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Leo Greller, 2003 | Foto: Hartmut Schofeld
F O R U M

HIER KÖNNEN LEOs ANHÄNGERiNNEN
IHRE FRAGEN LOSWERDEN:
BEI SCHIETWETTER SETZT SICH LEO VOR DEN PC UND BEANTWORTET EURE MAILS.
BITTE HABT VERSTÄNDNIS DAFÜR, DASS ER NICHT AUF SÄMTLICHE POST EINGEHEN KANN.
ABER DEN MAILS, DIE NIEMANDEN BELEIDIGEN UND DIE KEINE WIEDERHOLUNGEN BEINHALTEN, WIRD SICH LEO GERNE WIDMEN.
 

fcstpauli4ever@ha***rg.de (SKINNY NORRIS) schrieb:
du stellst dich im fernsehen in interviews immer gerne als so´ne art wandelnde `hamburgensie´ dar - dabei lebst du scheinbar seit einiger zeit in berlin, wie viele andere wichtigtuer auch.
deine stellungnahme ?

LEO:
richtig, ich lebe zur zeit in berlin. und um noch eins draufzusetzen - ich wohne sogar im bürgerlichen charlottenburg. und zwar, auch wenn´s kitschig klingt: der liebe wegen !
so was passiert, da muss man durch. ich arbeite dran, die entsprechende person zu einem umzug an die elbe zu bewegen und ich kann mitunter sehr überzeugend sein. alles eine frage der zeit und der argumente.
aber auch fernab der heimat möchte ich nachdrücklich betonen, dass leo immer noch genauso zu st. pauli gehört, wie das bernhard-nocht-institut für tropenkrankheiten.
du siehst, es ist mir ernst !


confess635@***.net (FELIX W.) schrieb:
ich hab´ neulich in irgend `nem fanzine gelesen, dass dein vater son´n  hohes tier in der hamburger cdu sein soll. stimmt das ? ich meine, falls ja - da kannst du natürlich nichts für, klare sache. es gibt schließlich keine sippenhaft mehr. mich würd´s  halt nur interessieren.

LEO:
mir ist dieser bullshit auch schon zu ohren gekommen: absoluter quatsch. da ist überhaupt nichts dran. also erst einmal, dass mein daddy schon seit einigen jährchen nicht mehr unter uns weilt, was mich manchmal immer noch traurig macht; aber das miese an dieser üblen nachrede ist ja, dass immer irgendwas bei den leuten hängenbleibt, auch wenn es absolut hirnrissig ist. da wollen halt einige flachwichser offenbar mein image beschädigen und schrecken dabei selbst vor so infamen verleumdungen nicht zurück. wie fertig müssen solche typen sein  ?
ich erkläre hiermit gerne für alle, die jetzt vielleicht zweifel haben sollten: weder war mein vater zu lebzeiten ein hoher cdu-bonze, noch stand er dieser `partei´ jemals nahe; noch stehe ich dieser partei nahe; und sollte ich eines tages kinder haben, wird ihr vater ihnen rechtzeitig, bevor sie irgendwo das kreuzchen machen dürfen, erklären, wo man mal daneben liegen darf und wo dann aber auch der spass aufhört.
unappetitliche geschichte.


stefan.gies**@han***et.de (THATCHIM) schrieb:
warum gehst du mit den erfahrungen deiner hoffentlich inzwischen überwundenen kautabak-sucht eigentlich nicht stärker an die öffentlichkeit ? ich könnte mir vorstellen, dass es da draussen viele betroffene oder angehörige von betroffenen gibt, denen es helfen würde, wenn so ein sympathieträger wie du öffentlich zu seiner sucht steht. auch wenn du sie inzwischen überwunden hast.

LEO:
richtig endgültig überwindest du sowas nie, wenn du irgendwann mal voll drauf warst. bei mir hat es ja zuerst nur mit schnupftabak angefangen:
als guter hamburger hab´ ich mich natürlich immer gefreut, wenn
ex-bundeskanzler helmut schmidt im fernsehen zu sehen war und dort neben der beantwortung lästiger journalistenfragen für alle sichtbar seiner sucht nach schnupftabak fröhnte. schmidt schnupft ja bloß. jedenfalls im tv.
naja und ich war recht jung als schmidt noch kanzler war. und so´nem unreifen spund imponiert das natürlich, wenn so´n alter pfeffersack wie helmut öffentlich im fernsehen `drauf´ ist. und so hab´ ich´s eben eines tages auch mal ausprobiert. beim schnupfen ist es dann leider nicht geblieben - das war nur der einstieg. irgendwann wollte ich auch kauen. ich sag euch: leute, lasst bloss die finger davon ! ihr verliert eure freunde, weil ihr wie schmidt ständig blödes zeug brabbelt, wenn ihr euch was reinzieht; eure freundin findet eure vom tabak gelben zähne ätzend und zieht ebenfalls leine; von den scherereien mit der bullerei ganz zu schweigen ...
was jetzt deine frage mit dem abschreckenden vorbild angeht: ich hab´ ja in `das kommt dabei raus (versuch´s gar nicht erst)´ die kautabak-problematik behandelt parallel mit dem phänomen, warum alte männer einfach nicht von der öffentlichen bühne abtreten wollen, obwohl sie die menschen nur noch annervern.
ich denke, damit hab´ ich bestimmt einigen leuten anstoß gegeben, ihr leben nicht einfach so wegzuwerfen.


stammer14055@***.de (SUZANNA) schrieb:
einerseits finden mein freund und ich es sehr sympathisch, dass du nicht so auf erfolg aus bist und kaum platten verkaufst. aber ein klein wenig spielst du in unseren augen deshalb auch den märtyrer und das solltest du dir unserer meinung nach nicht noch viel länger antun.
warum sagst du den leuten z.b. nicht einfach, wie es ist: dass du nämlich gar nicht so ein großer loser bist, wie die meisten denken - hör doch auf, deinem publikum zu verheimlichen, dass du in schweden schon seit jahren ein richtig großer star mit einer eigenen sendung im privatfernsehen bist. das ist in unseren breitengraden schließlich kaum bekannt !
wir glauben, das wäre sicher gut für dein image.

LEO:
ich bin halt nicht der typ, dem pr so wahnsinnig wichtig wäre. weder verheimliche ich meinen erfolg in schweden, noch forciere ich die angelegenheit in der presse.
wenn schweden nicht schweden wäre, sondern z.b. dänemark, dann hätte sich das vielleicht inzwischen schon bis nach hamburg herumgesprochen, dass leo greller bei den skandinaviern richtig gut ankommt, weil seinen melancholischen texten bei nordlichtern, die kein deutsch verstehen, etwas faszinierend surreales anhaftet.


mathias.kla***ka@***-hanse.net (MATHIAS) schrieb:
dir wird kein gutes verhältnis zu `superpunk´ nachgesagt. dabei hast du früher doch gemeinsam mit deren sänger carsten friedrichs musiziert, wie man so hört. findest du es nicht etwas kleinkarriert, leuten die freundschaft aufzukündigen, nur weil sie mittlerweile erfolgreicher sind als du ?

LEO:
woran misst du erfolg ? an cd-verkaufszahlen oder daran, zu wie viel kreativer weiterentwicklung menschen -unabhängig solcher zahlen- fähig sind ?
es stimmt wirklich: ich habe carsten mal auf einer s-bahnfahrt richtung wedel kennengelernt und wir haben daraufhin ein paar mal miteinander musiziert, wobei der englische (!) Song `mistake no more´ herauskam. obwohl wir uns damals vorgenommen hatten -wir zählten 13 bzw. 17 lenze-, die musikwelt zu revolutionieren, ist dann irgendwie doch nichts mehr draus geworden. und das nehme ich carsten in der tat etwas übel, dass diese mission jetzt ganz alleine an mir hängenbleibt, während er sich mit seinen hypererfolgreichen superpunks und ihrer `wir-sind-der-bereits-etwas-in-die-jahre-gekommene-singende-nachwuchs-des- deutschen-gewerkschaftsbundes´-attitüde einen schönen vorruhestand macht. `mistake no more ?´ - ich fürchte, doch !


robert.renitent@fre***t.de (ROBERT RENITENT) schrieb:
stimmt es eigentlich, dass du glas zersingen kannst ? hat mir neulich ein verkäufer in einem plattenladen erzählt als ich gerade die cd `halblang, kleines´ von dir in der hand hielt.
der typ meinte wohl, mit dieser zusatzinfo ließen sich deine platten leichter absetzen ... . ich habe mir die cd an dem tag jedenfalls nicht gekauft. ich wollte dich erst einmal fragen, ob an dem gerücht, du würdest das `hohe c´ schaffen, was dran ist.

LEO:
sehe ich vielleicht aus wie jemand, der ein `hohes c´ singen kann ? ich glaube, auf diesen zweifelhaften ruhm verzichte ich gerne, auch wenn ich dich mit diesem eingeständnis meines gesangstechnischen unvermögens vielleicht enttäuschen muss.
ich kann mir schon vorstellen, wie es zu diesem gerücht gekommen ist. so `ne elitäre winterhuder klatschkolumnistin hat mich mal unter der überschrift `popsänger steht vor kreativem scherbenhaufen´ böse in ihrer kolumne verrissen. ich hatte mich kurz zuvor auf einer privatparty ihrer heftigen avanncen erwehren müssen und dabei ging wohl nebenbei auch einiges an glas kaputt.
du siehst: wir liedermacher leben mitunter gefährlich


jens.**knopp@hot***l.com (JENS) schrieb:
in dieser musiksendung vom ndr hast du dich neulich recht heftig über rapmusik geäußert. ich frage mich, ob das noch korrekt ist, wenn du von deinen liedern behauptest, sie wären inhaltlich viel authentischer als die der afro-amerikanischen rapper. bist du vielleicht ein bißchen größenwahnsinnig ?

LEO:
geht das: ein bißchen größenwahnsinnig ? ein bißchen schwanger ? ;-)
die vom radio hatten mir leider keine zeit mehr gelassen, meinen gedanken näher zu erläutern - ich hatte wohl schon länger als zwei minuten am stück gequatscht, da war dann wieder musik dran (nicht mal was von mir ...).
in der tat habe ich was gegen gängige rapmusik. wenn ich alleine die dazugehörige videoästhetik betrachte, kann ich nur feststellen, dass hier äußerst reaktionäre werte, wie machotum, verfügbarkeit von frauen, luxus sowie das völlige fehlen von selbstzweifeln und humor propagiert werden. ich befürchte, dass mir da leider auch keine versteckte ironie entgeht, ich habe wirklich schon oft vergeblich danach gesucht. wenn ich bedenke, dass die dazugehörigen cd´s  täglich tausendfach an irgendwelche kiddies verramscht werden, wird  mir ganz anders.
wenn ich also behaupte, meine musik sei inhaltlich echter als die `richtiger´ farbiger, dann traue ich mich das nur deshalb, weil es leider nicht sehr viel bedarf, progressiver kreativ zu sein als die allgegenwärtigen rapper.


patricia.routledge@appe***nces.uk (HYACINTH BUCKET) schrieb:
hast du früher mal politische lieder gesungen ?

LEO:
wie politisch ein lied sein kann, hängt immer auch von seinen zuhörern ab. das ist keine einbahnstraße.
zu deiner frage: ich erinnere mich, dass ich eine politische phase zur zeit der einverleibung der ddr in den westdeutschen kapitalismus, namens wiedervereinigung, hatte. viele von meinen freunden hier in st. pauli und auch in der schanze waren damals total geschockt von der ungenierten selbstbedienung, die in den chefetagen der konzerne stattfand. und auch mir wurde klar, dass man wenigstens mit musik ein zeichen gegen diese plötzlich aus allen ecken hervorkriechenden nadelstreifenanzugtragenden leichenfledderer setzen müßte.
ich hab´ dann aber schnell gemerkt, dass texten mit erigiertem zeigefinger nicht meine sache ist und die restlichen griffel lieber davon gelassen.


Van.Varenberg*@eusk***hen.de (MIREILLE) schrieb:
wirklich schräg, dein auftritt in dieser grottenschlechten talkshow im ndr ! waren das etwa echte tränen in deinen augen ? ich glaube, ja. aber ich habe nicht so ganz verstanden, weshalb. ich meine, dieses moderatorinnenpaar war natürlich schon gruselig:
ein pummeliges tagesschau-blondchen und eine ebenso pummelige ndr-klatschverbreiterin - aber dass du deshalb mit den tränen kämpfen musstest ... ein würgereiz wäre für mich unter diesen umständen naheliegender gewesen. die kamera hat ja gleich weggeblendet, als man es unter deinen augen glänzen sehen konnte. was war da mit dir los ?

LEO:
da kam einfach einiges zusammen: in erster linie machte mir zu schaffen, dass ein gewisser architekt namens bagdadi mit mir in der talkrunde saß. du weißt schon: der, der vom senat immer bevorzugt die großen bauvorhaben in hamburg entwerfen darf ... . als dann als einspielung ein film lief, wo einige von ihm entworfene `gebäude´ gezeigt wurden, kam es einfach über mich und ich musste daran denken, wie meine schöne heimatstadt von einigen profitgeiern und der politmafia immer mehr verschandelt wurde in den letzten jahren. kommen dir dabei etwa nicht die tränen ?
der rest dieser talkshow tat sein übriges: als ich bei meinen vorbereitungen für die sendung den namen der brünetten moderatorin gegoogelt hatte, stieß ich zufällig auch auf die homepage ihres ungefähr 17jährigen sohnes, der gerne schauspieler werden möchte. momentan arbeite er gerade an einem hörspiel, stand dort. das wort `hörspiel´ schrieb er mit einem `h´ als dritten Buchstaben. wie soll man sich bei solch einer homepage und dem nicht vollständig von der Hand zu weisenden Verdacht (den ich natürlich nicht beweisen kann), dass dieser kleine moderatorensohn bald kräftigst vom ndr gefördert werden wird, in einer derartigen sendung wohlfühlen ?
 



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Foto: Hartmut Schofeld