Ner pummeligen Blonden und `ner drallen Brünetten. Da hatten die sich darüber ausgelassen, dass der Greller in ihren Augen zu bescheiden sei, wenn er den Leuten in Deutschland nicht einfach sagen würde, wie es wäre: dass er nämlich gar nicht so ein großer Loser sei, wie die meisten denken würden und dass er damit aufhören solle, seinem Publikum zu verheimlichen, dass er in Schweden schon seit Jahren ein richtig großer Star wäre - mit einer eigenen Sendung im Privatfernsehen. Das wäre in unseren Breitengraden -so bescheuert haben die sich glaub´ ich ausgedrückt- schließlich kaum bekannt ! Daraufhin hatte er so´n bisschen rumgedruckst und erklärt, dass es ja eigentlich gar nicht so spektakulär sei, in Stockholm ein kleiner Star zu sein; Dass sein Erfolg bei den Wikingern eigentlich ja nur daherrühre, weil seinen melancholischen Texten bei Nordlichtern, die kein Deutsch verstehen, etwas faszinierend Surreales anhaftet. Die brünette Moderatorin hatte währenddessen die ganze Zeit gekichert.

Wirklich schräg, Leos Auftritt in dieser grottenschlechten Talkshow im NDR! Ich glaube, er hatte zeitweise sogar ein paar Tränen in den Augen. Ich hatte zuerst nicht so ganz verstanden, weshalb. Ich meine, dieses Moderatorinnenpaar war natürlich schon gruselig: Aber dass der Greller deshalb mit den Tränen kämpfen musste !?! Ein Würgereiz wäre da ja vielleicht naheliegender gewesen. Die Kamera hatte gleich weggeblendet, als man es in seinen augen glänzen sehen konnte. Auf seiner Homepage, wo er noch mal auf die Talkshow einging, habe ich dann nachgelesen, dass das an einem gewissen Architekten namens Bagdadi lag, der ebenfalls mit in der Talkrunde saß. Also der, der vom Hamburger Senat immer bevorzugt die großen Bauvorhaben in der Stadt entwerfen darf ... . Als dann als Einspielung in der Show ein Film lief, wo einige von Bagdadi entworfene `Gebäude´ gezeigt wurden, sei es einfach über Leo gekommen und -das erklärte er auf seiner Homepage- er musste wohl daran denken, wie seine schöne Heimatstadt von einigen Profitgeiern und der Politmafia immer mehr verschandelt wurde in den letzten Jahren. Daher die feuchten Augen. Ich finde `neu´ ja manchmal ganz gut: Echt sensibel, der Leo Greller!


anonymisierte wartende Hedonisten vorm Hickhack-Club


Bahnsteige hochklappen

Warum soll ich es leugnen ? Die Mühe kann ich mir sparen: Ich war zur fraglichen Zeit am fraglichen Ort und ich bin nach wie vor eine autonome Person. Eine Bürgerin, wenn Sie so wollen, die ein Gespür dafür hat, wann was zu tun ist. Und die das dann auch tut - mit allen Konsequenzen. Allen. Für sie selbst und andere, ja.

Menschenmassen sind mir eigentlich zuwider: Viele Leute ohne Engagement dabei, Mitläufer. Im vorliegenden Fall sogar Perverse, wenn man das heute noch so nennen darf. In einer Stadt wie dieser ist nichts wirklich mehr pervers und das ist ja vielleicht auch ganz gut so. Trotzdem kann es wohl nicht schaden, wenn diesem bunten Personenkreis ab und an mal aus berufenem Munde die Leviten gelesen werden. Wenn wenigstens der Versuch unternommen wird, denn die Begleitumstände sind ja nicht wirklich harmlos: Andacht, Strafe, Hass, Auserwähltsein ... da muss man allerdings sehr aufpassen, nicht ins Religiöse abzurutschen, was durchaus passieren kann, wenn man sich manche Kostüme von Freaks in dieser Fetischnacht im HichHackClub vor Augen führt. Vergebliche Liebesmüh´ ? Vielleicht. Den Leuten den Spiegel vorhalten, das ist auf jeden Fall zu bejahen. Und eigentlich genau die richtige Aufgabe für jemanden wie Leo. Eigentlich. Aber in dieser Nacht ...

Psychisch Labilität muss ja nicht grundsätzlich was Schlechtes sein. In solch einem Zustand erreichen Echtheit und Authentizität doch ganz andere Wertigkeiten. Das muss dann auch nicht unweigerlich dazu führen, dass man an unpassendem Ort seinen Nagellack verschüttet. Apropos `unpassender Ort´ - Es gibt nach meiner Erfahrung nun einmal so etwas wie `magische Orte´ mit einer ganz speziellen Ausstrahlung, wo etwas in der Luft hängt - ob das nun ein Bahnhof in Bad K. ist oder eine miefige Theaterkasse in Wilmersdorf oder ein Nachtclub in `nem ollen Industriegebiet: Die Besonderheit der Umstände kann niemals abschließend analysiert werden - das liegt vermutlich in der Natur der Sache: Es mag ja angehen, dass das Vorhandensein von Kopfkissen, Nagellack oder BND-Mitarbeitern die Devianzprognosen von Kriminologen ungünstig beeinflussen ... aber was will man mit diesem Wissen anfangen ? Theater schließen, Bahnsteige hochklappen, Nachtclubs in Museen umbauen ? Das kann es doch auch nicht sein ... . Also, man akzeptiert besser, dass es solche besonderen Orte gibt - ist meine Meinung.


anonymisierte wartende Hedonisten vorm Hickhack-Club


Die Häsin und der Paragraf

Ich hab mich ja zum Glück instinktiv rausgehalten aus der Sache hinter der Bühne. Aber wo ich gerade dabei bin, will ich hier jetzt mal was über das Sittengesetz sagen: Das ist nämlich gar kein richtiges Gesetz, das ist ?

Hierzulande hat es die westliche Moderne ja mit dem Grundgesetz zu tun - auch in Berlin. Viele mehr oder weniger gut gemeinte Artikel, die uns Westler schützen sollen: Vor anderen und vor uns selbst. Und bei den Artikeln im Grundgesetz stoßen wir ebenfalls wieder auf rosa und auf weiße Kaninchen, die nicht wirklich gut zusammenpassen: Da haben wir in weiß: Artikel 6, Absatz 1 über Ehe und Familie: Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung. Schön für die Mamis und Papis in Stegliz - Da können die nachts ruhig schlafen. Aber in rosa haben wir dann auch noch Artikel 2, Absatz 1 über die persönlichen Freiheitsrechte: Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt. Die vertragen sich nicht besonders gut, rosa und weiße Artikel - das ist kein Geheimnis. Wäre vielleicht doch einfacher, wenn alle `Bunnies´ wären.

Es gibt in Deutschland leider viel mehr bekannte männliche Hasen als prominente scharfe Häsinnen: Mümmelmann, Meister Lampe und natürlich alle möglichen Rammler. Die scharfen Häsinnen sind alles Amerikanerinnen. Und in den USA heißen die nicht Hase, sondern Bunny - das ist schön einheitlich! Aber ich unterhalte mich doch nicht mit meinen Freunden vor dem Sexclub und sage `hoffentlich sind viele scharfe Bunnies in dem Laden´. Da käme ich mir doch lächerlich vor! Worauf man sich vielleicht einigen könnte wären Kaninchen: Rosa und weiße. Kaninchen sind geselliger als Hasen. Egal, ob jetzt rosa oder weiß. Aber ich glaub´, die rosa Kaninchen hat alle Hitler gestohlen. Hasen und Kaninchen sind ja dämmerungs- und nachtaktiv, wie man weiß. Insofern stimmt der Vergleich. Wo er dann wieder hinkt, ist das Ding mit der Fruchtbarkeit: Die ist bei Hasen und Kaninchen ja sehr hoch, aber bei den Hickhackern ... ? Naja, will man´s wissen ?


anonymisierte wartende Hedonisten vorm Hickhack-Club


Aufklärung aus der Nogatstraße

Mit dieser ganzen Geschichte um den Anschlag auf den Hamburger Sänger und Provokationskünstler, der an dem Abend, an dem ich ebenfalls im Hickhack-Club war, habe ich eigentlich auch gar nichts zu tun. Ich lehne Gewalt natürlich in jeder Form ab - auch wenn mir andere Leute nun gerne was anderes unterstellen. Und diesen Leo Greller, den kenne ich sowieso nicht. Hat sich mir nicht vorgestellt ... . Naja, nun ist es ja auch zu spät.

Da drin in diesem Nachtclub, wo ich mich neulich Nacht so ein bisschen umgeschaut habe, war ein sehr garstiges Gedränge - au weia! Aber ich habe da wirklich so einiges zu sehen bekommen - Ich kann ihnen sagen: Mein lieber Herr Gesangsverein! Aber bei der Enge ruiniert man sich noch die Frisur zwischen den ganzen Süßen. Hat mir aber Spaß gemacht ... sowas gibt es ja nicht in Neukölln. War jedenfalls sehr zu empfehlen, der Rummel im Hickhack-Club. Aber für mich wurde es dann auch bald höchste Zeit, mich wieder nach Hause in die Nogatstraße zu begeben.

Da wohne ich nämlich immer noch, obwohl ich ja sogar schon eine eigene Vorabendserie im ZDF hatte, wo ich als taffe Frührentnerin benachteiligten Jugendlichen aus unserem schönen Problembezirg in Privatinitiative nicht etwa Strick- oder Sprach, sondern handfesten Sexualaufklärungsunterricht gegeben habe, wogegen Sozialarbeiterinnen einen vergeblichen Aufstand anzettelten. Das war überhaupt nicht unglaubwürdig, wie viele behaupteten. Im Gegenteil: Es wurde ja dann für die von mir gespielte Neuköllnerin richtig brenzlig als ich von neidischen Sozialklempnern daraufhin beim zuständigen Glaubenswächter angezeigt wurde. Was danach kam, war eigendlich nicht mehr so ganz für's Vorabendprogramm geeignet. Aber beim ZDF hatten sie offenbar eine Schwäche für diese spezielle Art Neuköllner Sozialromantik. Die Serie wird bestimmt bald fortgesetzt werden.
anonymisierte wartende Hedonisten vorm Hickhack-Club


Erziehungszeiten von Haustieren

Mein Leben als kritischer Sänger, streitbarer Schauspieler und politischer Provokateur 'Leo Greller' hat sich nach einem sehr beunruhigenden Vorfall, der sich kürzlich in Berlin ereignete, schlagartig verändert. Der heimtückische Anschlag auf mich, machte mir klar, dass einige Aktionen und einiges Handeln von mir teilweise doch recht kritisch gesehen werden. Dass man mir einige Dinge aber auch ewig nachträgt!

Als Kleinkünstler, der nicht viel zu verlieren hatte, konnte ich eigentlich stets bei meinem hedonistischen Gefolge den Finger in diverse offene Wunden legen und es mit der Hoffnung auf Heilung quälen. Aber dafür wurde ich natürlich nicht nur geliebt. Es gehörte für mich dazu, mein Publikum als 'degenerierten Abschaum' zu beschimpfen, als Verlierer, die nichts weiter als ihre sexuelle Abgestumpftheit zelebrieren. Viele lachten, wenn sie derartige Leviten von mir zu hören bekamen - ihre Art, diese Demütigungen wegzustecken. Trotzdem hatte ich zum Beispiel an dem bewussten Abend noch eins draufgegeben und kritisiert, dass die Sexszene Berlins schon lange überhaupt nicht mehr politisch ist.

Aber selbstverständlich habe ich die Leute nicht nur provokativ kritisiert, sondern auch wohlgemeinte Ratschläge gegeben. So habe ich ihnen nahegelegt, sich politisch dafür einzusetzen, dass Erziehungszeiten von Hunden und anderen größeren Haustieren künftig als 'rentenrelevant' eingestuft werden sollten, da ihre Aussichten für´s Alter ansonsten mehr als trübe wären. Aber auch das wollte aber natürlich kaum jemand gerne hören. Jedenfalls waren das Gepfeiffe und die Buhrufe lauter danach lauter als meine Show. Naja, viel Feind, viel Ehr ... . Aber es war im Nachhinein betrachtet eigentlich fast folgerichtig, dass sich einige Individuen aus dem Publikum nicht mehr im Griff hatten und mich daraufhin in meiner Garderobe, wo ich gerade eingeschlafen war, heimsuchten.


feiernde Hedonisten im Hickhack-Club