Jetzt wieder aktuell durch den geschlechtergerechten 'Das war morgen'-Podcast des SWR: Science-Fiction-Hörspiele (Utopien von Perry Perkins bis Commander Rhodan) / Spoiler-Warnung !
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REZENSIONEN
Kommerzielle SF-Hörspiele
Nicht alle denken darüber wie manche Vertreter der öffentlich-rechtlichen Hörfunkanstalten: "Die wenigen Science-Fiction-Hörspiele, die von der Schallplattenindustrie produziert wurden, sind ärgerlichste Musterbeispiele nicht nur für alle gängigen Science-Fiction- Klischees, sondern darüber hinaus auch dafür, wie man Ahnungslosigkeit in Ware umsetzt..." (Dieter Hasselblatt)
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REZENSIONEN UND MEINUNGEN
Öffentlich-rechtliche SF-Hörspiele
Vorurteile gegenüber öffentlich-rechtlichen Hörspielproduktionen lauten, sie seien oft künstlerisch hochgradig ambitioniert, elitär und nur in den seltensten Fällen spannend. Wie bei fast allen Vorurteilen gibt es auch hier einen wahren Kern, aber dennoch: Gerade Science Fiction-Freunde wurden mit Genre-Produktionen von den öffentlich Hörfunkanstalten bis zur Jahrtausendwende mehrheitlich ausgesprochen gut bedient.
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#Vorurteile über kommerzielle SF-Hörspiele
#Fiktionales Interview mit M. Gaida
#TOP-5 der Hörspiele
#Über 270 Radiohörspiel-Kurzrezensionen
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REZENSIONEN
Kommerzielle SF-Hörspiele
Zwar ist es erfreulich, dass neue SF-Vertonungen im kommerziellen Bereich anlaufen - wenn diese jedoch bar jeglicher Originalität ausfallen, fällt es schwer, in ihnen eine Bereicherung zu erkennen. Vielleicht riskiert es ja eines Tages irgendein mutiges Hörspiel-Label, eine SF-Reihe zu produzieren, die nicht im schützenden `Windschatten´ einer bereits erfolgreichen Roman- oder TV-Serie vor sich hinadaptiert wird.
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REZENSIONEN UND MEINUNGEN
Öffentlich-rechtliche SF-Hörspiele
In den letzten Jahren wird neben den vielen bewährten Science-Fiction-Radioproduktionen der vergangenen Jahrzehnte noch ein weiterer Vorteil neuerer öffentlich-rechtlicher Hörspiele deutlich: Deren Autorinnen, Produzentinnen und Redakteurinnen sorgen gegenüber kommerziellen Produktionen für geschlechter-gerechte, vielfältige und kultursensible Unterhaltung. Hierfür kann man ihnen nur dankbar sein.
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| "Ich heiße euch willkommen ! Ich bin Soltas ..." (aus Utopia SR447)
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Zwar scheint es grundsätzlich erfreulich, dass neue SF-Vertonungen im kommerziellen Bereich anlaufen - wenn diese jedoch bar jeglicher Originalität ausfallen, fällt es schwer, in ihnen eine Bereicherung zu erkennen. Vielleicht riskiert es ja eines Tages irgendein mutiges Hörspiel-Label, eine SF-Reihe zu produzieren, die nicht im schützenden `Windschatten´ einer bereits erfolgreichen Roman- oder TV-Serie vor sich hinadaptiert wird.[Höre auch H.Körting]
REZENSIONEN | 60 Jahre Perry Rhodan Jubiläum, 8. September 1961
Perry-Rhodan-Classics
Die drei Einzel-Hörspiele nach William Voltz "PLANET DES TODES",
"INVASION DER PUPPEN", "AUFRUHR IN TERRANIA" von jeweils ungefähr 40 Minuten Spieldauer erschienen bei Europa in den 70ern. Unter anderem wirkten Horst Breiter, Andreas von der Meden, Marianne Kehlau und Hans Meinhardt mit.
Der Serie lagen drei Perry Rhodan-Romane zugrunde, die jeweils lediglich am Rande etwas mit Perry Rhodan und Reginald Bull zu tun haben. Andere leitende Charaktere aus der Heftserie spielen ebenfalls kaum eine Rolle, was den drei Stories kaum Abbruch tut. Die Umsetzung gelang insgesamt nicht besonders professionell. Wenn man den Produktionen auch ihr frühes Erscheinen in den 70er Jahren nachsieht, so klingen viele Dialoge zeitweilig doch recht gekünstelt. Die weiblichen Rollen spiegeln darüber hinaus ein aus heutiger Sicht ziemlich armseliges Frauenbild wider:
In PLANET DES TODES wehrt sich der Planet Woodlark anscheinend mit allen ihm verfügbaren biologischen Mitteln gegen seine Besiedlung durch die Menschen. Erst ein junger Fotoreporter vermag mit viel Einfühlungsvermögen zwischen den Menschen und der fremden Welt zu vermitteln. Bei dem Hörspiel handelt es sich um ein esoterisch angehauchtes aber dennoch bzw. gerade deshalb hörenswertes kleines Umweltdrama.
In INVASION DER PUPPEN bahnt sich auf einem Kolonialplaneten des terranischen Imperiums eine Verschwörung gegen den Rest der Galaxis an. Ein geheimnisvolles machtbesessenes Plasma ergreift über folkloristisch anmutende Puppen Besitz von den Kolonisten. In dem Hörspiel retten Vater und Sohn (beide Mutanten) gemeinsam die Galaxis vor dem bösen Plasma. Rührend, aber leider nicht sehr spannend.
In AUFRUHR IN TERRANIA planen Aufständische einer terranischen Kolonialwelt ein Attentat auf Julian Tifflor, der Perry Rhodan auf Terra vertritt. Mit Hilfe eines heimtückischen Sprengstoffanschlags soll Tifflor aus dem Weg geräumt werden.
Bei dem Hörspiel handelt es sich um einen ziemlich belanglosen Krimi, der ebensogut wie in der Zukunft auch im Chicago der 20er Jahre spielen könnte (20. Jahrhundert !).
Diese Perry-Rhodan-Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die ungekürzten Erstausgaben als Schallplatte in den 1970er Jahren. Es gab danach zwar später noch andere Veröffentlichungsformen der gleichen Hörspiele vom gleichen Hersteller bzw. dessen Rechtsnachfolgern (CD's, mp3-Downloads u.ä.), aber auf diese beziehen sich die o.g. Rezensionen ausdrücklichnicht.
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Perry Rhodan
Die 12teilige Serie mit Uwe Friedrichsen, Judy Winter, Rolf Jülich, Ernst von Klippstein und durchschnittlich ungefähr vierzig Minuten Spieldauer erschien ab 1984 bei Europa ("UNTERNEHMEN STARDUST", "DIE DRITTE MACHT", "MUTANTEN", "DER ANGRIFF DER INDIVIDUAL-VERFORMER", "ALARM IM WEGA-SEKTOR", "MUTANTEN IM EINSATZ", "DAS GEHEIMNIS DER ZEITGRUFT", "ENTSCHEIDUNG IM WEGA-SYSTEM", "DIE SPUR DURCH ZEIT UND RAUM", "DIE GEISTER VON GOL", "PLANET DER STERBENDEN SONNE", "DER UNSTERBLICHE").
Die Hörspielproduktion beginnt handlungsmäßig mit Heft 1 der Trivialromanserie (`Unternehmen Stardust´ von 1961). In elf weiteren Folgen wird die Geschichte Perry Rhodans und der Erde bis hin zur Lösung des `kosmischen Rätsels´ verbunden mit Rhodans Unsterblichkeit erzählt. Was die Besetzung der Rollen anbelangt, wurde seinerzeit beim Quickborner Label EUROPA geklotzt und nicht gekleckert: Mit Uwe Friedrichsen als Perry Rhodan und Judy Winter als dessen weibliche Kontrahentin Thora verpflichtete man zwei durch Theater und Fernsehen sowohl bekannte als auch lange bewährte Schauspielergrößen. Auch die Nebenrollen sind mit erfahrenen EUROPA-Sprechern wie Ernst von Klippstein und Rolf Jülich glücklich besetzt. Bei der Produktion hat man sich außerdem offenbar weitgehend an die Vorstellung des Rhodan-Verlages Moewig gehalten, wovon auch der Name des Drehbuchautors zeugt: Rhodan-Stammautor H.G. Francis. Das Sound-Repertoire der Quickborner Produzenten hält den Anforderungen einer handlungsgeladenen Science-Fiction-Serie stand. Als etwas übertrieben könnte man aus heutiger Sicht vielleicht den ausgiebigen Einsatz dramatischer Orchestermusik als Lückenfüller zwischen den einzelnen Szenen bezeichnen:
In den ERSTEN VIER FOLGEN entdecken die Astronauten Perry Rhodan und sein Begleiter Reginald Bull auf der Rückseite des Erdmondes das havarierte Raumschiff der den Menschen von der Erde technisch zwar weit überlegenen, jedoch zugleich auch degenerierten humanoiden Arkoniden. Diese helfen zusammen mit menschlichen Mutanten der Erde daraufhin bei der Überwindung des Ost-West-Gegensatzes und befördern die neugegründete `Dritte Macht´ zu einer raumfahrenden Gemeinschaft fortschrittsorientierter Menschen. Das alles erzeugt viel Pathos um das durch den Lauf der Geschichte glücklicherweise überholte Menschheitsproblem auf die Spitze getriebener ideologischer Gegensätze. Was in der Fiktion deutscher Romanautoren aus den frühen sechziger Jahren noch der Hilfe außerirdischer Intelligenzen bedurfte, erledigte sich in der Realität durch den mutigen Gorbatschow sowie den hartnäckigen Ronald Reagan.
In den MITTLEREN VIER FOLGEN wird das nahegelegene Wega-System aufgrund einer Verwechslung von den aggressiven Topsidern überfallen und besetzt. Rhodan entschließt sich, zu helfen. Während er mit Hilfe der Arkoniden und seiner Mutanten die Invasoren vertreibt, stößt er auf die Spur der Unsterblichen, die allen Wesen, die sie erfolgreich in der Galaxis aufspüren, versprechen, ihr Wissen um die Zellerhaltung mit ihnen zu teilen. Das alles liefert für vier Folgen Strategie, Action und somit fast zwangsläufig auch Spannung.
Während der LETZTEN VIER FOLGEN rätseln Rhodan und seine Crew über die knifflige Spur der rätselhaften Unsterblichen. Immer wenn sich Perry dem Ziel nahe glaubt, wird er auf's Neue enttäuscht und seine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Die Prüfungen, denen er sich ausgesetzt sieht, bedrohen ihn, seine Crew und schließlich gar das Leben Unschuldiger. Dennoch gelangt er endlich ans Ziel, welches für die Arkoniden mit einer beklemmenden Einsicht verknüpft ist. Es reicht für einige gelungene Momentaufnahmen fremdartiger Welten in Folge 10 und 11. Der Schluß in Folge 12 bleibt zusammen mit dem Schicksal der Arkoniden offen.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstveröffentlichungen in den 1980er Jahren und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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REZENSIONEN
Maritim-Klassiker
Hauptsächlich um 1978 produzierte das Hamburger `Maritim´-Label mit Friedrich Schütter, Christine Teelen, Michael v. Rospatt, Stephan Chrzescinski, Rolf Mamero, Rüdiger Schulsky, Werner Hoffmann, Joachim Richert und vielen anderen zwei Serien mit jeweils drei Folgen und 50 Minuten Dauer ("PROJEKT S.E.T.I. - SIGNALE AUS DEM ALL"; "ORBIT CHALLENGER - KILLERSATELLITEN GREIFEN AN"; "ORBIT CHALLENGER - SPACE SHUTTLE ENTERPRISE"; "DAS GEHEIMNIS DER MAYAS"; "DAS GEHEIMNIS DER VERSUNKENEN STADT TIAHUANACO"; "DAS GEHEIMNIS DER PYRAMIDEN") sowie einen Zweiteiler zu jeweils ungefähr 40 Minuten ("ANTARES 8: WELT-ALARM"; "ANTARES 9: VERRÄTER AN BORD") und ein `nachgeschobenes´ Hörspiel ("DAS GEHEIMNIS DES BERMUDA-DREIECKS") zu ungefähr 60 Minuten Dauer.
Zu einem Zeitpunkt als die kommerzielle Hörspielwelt noch weitgehend in Ordnung war, produzierte das Hamburger Maritim-Label eine professionelle Science-Fiction-Reihe mit insgesamt 8 Hörspielen Umfang. Bevor es dann später nach dem Verkauf um das Label ruhiger werden sollte, erschienen die Tonträger noch eine Weile lang unter dem Label Auditon. Die Besetzung besonders der beiden Dreiteiler `Science Fiction Documente´ und `Die Zeitmaschine´ nach P. Bars konnte u.a. mit Namen wie Friedrich Schütter, sowie den aus anderen Hörspielserien bekannten Renate Pichler und Stephan Chzescinski aufwarten. Die Produktionen `Science Fiction Documente´ wie auch die `Zeitmaschine´ bestechen durch ihre ausgesprochen solide und unaufgeregte Umsetzung, bei der auf billige Effekthascherei und übermäßigen Musikeinsatz vollständig verzichtet wurde. Der Zweiteiler `Antares 8´ und `Antares 9´ nach Heinz Kühsel fällt hingegen gegenüber den anderen beiden Serien etwas ab, was mit einem anderen Produktionsteam und der Zielgruppenausrichtung auf jüngere Hörer zu erklären sein könnte. Die beiden Hörspiele sind fast vollständig von einem eigenen Soundtrack untermalt, der allerdings die jeweilige Atmosphäre gut trifft und verhältnismäßig unaufdringlich sowie originell daherkommt (Edgar Schlepper auf einem Synthesizer-Oldtimer):
Das ForschungsPROJEKT S.E.T.I., das Signale aus dem All aufspüren soll, empfängt ausgerechnet in dem Moment, in dem ihm vom amerikanischen Senat die Gelder gestrichen werden sollen, Signale von Barnards Stern. Doch nicht nur das: Wenig später funken die Barnards von der Rückseite des Erdmondes, dass sie dort gestrandet sind und Hilfe benötigen. Die Wissenschaftler wollen helfen, die irdischen Militärs verfolgen jedoch andere Ziele. Hierbei handelt es sich um ein Action- aber nicht handlungsarmes Hörspiel mit glaubhaft dargestellten Charakteren, in dem der Ost-West-Konflikt noch voll zum Tragen kommt.
Die internationale zivile Raumstation ORBIT CHALLENGER wird von Killer-Satelliten, die von der Erde aus gesteuert werden, attackiert. Der Kampf scheint aussichtslos, da es auf der Erde viele Kräfte gibt, die gegen die Station sind und man daher nicht weiß, wer hinter den Anschlägen steckt. Ein gut durchdachtes, aufschlußreiches und aufregendes Weltraumdrama.
Ein Wissenschaftler auf ORBIT CHALLENGER erhält Besuch von seinen beiden Söhnen. Seine Experimente scheinen kurz darauf sabotiert zu werden. Die beiden Söhne haben schnell einen Handlungsreisenden aus dem Space Shuttle Enterprise in Verdacht, für die Anschläge verantwortlich zu sein: Leidet der Mann etwa unter dem mysteriösen Orbit-Koller ? Eine Geschichte durchaus nicht nur für jüngere Hörer, obwohl die beiden Hauptdarsteller Kinder sind. Das Ende wartet überdies mit einer Überaschung auf.
Professor Bailey hat eine ZEITMASCHINE entwickelt, die er, bevor er sie der Weltöffentlichkeit vorstellt, noch ausführlich testen will. Daher begibt er sich mit seiner Crew auf die Reise durch die Zeit, die sie an aufregende Orte zu ereignisreichen Epochen führen soll. Da die Zeitmaschine auf der Reise beschädigt wird, ist man immer wieder einigen Turbulenzen ausgeliefert. Zudem stoßen der Professor und sein Team häufig auf die Spuren Außerirdischer, die sich offenbar öfter als einmal in die Menschheitsgeschichte eingeschaltet haben. Dies sind gut recherchierte Geschichten, die um eine interessant beschriebene und buntgemischte Gruppe von Menschen herum inszeniert wurden.
Hinter dem GEHEIMNIS DES BERMUDA-DREIECKS und dem Verschwinden mehrerer Schiffe stecken zeitreisende Menschen aus der Zukunft. Mit dieser in Stil und Inhalt an die `Zeitmaschinen´-Serie angelehnten Produktion wollte man bei Maritim scheinbar noch einmal an den Erfolg der anderen Kurzserien anknüpfen. Dies gelang nicht wirklich.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstveröffentlichungen in den 1970er Jahren und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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REZENSIONEN
Utopia SR447
Als über zahlreiche Jahrzehnte hinweg nachhaltig wichtige Science-Fiction-Reihe erscheint 'Space Ryder SR447' (Abenteuer des Einsatzkommandos des solaren Sicherheitsdienstes).
Im 75minütigen Zweiteiler SPACE RYDER SR447 ("DAS UNHEIMLICHE RAUMSCHIFF"; "DIE PYRAMIDE DES EISPLANETEN") von Nevil Yd, das bereits 1967 öffentlich-rechtlich über den Äther ging und ab Ende der 70er Jahre auch als Kassettenversion erhältlich war, sprachen neben Frank Rehfeldt noch Alexander Herzog, Marlies Kreipe, Werner Eichhorn, Werner Hanfgarn, Hans Georg Andree und Gerhard Retschy und andere: Eine Crew des solaren Sicherheitsdienstes verschlägt es auf die Spuren einer überlegenen Zivilisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, von jeder Rasse intelligenter Lebewesen in der Milchstraße ein Exemplar zu konservieren. Der Zusammenhalt des Teams wird auf eine harte Probe gestellt. Eine für Jugendliche konzipierte Handlung mit einigen für eher noch jüngere Hörer geschriebenen Dialogen. Ausgezeichnete, leider in so gut wie keinen anderen Hörspielproduktionen mehr auftauchende Darsteller (vermutlich Theaterschauspieler). Minimaler Musikeinsatz, dieser dafür absolut pointiert. Beispielhafte Umsetzung, die das Engagement der Sprecher gut zu den Hörern transportiert. Die Geschichte befürwortet für menschliche Unternehmungen im All allerdings nachdrücklich die Einhaltung eines hierarchischen `Führerprinzips´, was vermutlich für jugendliche Hörer etwas bedenklich ist, was allerdings gleichzeitig ebenfalls sehr vielen erfolgreichen US-amerikanischen SF-Filmproduktionen zu eigen ist (Siehe die Star Trek-Serien).
Es gibt auch unter jüngeren Hörern relativ viele Freunde der Serie, die sich in den sozialen Medien häufig missmutig über das vermeintlich fehlende bzw. offene Ende des Zweiteilers auslassen. Diesen Moserern sei an dieser Stelle gesagt: Ihr habt keine Ahnung! Mit der Aufforderung von Bio-Hirn 1 und Bio-Hirn 2 an die überlebenden Raumfahrer und ihren Roboter 'in die Kammer zu gehen', wird dem Einsatzteam des solaren Sicherheitsdienstes ein sehr kommoder Ausweg via Zeitreise in die Vergangenheit aus dem deprimierenden Aufenthalt im 'Turm' aufgezeigt, wie sie ihren verlorengeglaubten Kameraden Scott unversehrt wiedertreffen, als Team wieder komplett sein und die 'Pyramide des Eisplaneten' (='Turm'?) unversehrt verlassen können. Wenn das kein befriedigendes Finale ist ... !
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstveröffentlichungen in den 1980er Jahren und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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REZENSIONEN
Science-Fiction-Hörspiel-Serien
Ende der Siebziger Jahre kamen zwei wenig überzeugende Hörspiel-Zweiteiler auf den Markt: Zum einen die DIE ABENTEUER DER ALPHA CENTAURI, zum anderen EIN UFO KOMMT SELTEN ALLEINE. In den Centauri-Folgen `Die Roboter kommen´ und `Im All verschollen´ sind zwei der bekanntesten Stimmen des deutschsprachigen Raums der siebziger und frühen achtziger Jahre in den tragenden Rollen zu hören: Mister `Internationale Hitparade´ Wolf Dieter Stubel sowie Miss `Tagesschau´ Dagmar Berghoff. Beide waren als Sprecher mit ausgesprochen ästhetischem Timbre in Radio und Fernsehen sehr prägnant und eigentlich ohne Konkurrenz. Als Darsteller im Hörspiel scheinen sie jedoch vollkommen deplaziert und überfordert, da sie nun einmal keine routinierten Schauspieler waren. Man hört dies leider in jeder Sekunde des drögen Zweiteilers, der seine konfusen Handlungen und seine schon beinahe `preußisch´ anmutende Detailverliebtheit in Pseudo-Weltraumgesetze und Vorschriften nicht mit Leben zu füllen vermag. Nicht viel besser sieht es leider bei den `Ufo´-Folgen `Vol. 1´ und `Vol. 2´ aus, wenn auch umgekehrt: Die routinierten Darsteller können eine naive und enervierend moralisierende Geschichte um lernbegierige Außerirdische leider nicht in ein akzeptables Hörvergnügen verwandeln. Eine Art Waldorfschule im Weltall, der auch ihre pophistorischen Anspielungen à la `Amanda Lear´ keine Punkte bei den Hörern bescheren.
Nicht wirklich eine Bereicherung zu erkennen vermag man auch in der Mitte/Ende der Achtziger Jahre erschienenen Serie LORDS OF SPACE von Rudolf Leubner - obwohl es begrüßenswert scheint, dass auch abseits der nahezu vollständig marktbeherrschenden Europa- und Maritimstudios professionelle Hörspiele zu produzieren versucht wurden. Zwar zeichnen sich in den sechs erschienenen Folgen interessanterweise bereits Themen wie `Virtual Reality´ ab, die filmisch dann erst einige Jahre später z.B. in der Matrix-Reihe verarbeitet wurden. Die Umsetzung der detailverliebten Handlung mit der über längere Passagen unbeteiligt und auch leicht gelangweilt wirkenden Sprechercrew geriet jedoch leider wenig überzeugend.
In der Mini-Serie RAUMSCHIFF GALAXIS aus den späten Achtzigern verschlägt es eine Crew von Menschheits-Überlebenden auf ihrer Suche nach einer neuen Heimatwelt in unsere Nachbargalaxis Andromeda, wo es einige Herausforderungen zu bestehen gilt. Die Serie verzichtet immerhin auf plumpe Action, wie man sie aus allzu vielen Vertonungen für Jugendliche kennt. Sie wartet dafür mit reichlich wissenschaftlichen Erläuterungen auf, die hin und wieder ganz interessant aber wenig unterhaltsam sind. Obwohl zahlreiche (eher mäßig gute) Sprecher an der Produktion beteiligt sind, werden sämtliche Rollen so gut wie kaum charakterisiert, so dass sich die Hörer nicht mit den Protagonisten identifizieren können. Der Mehrwert dieser sicher gut gemeinten Vertonung erschließt sich auch beim aufgeschlossenen Hören nicht.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstveröffentlichungen in den 1980er Jahren und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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REZENSIONEN
Einzeltitel
Als SF-Hörspiel-Einzeltitel scheinen 'Krieg im All', 'Raumschiff UX3 antwortet nicht', sowie 'Alarm im Weltraum' nennenswert.
In KRIEG IM ALL von H.G. Francis, das Ende der Siebziger bei Europa erschien und knapp über eine halbe Stunde läuft, wirkten neben Brigitte Kollecker noch Christian Mey, Volker Brandt, Hans Meinhardt und andere Schauspieler mit. Die Handlung scheint bis auf den Austausch der Namen der Hauptakteure nahezu identisch mit der des Films `Krieg der Sterne´ - bombastischer Soundtrack, annehmbare Effekte, routinierte Sprecher in einem müden Hollywood-Abklatsch.
Im Schallplatten-Klassiker von 1969 RAUMSCHIFF UX3 ANTWORTET NICHT von Bert Varell mit etwas über einer halben Stunde Spieldauer sind neben Hans Clarin noch Horst Stark, Michael Paelchau, Ingrid Andree, Helmut Lange und einige andere bekannte Schauspieler zu hören: Die Besatzung des Raumschiffs UM9 geht auf Rettungsexpedition, um das verschollene Schwesterschiff UX3, das in einem fremden Sonnensystem gestrandet ist und von den dortigen Bewohnern überfallen wurde, zu retten.
Wohl das erste deutschsprachige kommerzielle SF-Hörspiel mit nennenswerter Auflage überhaupt. Hans Clarin als Commander Tex Terry klang vor nunmehr über 50 Jahren naturgemäß noch erstaunlich frisch. Die recht oberflächliche Handlung wird ergänzt durch eine abwertende (beinahe `rassistische´) Darstellungsweise der Außerirdischen. Bemerkenswert ist im negativen Sinne die Äußerung des Commanders über sein einziges weibliches Crewmitglied: "Sie ist als Frau für uns keine Belastung und überhaupt ganz in Ordnung..." Zwischen den Begriffen `Galaxie´ und `Sonnensystem´ wird in dem sehr temporeichen und durchaus unterhaltsamen Stück irritierenderweise nicht unterschieden.
Das Hörspiel BESUCH AUS DEM WELTRAUM hat den Untertitel "Eine Sonne explodiert", dauert ungefähr vierzig Minuten, erschien in den Siebzigern und kann unter anderem mit Friedrich Schütter als Sprecher aufwarten: Überlebende von drei untergegangenen Planeten machen sich auf den Weg zur Erde, auf der man Verwandte von sich wähnt. Die Geschichte ist für eine Kaufschallplatte (bzw. MC) erstaunlich komplex, besonders was die Beziehungen der beteiligten RaumfahrerInnen untereinander anbelangt. Die Handlung ist merkbar auf mehr als eine Folge angelegt, zu einer Fortsetzung des Hörspiels kam es jedoch nicht. Sehr befremdend wirkt heute der vorherrschende extrem militärische, beinahe `preußische´ Tonfall des Raumschiffkommandanten. Hierzu passt auch die fast antik anmutende spärliche Musikuntemalung durch eine frühe Elektro-Orgel. Dies alles erinnert beinahe ein wenig an Raumpatrouille Orion - ohne deren Niveau zu erreichen.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstveröffentlichungen in den 1970er Jahren und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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REZENSIONEN
Mehr Einzeltitel
Als weitere SF-Hörspiele besprechen wir kurz 'Jan Tenner' und kommerzielle SF-Hörspiele aus den 60ern.
Zwischen 1980 und 1989 erschienen 45 Folgen der Serie JAN TENNER. Sie wirkt bestenfalls wie der Versuch einer deutschen Ausgabe von Flash Gordon. Die Gordon-Abenteuer bei Europa sind gute Unterhaltung und nicht gerade bekannt für ihre übertriebene Tiefe. Im Vergleich zu Jan Tenners Niveau jedoch wirken sie geradezu wie philosophische Literatur. Die Handlung in Westland, in Greyville und in Westland-City erscheint dermaßen zäh und vorhersehbar, dass man sich wundern muss, wie die berühmt-berüchtigte Autorenlegende H.G Francis die Hörspielskripte für die ersten sieben Folgen scheinbar ohne Skrupel an Kiosk verkaufen konnte. Vermutlich hat man ihm dort enge inhaltliche Grenzen gesetzt - ganz enorm enge. Die Figuren bleiben in allen Folgen oberflächlich und entwickeln sich kaum, die Inszenierung geriet träge und hausbacken. Selbst die Namensgebung erscheint unelaboriert (Professor Zweistein, 'Leonen', Professor Futura etc.). Sehr bedauerlich - man hätte die verfügbaren Mittel und die nicht unbeachtliche Vertriebsstruktur von 'Kiosk' auch für eine Serie mit etwas mehr Esprit und Witz einsetzen können. Immerhin scheint die Reihe eine gewisse Lücke gefüllt zu haben, sonst wäre sie sicher viel eher eingestellt worden.
Bei ROBOTER R7 AUßER KONTROLLE handelt es sich wie auch beim Schwesterhörspiel GEFAHR FÜR DIE ERDE um eine Weltraumabenteuer-Vertonung des Labels 'Europa' aus dem Jahr 1969. Der junge Andreas von der Meden spielt einen von seinem vorlauten Roboter genervten Raumschiffkommandanten. Das eher für junge Hörer konzipierte Stück vermag immerhin kurzfristig zu unterhalten. Das ebenfalls in den Siebzigern erschienene Hörspiel ABENTEUER IM WELTALL scheint ebenfalls für junge und arglose Hörer produziert worden zu sein. Die solide Vertonung der dünnen Story um einen Angriff fremdartiger Fledermäuse auf ein Raumschiff, der noch dazu brutal abgewehrt wird, kann immerhin mit dem hervorragenden Schauspieler Gerd Baltus als Erzähler aufwarten.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstveröffentlichungen in den 1980er Jahren und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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REZENSIONEN
Noch mehr Einzeltitel
Abschließend besprechen wir noch den Erich-von-Däniken-Zweiteiler 'Götter aus dem All' und einige SF-Einzelhörspiele.
Mit RAUMKONTROLLSCHIFF WEGA I hat sich Wolfgang Ecke, seines Zeichens erfolgreicher Kinderkrimi-Autor, im Science-Fiction-Genre versucht. Der Ausflug missglückte gründlich. Das Stück mit dem Untertitel "Das Geheimnis des Planeten Drudu" enttäuscht so ziemlich alle der ohnehin nicht sehr hoch geschraubten Erwartungen: Bei der Geschichte um den Fluchtversuch einer Gruppe Verbannter von einem Gefägnisplaneten handelt es sich schlicht und einfach nicht um einen Science-Fiction-Stoff. Die anmaßende Genrewahl muss vielmehr verdecken, dass die dünne Geschichte ohne einen nachvollziehbaren 'Clou' auskommen muss. Sie hätte ebensogut auf der amerikanischen Gefängnisinsel Alcatraz spielen können. Immerhin wurde das Hörspiel mit ruhiger Hand und solide realisiert - das ist aber auch alles.
Der Hörspiel-Zweiteiler DIE GÖTTER AUS DEM ALL nach Erich von Däniken mit den beiden Folgen 'Landung in den Anden' sowie 'Atlantis - Experimente mit Menschen und Monstern' kann als Comic-Adaptionen trotz routinierter Sprecher wie Wolfgang Kieling, Konrad Halver und F.J. Steffens nicht überzeugen, da er mit purem Aktionismus statt mit überzeugender Handlung zu punkten versucht. Da helfen auch die Sound-Effekte eines Kino-Kassenerfolgs von George Lucas nichts. Die stets niedlich-burschikose Fernsehansagerin Hanni Vanhaiden wirkt in der Hauptrolle des Atlantis-Hörspiels wenig glaubwürdig. Bei LIL BOLDERS STERNENKINDERn hingegen lagen die Erwartungen nicht sehr hoch und konnten daher auch kaum enttäuscht werden. Im 'Kampf gegen Sator' muss die bunte Truppe um Lil gegen einschläfernde Synthesizer-Harmonien frisch aus der Tonstudio-Hausorgel ankämpfen. So machte man beim Label Delta Music aus der Not eine Tugend, nicht auf Hollywood-Weltraumgeräusche zurückgreifen zu können: Problem sympathisch gelöst.
'VERSCHOLLEN IM WELTRAUM', das 1971 erschien, ist leider ein sehr unspannender und uninspiriert eingesprochener Bürokratie-Science-Fiction, der sich keinesfalls empfiehlt.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstveröffentlichungen in den 1980er Jahren und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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REZENSIONEN
Commander Perkins
Die Serie COMMANDER PERKINS nach H.G. Francis mit zunächst sechs plus später noch einmal drei weiteren Folgen zwischen 33 und 40 Minuten Spieldauer ("DAS TOR ZU EINER ANDEREN WELT"; "IM STROM DER UNENDLICHKEIT"; "DAS GEHEIMNIS DER UFOS"; "BORDON, DER UNSTERBLICHE"; "SATURN RUFT DELTA-4"; "EXPEDITION IN DIE VERGANGENHEIT"; "VERSCHOLLEN IN DER UNENDLICHKEIT"; "DER GALAKTISCHE WAFFENMEISTER"; "DAS MITTLERE AUGE") erschien Ende der siebziger beziehungsweise Anfang der achziger Jahre bei Europa. Die Hauptpersonen wurden gesprochen von Horst Stark, Gernot Endeman, Gaby Libbach, F.J. Steffens, Mathias Lorenz und anderen.
Vermutlich DIE SF-Hörspielserie der 70er Jahre. Geschrieben wurde sie von dem damals noch recht unverbrauchten H.G. Francis, der seinerzeit jedoch schon Science-Fiction-Erfahrungen als Perry Rhodan-Autor gesammelt hatte. Das Besondere an der Serie stellt das vom Autor über immerhin 6 Folgen durchgehaltene Aufeinander-Aufbauen der Handlung zu einer wirklich umfangreichen Geschichte dar. Dies ist um so mehr zu würdigen, als kommerzielle Hörspielverlage es wegen des geringeren ökonomischen Risikos meist vorziehen, in sich abgeschlossene Einzelfolgen einer Serie zu veröffentlichen. Auch die teilweise größeren Zeiträume zwischen den einzelnen Veröffentlichungen machten dieses Unterfangen vermutlich nicht einfacher. Anfang der 80er Jahre schob EUROPA wegen des Erfolges der ersten 6 Teile noch einmal 3 Folgen nach, die jedoch im Vergleich zu ihren Vorgängern merklich abfielen. Mit der Serie eng verbunden ist seit den 70er Jahren der Name ihres Hauptdarstellers Horst Stark. Seine forsche, beinahe gedrillt wirkende Darstellungsweise des Commander Perkins hat seither keine Nachahmung gefunden. Zur Seite stand ihm mit Gernot Endemann ein bekannter Bühnenschauspieler. Überhaupt war die Perkins-Serie beinahe ein reines Männerprojekt: Sie kam in 9 Folgen mit lediglich einer einzigen (!) Frauenrolle aus.
FOLGEN 1-6: Professor Common hat einen Dimensionsbrecher erfunden, mit dem Menschen den interstellaren Raum ohne Hilfe von Raumschiffen überwinden können. So gelangen sie auch auf die Wega, deren Bewohner aus zunächst unbekannten Gründen ein tiefes Mißtrauen gegenüber den Menschen auszeichnet. Als es dann noch zu einigen tragischen Zwischenfällen zwischen den Menschen von der Erde und den menschenähnlichen Bewohnern der Wega kommt, scheint eine militärische Auseinandersetzung beinahe unvermeidlich ... Spätestens ab der dritten Folge entläßt die Serie ihre Hörer nicht mehr aus ihrem Bann.
Die Darsteller sind engagiert, die etwas actionlastige Handlung wird ergänzt durch psychologisch interessante Ausführungen die Verständigung mit einer völlig fremden Zivilisation betreffend.
FOLGEN 7-9: Mit Hilfe des Dimensionsbrechers haben die Wissenschaftler von Delta-4 den Planeten `Arrow´ erreicht, der über und über mit den Raumschiffwracks hochtechnisierter Weltraumfahrer bedeckt ist. Die irdischen Militärs sind begeistert, dann begeht jedoch ein Wissenschaftler einen gefährlichen Fehler. Er macht die Bewacher des Planeten auf die bis dahin im Verborgenen operierenden Menschen aufmerksam. Das ruft die galaktische Großmacht des `mittleren Auges´ auf den Plan, der der Dimensionsbrecher von Professor Common ein Dorn im Auge ist ... Atmosphärisch düster angelegter Dreiteiler, dem man sein Entstehen in einer Zeit des Wettrüstens alleine schon durch seine antimilitaristische Orientierung anmerkt. Recht actionlastig mit einer sehr dichten Szenenfolge. Der abgehackte Schluss bleibt etwas unbefriedigend.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstveröffentlichungen in den 1980er Jahren und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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FIKTION
Fiktionales Gespräch mit M. Gaida
Wer in den Achtziger Jahren unkonventionelle und respektlose Hörspiele hören wollte, der kam auf Dauer nicht an den Stücken von M. Gaida vorbei. Nach großen Erfolgen, wie z.B. dem Hörspielpreis der Kriegsblinden im Jahr 1990, wurde es seit Mitte der 90er Jahre recht ruhig um den in Berlin lebenden Autor.
Mittlerweile erleben seine Stücke eine kleine Renaissance: Im Internet stehen seine Klassiker wie `Auf zur Venus´ ganz oben auf den Wunschlisten mp3-tauschwilliger Hörspielfreunde und auch Open-Air-Aufführungen von z.B. `Apocalypso oder äußerst besorgt - zutiefst befriedigt´ können sich über mangelnden Zulauf nicht beklagen.
Insbesondere seine Science-Fiction-lastigen Stücke erfreuen sich mit dem Aufkommen moderner Verfahren zur Datenkomprimierung in Internet-Tauschzirkeln von Hörspielfreunden seit einiger Zeit großer Beliebtheit. In einem fiktionalen Interview antwortet Autor M. Gaida auf die Frage, ob ihn dies freue, zustimmend:
Dass bei 'diesen Internetgeschichten' der Urheberschutz der Autoren aber auch anderer an der Produktion von Hörspielen beteiligter Personen weitgehend auf der Strecke bleibe, sei ihm persönlich ziemlich egal. Er sei kein Vertreter des rigiden Copyright. Diese Einstellung sei zwar manchmal defaitistisch und selbstzerstörerisch - Aber grundsätzlich seien wir doch alle nur Medien, die Einfälle und Intuitionen haben. Das wären immer nur Dinge, die in uns eintreten, durch uns hindurch finden usw. Eine sozusagen egalitäre Veranstaltung, weswegen seiner Meinung nach bezüglich kultureller Inhalte niemand wirklich sagen könne `Dies oder jenes ist meins.´ Es liefe zwar in der Praxis tatsächlich trotzdem so ab, insbesondere vorangetrieben durch Amerika und den Kapitalismus, aber letztendlich sei das in seinen Augen ein Witz: Wir alle hätten Teil an einem großen Zirkus, wobei wir aber lediglich Empfänger seien. Diese Metapher mit den Radioempfängern habe er ja zum Beispiel auch in `Auf zur Venus´ thematisiert.
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ESTABLISHMENT
Vorurteile über kommerzielle Science-Fiction-Hörspiele
Die Einstellung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zu kommerziellen SF-Hörspielproduzenten gibt Dieter Hasselblatt in seinem Aufsatz `Radio im Konditional - Über Science Fiction und Hörspiel´ wider. Darin schreibt er u.a.: "Die wenigen Science-Fiction-Hörspiele, die von der Schallplattenindustrie produziert wurden, sind ärgerlichste Musterbeispiele nicht nur für alle gängigen Science-Fiction- Klischees, sondern darüber hinaus auch dafür, wie man Ahnungslosigkeit in Ware umsetzt... ."[aus: Deutsches Rundfunkarchiv (Hg.): Horst G. Tröster: Science Fiction im Hörspiel 1947-1987, Frankfurt a.M., 1993, S. 9-34]
So sehr einige Kritikpunkte von Hasselblatt auch zutreffen mögen, der beinahe unverhohlene Neid eines Vertreters der öffentlich-rechtlichen Senderbürokratie auf die flexiblen produktions- und verbreitungsmäßig ungleich wirkungsvolleren Möglichkeiten kommerzieller Anbieter entgeht dem Leser hierbei nicht. Was nutzt es denn, wenn man in den Rundfunkanstalten anspruchsvolle und zugegebenermaßen oft auch unterhaltsame Genre-Hörspiele produziert, wenn diese kaum an Jugendliche und Jungerwachsene als Hauptzielgruppe dieser Literaturgattung herangetragen werden ? Es ist sicher bedauerlich, dass man es beim öffentlich- rechtlichen Rundfunk über Jahrzehnte nachlässigerweise versäumt hat, sich die Lizenzrechte der verwendeten Tonquellen wirkungsvoll zu sichern, so dass man gelungene Produktionen, mit denen es private Produzenten keinesfalls aufnehmen können, schon weil sie selten über vergleichbare finanzielle Mittel verfügen, heute nicht vermarkten kann.
Wenn der SF-interessierte Hörer in den Hörbuch-Regalen der Kaufhäuser noch bis vor wenigen Jahren lediglich auf Douglas Adams und vielleicht einige wenige Uralt-Kamellen á la Stanislaw Lem stieß, dann sollte man sich mittlerweile in den Rundfunkhäusern nicht damit begnügen, auf die Kommerziellen zu schimpfen, sondern lieber versuchen, lizenzrechtlich zu retten, was noch zu retten ist und schleunigst aktuellere Stoffe veröffentlichen.
Um aber doch noch ein wenig Ehrenrettung für den `Schmachredner´ Dieter Hasselblatt zu betreiben, sei an dieser Stelle auf sein 1983 produziertes SF-Hörspiel Fix und Fertig (Siehe nachfolgende Tabelle) verwiesen, in dem er ein beklemmendes, psychologisch ausgefeiltes und zugleich spannendes Hörbild einer künftigen (bzw. heute schon beinahe verwirklichten) Mediendemokratie zeichnet. Die Schauspieler Judy Winter und Wolfgang Kieling machten dieses Werk zu einem kurzweiligen Hörerlebnis mit bitterem Nachgeschmack.
Es ist wirklich bedauerlich, dass der nachwachsenden Generation der Genuß solcher Werke wegen der pseudo- elitären und medienökonomisch fragwürdigen Haltung einiger (nicht aller !) öffentlich-rechtlicher Entscheidungsträger verwehrt bleibt.
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KURZREZENSIONEN
Die besten 5 SF-Hörspiele nach unserer Wertung
Die fünf bestbewertesten öffentlich-rechtlich produzierten Science-Fiction-Hörspiele aus unserer Liste mit Kurzrezensionen sind in aufsteigender Folge:
Das Stück 'Leute wie wir' von Donovan O`Malley aus 1983 handelt von einer vom Krankenbett aus beobachteten feindlichen Invasion heimtückischer Wesen, die von der Rückseite des Mondes stammen. Ausgezeichneten Sprecher um Katharina Thalbach gestalten dieses häusliche und zugleich außerirdische Drama sowohl witzig als auch packend.
Aus 1977 stammt die SF-Mediensatire 'Fix und Fertig', die eine Gesellschaft aufzeigt, in der alle wichtigen politischen Kontroversen in reißerischen Talkshow-Duellen ausgetragen werden, bei denen auch mal Menschen auf der Strecke bleiben. Die grandiosen Sprecher Judy Winter und Wolfgang Kieling füllen die ausgefeilte Dramaturgie von Autor Dieter Hasselblatt mit bedrückendem Leben.
Die 'Angst unter Bäumen' machte Ursula K. LeGuin 1985 zum anspruchsvollen SF-Krimi: Eine Planetenexpedition, die von einem Telepathen unterstützt wird, den alle anderen Teilnehmer wegen seiner Fähigkeiten und Schwächen hassen, gerät in Schwierigkeiten. Begleitet wird das Ganze mit sehr guten Dialogen, wenig Action und teilweise atmosphärisch dichter Beklemmung.
'Auf zur Venus' schickte Michael Gaida 1982 seine Protagonisten, die sämtlich nur knapp der Psychopathologie entflohen zu sein scheinen. Die Behörden auf der Erde entledigen sich fünf psychisch auffälliger Menschen mit Hilfe des Raumschiffs 'Skarabäus', das die lästigen Mitbürger zur Venus verfrachten soll. Während des Fluges bricht auf der Erde ein Atomkrieg aus, doch auch im Weltall bleibt man an Bord des `fliegenden Mistkäfers´ nicht unbehelligt. Nicht gerade jugendfreies aber dennoch großartiges Meisterwerk von Michael Gaida !
Der 'Science Fixion' (Schreibweise ausdrücklich mit 'x') von Peter Jacobi wurde im Jahr 1980 realisiert und hat eine futuristische Talkshow im Mittelpunkt, die sich des Falls des freiwilligen Drogenabstinenzlers Harry Haller annimmt - und das bitterböse, humorvoll, bedrückend, sexy und glänzend besetzt. Hörspiele wie dieses können noch den größten Muffel
zum Science-Fiction-Fan machen.
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PROFITUM
Öffentlich-rechtliche Science-Fiction-Hörspiele
Diese Seite plädiert dafür, Vorurteile der Art gegenüber
öffentlich-rechtlichen Hörspielproduktionen außer acht zu lassen, sie seien oft künstlerisch hochgradig ambitioniert, elitär und nur in den seltensten Fällen spannend. Wie bei fast allen Vorurteilen
gibt es auch hier einen wahren Kern, aber dennoch: Gerade Science Fiction-Freunde werden mit Hörspielproduktionen dieses Genres von den öffentlich-rechtlichen Hörfunkanstalten mehrheitlich ausgesprochen gut bedient.
SF-Hörspiele öffentlich-rechtlicher Machart weisen sich nach Ansicht der HöRSPIELer in ihrer Mehrzahl durch besondere Eigenschaften aus, die sie deutlich von SF-Produktionen kommerzieller Anbieter abheben. Sie sind meist ohne Zeitdruck unter der Regie erfahrener Realisatoren produziert; Bei der Schauspielerauswahl spielt die Gage eine nachgeordnete Rolle; Im Durchschnitt haben öffentlich- rechtliche SF-Hörspiele eine längere Spielzeit, in der es möglich ist, komplexere Inhalte mit dramaturgisch ausgereiften Dialogen darzustellen; Auf das `Strecken´ von Laufzeiten mit Hilfe aufwendiger Musik wird fast immer verzichtet; Produziert werden die SF- Hörspiele zudem überwiegend für eine erwachsene Zielgruppe, was sich positiv auf das Niveau der Inhalte auswirkt, da Alibi-Kinderrollen wegfallen. Als `Traumpaar´ des deutschsprachigen SF-Hörspiels können, was Qualität als auch Quantität ihres Erscheinens anbelangt, mit Fug und Recht Karin Anselm und Walter Renneisen angesehen werden. Die ehemalige `Tatort´-Kommissarin, der man seinerzeit vorwarf, im Fernsehkrimi zu farblos zu agieren, sowie der Theater- und Filmschauspieler haben sich in dutzenden von Science-Fiction-Hörspielen (überwiegend aus Süddeutschland), für die beide ein hörbares Faible besitzen, im Duett aber auch als Solisten mehr als bewährt.
Oben genannte Vorzüge gelten mit Einschränkungen für Produktionen, die bis ungefähr Mitte der 90er Jahre realisiert wurden. Danach wirkte sich nach Einschätzung der HöRSPIELer der Qualitätsabbau der
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auch hier nachteilig aus. Nichtsdestotrotz sind die Archive der Sender gefüllt mit zahlreichen anspruchsvollen, originellen und oft auch spannenden SF-Hörspielen, die immer wieder einmal im aktuellen Hörfunkprogramm wiederholt werden. Die HÖRSPIELer versuchen im Folgenden, eine kleine Übersicht sich aufgrund gewisser Datenkomprimierungsverfahren neuerdings wieder verstärkt im Umlauf befindlicher SF-Vertonungen anzubieten. Die Punktevergabe für die mittlerweile über 200 Kurzrezensionen
erfolgte nach rein subjektiven Kriterien:
ZUSATZ: Diese Hörspielseite fühlt sich dem Streben nach Gleichstellung, Gleichberechtigung, Feminismus, Antidiskriminierung, Antirassismus, Antifaschismus, Klimarettung und vor allem der Geschlechtergerechtigkeit verpflichtet. Die Punktevergabe für die nachfolgenden mittlerweile über 200 Kurzrezensionen von Science-Fiction-Hörspielen aus über fünf Jahrzehnten bitten wir unsere Besucherinnen und Besucher daher bei Werken von weiblichen Autoren selbständig jeweils um drei Bonuspunkte gegenüber der vorliegenden Bewertung zu erhöhen, womit ein Ausgleich für viele Jahre der patriarchalen und heteronormativen Unterdrückung von Frauen im vertonten Science-Fiction-Genre hergestellt werden soll. Vielen Dank. (Stand 12/2021)
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REZENSIONEN
Douglas Adams
In den Jahren 1981, 1991 und 1999 wurden die Serien "PER ANHALTER INS ALL" (Teil 1-6), "PER ANHALTER INS ALL" (Teil 7-15) sowie das Einzelhörspiel "RAUMSCHIFF TITANIC" zu jewels 300, 360 und 130 Minuten Länge mit Siemen Rühaak, Rolf & Markus Boysen, Felix von Manteuffel, Matthias Fuchs, Martin Seifert, Frank Stöckle, Nina Weniger, Frauke Poolman, Jens Wawrczeck und vielen anderen veröffentlicht.
Wohltuend ist dem `Anhalter´ anzumerken, dass seine Realisatoren keinem großen Druck ausgesetzt waren, die facettenreichen Handlungsstränge aus Adams Romanen in ein begrenztes Zeitformat zu pressen.
Was die schauspielerischen Qualitäten der Sprecher anbelangt, sind die Darsteller aller Adams-Adaptionen gut ausgewählt. Lediglich die Stimmen von Dent und Prefect, den Hauptfiguren des Anhalters, klingen einander leider sehr ähnlich, was dazu führt, dass sie über weite Strecken der Serie kaum auseinanderzuhalten sind. Markus Boysen fällt mit seiner immer wieder recht selbstgefällig und klamaukhaft überzogen wirkenden Darstellung des `Ford Prefect´ leider negativ auf. Die Soundkulissen sämtlicher Adams-Vertonungen sind ab der ersten Produktion mit steigender Tendenz bedauerlicherweise recht bombastisch ausgefallen, was beim Hörer nach einiger Zeit durchaus zu einen Brummschädel führen kann:
In den ersten sechs Folgen von PER ANHALTER INS ALL reist Ford Prefect, menschenähnlicher Urbewohner von Ursa Minor, durch die Galaxie, um ein Handbuch für Billigreisen durch den Weltraum auf den neuesten Stand zu bringen. Hierbei landet er schließlich auch auf der Erde in England, wo er einige Zeit verweilt und sich sogar mit dem terrestrischen Eingeborenen Arthur Dent anfreundet. Doch die gemütliche Zeit ist schnell vorüber: Arthur und Ford gelingt es gerade noch rechtzeitig, per Anhalter in einem Raumschiff der Vogonen von der Erde zu fliehen, als diese sich daran machen, die Erde für den Bau einer galaktischen Umgehungsstraße zu sprengen. Originelle Einfälle in Folge sowie motivierte Sprecher und eine angemessene Umsetzung bescheren den Hörern eine gelungene Weltraumexpedition.
In den letzten acht Folgen von PER ANHALTER INS ALL werden Arthur Dent und Ford Prefect nach einem kurzen unfreiwilligen Zwischenstop in der Frühgeschichte der Menschheit wieder in die Gegenwart zurückgeholt. Hier gilt es nun, die Galaxis vor den Cricket-Kriegern zu schützen, die alle Lebewesen, die nicht vom Planeten Cricket stammen, auslöschen wollen. In dieser gegenüber dem ersten Abschnitt des `Anhalters´ sehr stark abfallenden Vertonung nach Douglas Adams werden neben dem Tohuwabohu einer chaotosch erscheinenden Handlung leider auch übertrieben moralisierende Töne über Krieg, Frieden und Gerechtigkeit angeschlagen, was dem Hörerlebnis starken Abbruch tut.
In RAUMSCHIFF TITANIC wird eine Gruppe von Erdenbürgern auf eben dieses pompöse Gefährt entführt, einer Art intergalaktischem Luxusliner. Fehlprogrammierte Roboter, die fremdartigen Sitten und Gebräuche der anderen Passagiere und vor allem eine aus Versehen aktivierte Selbstzerstörungsvorrichtung machen den Mitreisenden auf ihrem Flug schwer zu schaffen. Diese dem `Anhalter´ angelehnte Erzählung lässt nur noch wenig von dessen Originalität spüren. Eine handvoll mehr oder weniger (eher weniger) amüsanter Einfälle reicht nicht aus, 130 Minuten Hörspiel-Unterhaltung zu gewährleisten. Die Bemühungen der Darsteller sowie streckenweise infantil anmutende Sprachschöpfungen ("Smurf-Wumme" etc.) und eine gegenüber dem `Anhalter´ gesteigerte Portion Sex vermögen es nicht, die Hörer über die sich hinziehenden und mitunter nervtötenden Handlungsstränge hinüberzuretten.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstausstrahlungen im öffentlichen Rundfunk und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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REZENSIONEN
Flash Gordon
Als stilprägend für das SF/Fantasy-Genre scheint 'Flash Gordon' (Der Superstar im Reich der Sterne) nennenswert.
Im Zehnteiler FLASH GORDON ("DER SUPERSTAR IM REICH DER STERNE"; "MING´S RÜCKKEHR"; "DIE SKLAVENJÄGER DES MING"; "SIEG ÜBER TÖDLICHE GEFAHREN"; "DIE VERRÄTERIN AUS DEM EWIGEN EIS"; "BRUKKA, DER FEUERGOTT"; "DAS GRÜNE UNGEHEUER"; "RÜCKKEHR ZUR ERDE"; "DIE BESTIE AUS DEM WELTALL"; "DAS TOR DES UNHEILS"), dessen Folgen im Schnitt vierzig Minuten laufen und der Anfang der 80er Jahre bei Europa erschien, spielten neben Lutz Mackensy noch Heidi Schaffrath, Gottfried Keller, Jürgen Thormann und zahlreiche andere Mimen mit. Die erste Folge ist handlungsmäßig identisch mit der des gleichnamigen Kinofilms. Auf dem Planeten Mongo, der unter der Herrschaft des Tyrannen Ming steht, haben die dorthin verschlagenen Erdenbürger Flash Gordon, dessen Freundin Dale Arden und Professor Zarkov zahlreiche Abenteuer zu bestehen. Das Ergebnis ist ist eine Science Fiction-Serie mit starken Einschlag in Richtung Fantasy.
Die `Kinofilm´-Folge 1 wurde adäquat in die Hörspielform transponiert. Ansonsten wird hauptsächlich auf die Vermittlung oberflächlicher und ziemlich belangloser Action gesetzt. Dies ist um so enttäuschender, als mit Gottfried Keller und Jürgen Thormann zwei ausgezeichnete Schauspieler zur Verfügung standen, deren Talent lediglich ansatzweise zur Geltung kommen konnte. In den Folgen 5-7 brilliert immerhin die unnachahmliche Marianne Kehlau als undurchsichtige und herrische Königin Freya. Auch überschreitet die Serie hin und wieder gekonnt Genregrenzen, etwa in Richtung Krimi ('Die Verräterin aus dem ewigen Eis'), Richtung Kammerspiel ('Das grüne Ungeheuer') oder Richtung Horror ('Die Bestie aus dem Weltall'). Lutz Mackensy schließlich füllt seine Titelrolle als Superheld glaubwürdig und streckenweise auch erfreulich selbstironisch mit Leben.  Autor H.G. Francis lieferte mit dieser Produktion, die viel eher als die überflüssige Mammut-Serie des selben Labels um die sogenannten 'Meister' des Universums weitere Fortsetzungen verdient hätte, insgesamt unterhaltsame Arbeit ab.
Die zweiteilige FLASH-GORDON-Vertonung ("DAS GEHEIMNIS DES SKLAVEN-PLANETEN"; "DIE RAUMFALLE") von Telefunken aus der Mitte der Siebziger Jahre muss leider trotz zum Teil gut beleumdeter Sprecher wie Konrad Halver und Franz-Josef Steffens als total misslungen angesehen werden, da es sich bei den Werken viel eher um Krach- und Kreischorgien handelt als um Hörspiele.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstveröffentlichungen in den 1980er Jahren und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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REZENSIONEN
Die große Reise
Im Jahr 1981 veröffentlichte Maritim vier Folgen ("EIN UFO MACHT ÄRGER"; "WIRBEL IM MONDLIFT"; "ROTE ELEFANTEN AUF DEM JUPITER"; "BEGEGNUNG IM ALL") zwischen 50 und 60 Minuten Dauer der Serie DIE GROßE REISE von Alfred Krink mit Manfred Steffen, Renate Pichler, Konrad Halver, Thiemo Krink, Stephan Chrzescinski, Rolf Jahnke, Katharina Matz, Wolf Dieter Stubel und einigen anderen. Was beim aktuellen Rolf-Zuckowski-Bashing unterzugehen droht: Der hanseatische Barde besorgte sehr gekonnt und passend die Musik für diesen Mehrteiler.
Die Reihe `Die große Reise´ ist für Kinder und Erwachsene konzipiert. Was auf den ersten Blick wie ein etwas platter Marketing-Spruch erscheint, erweist sich nach dem Hören als durchaus zutreffende Beschreibung der Stücke: Kinder werden spannend und humorvoll unterhalten und auch Erwachsene bekommen viel Stoff zum Schmunzeln geboten. Zu einer Zeit als den tonangebenden Medienhäusern im Hörspielbereich noch an niveauvoller Kinder- und Familien-Unterhaltung mit humanistischem Anspruch gelegen war -also Anfang der 80er Jahre- entstand unter dem Label Maritim ein Serien-Highlight. Für die damaligen Macher des Maritim-Labels typisch, wurden die Stücke hochkarätig besetzt und handwerklich vorbildlich realisiert.
EIN UFO MACHT ÄRGER: Die Familie Hermes ist auf dem Weg zum Mond, um von dort aus eine `große Reise´ zu den benachbarten Planeten zu unternehmen - Da wird Jelly von einem Ufo entführt und körperlich verändert. Ein etwas zäher Einstieg in das Weltraumabenteuer mit amüsanten Anspielungen auf die Fortschrittsgläubigkeit.
WIRBEL IM MONDLIFT: Im Mondlift angekommen gehen die Probleme weiter: Eine nicht frei im Handel erhältliche Tarnfarbe sorgt für Verwirrung und ein Passagier des Lifts verlässt die Fähre in einem fehlerhaften Raumanzug. Recht witzige Dialoge dank einiger skurriler Liftpassagiere begleitet von schrägen Wortschöpfungen futuristische kulinarische Leckerbissen betreffend.
ROTE ELEFANTEN AUF DEM JUPITER: Endlich ist die Familie Hermes vollständig im Raumschiff auf dem Mond versammelt. Mit einem getarnten blinden Passagier an Bord startet die Reise zu den sonnenfernen Planeten. Ein Besatzungsmitglied ist kauziger als das andere. Professor Nös eigenwilliges Obst-Modell des Sonnensystems ist anschaulicher als mancher Himmelsatlas.
BEGEGNUNG IM ALL: Das Expeditionsschiff `Golden Pilgrim´ ist schon ziemlich weit von der Erde entfernt, da trifft es auf ein Oldtimer-Raumschiff. Die Stimme des Kommandanten kommt den Mitgliedern der Familie Hermes sehr bekannt vor. Ein erstaunlich lebensnahes Beispiel für die menschlichen Auswirkungen von Langzeit-Aufenthalten im Weltraum vermag die Hörer zum Schmunzeln zu bewegen - Die Schilderung von Jellys Geburtstagsfest geriet zwar originell aber auch etwas betulich. Serienende eben ...
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstveröffentlichungen in den 1980er Jahren und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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REZENSIONEN
Widerliche Zeiten
Aus zehn turbulenten Folgen ("DAS DING AUS DEM SUMPF"; "LAWINE ÜBER SHITTNEY"; "FLUCHT VOR DEM MONSTER"; "EIN BUTLER SPIELT FALSCH"; "STREIT IM WELTALL"; "KRIEG DER SÄNGERINNEN"; "EIN GURU MISCHT MIT"; "PRÜFUNGEN DES WAHNSINNS"; "DIE ROBOT-KILLER"; "SCHLOSS IN TRÜMMERN") aus der Feder von Abraham Greenbaum mit jeweils ungefähr 40 Minuten Dauer bestand zwischen 1984 und 1986 die Serie Widerliche Zeiten, bei der Stars und Sprecher wie Priscilla Greenbaum, Miss Arry Laine (https://youtu.be/z51exzkkMF4), Friedrich Anvil und Abe Greenbaum mitwirkten.
Improvisierte stand-up-comedy eines Hamburger Piratensenders aus den 80ern, die ursprünglich als trashiges Spin-Off zu Loriots Ansagerinnensketch startete. Damals in der Kategorie Humor/Klamauk beheimatet würde man die für Kinder und Jugendliche konzipierte Serie heute neudeutsch wohl als Comedy/Trash einordnen. Teilweise recht amateurhafte Elemente stehen in dieser Serie zahlreichen sehr gelungenen Augenblicken gegenüber: Die schrägen Schwestern Mathilde und Doris Newton leben mit ihren Partnern Ottokar und Heinrich in wilder Ehe auf Schloss North Cothelstone Hole auf dem turbulenten Planeten Wega. Beide teilen sowohl ihre Liebe zu Buttermilch als auch die Neigung zu lautstarken Auseinandersetzungen:
Die vier Hauptfiguren auf der Spur des `kosmischen Rätsels´, welches Ihnen die Unsterblichkeit verschaffen soll. Eine eigenwillige Mischung aus `Schloss Mordabrunn´ und `Perry Rhodan´ (Folge 1-3).
`Heini´ und die anderen bauen ein Raumschiff, mit dessen Hilfe sie den Planeten `Barnard´ erreichen wollen. Auf dem Flug dorthin macht ihnen ein blinder Passagier zu schaffen. Ein heftiger und witziger Streit unter zickigen und irren Raumfahrern (Folge 4-5).
Mathilde und Doris haben die Raumfahrerei satt und starten beide jeweils konkurrierend eine Sangeskarriere. Ein früher Vorgriff auf 'Deutschland sucht den Superstar'. Durchaus ähnlich absurd. Und natürlich fliegen bei den Mädels die Fetzen (Folge 6-8).
Doris gerät in den Einfluss der weganischen Guru-Religion. Typisch für sie wird sie sogleich fanatisiert und steigt bis zum neuen `Großguru´ auf. Leider ist sie keine besonders friedliche Herrscherin ... Auch der letzte Abschnitt der Saga geriet an vielen Stellen erfreulich schräg und äußerst komisch (Folge 9-10).
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EINZELREZENSION
Angst unter Bäumen
Nach einigen Jahren des Kälteschlafs gelangt die Besatzung eines irdischen Forschungsraumschiffes
auf einen Planeten, auf dem außer Pflanzen scheinbar keinerlei anderes Leben existiert. Die Stimmung innerhalb der Besatzung ist stark angespannt. Der telepathisch begabte `Sensor´ des Teams schafft sich unter den anderen Besatzungsmitgliedern durch seine feindselige Art permanent neue Gegner. Es kommt zu unerklärlichen Ereignissen - Anscheinend ist der Planet doch nicht so leblos, wie er zunächst wirkte und ausgerechnet der `Sensor´ Osden scheint mit dessen Intelligenz in Kontakt treten zu können.
Das Stück von Ursula K. LeGuin behandelt das traditionelle SF-Thema der Telepathie. Alleine an der musikalischen Untermalung von Frank Duval ist erkennbar, daß das Stück in der Tradition von `Per Anhalter ins All´ produziert wurde. Cornelia Froboess als die süffisante Haito Tomiko gibt eine einfühlsame aber durchaus auch ihren menschlichen Schwächen nachgebende Expeditionsteilnehmerin ab. Die Feindseligkeiten unter den Crewmitgliedern werden in intelligenten und zugespitzten kammerspielartigen Dialogen sehr glaubwürdig dargestellt. Auch der sehr passend besetzte Felix von Manteuffel wirkt als notorisch auf Krawall gebürsteter autistischer Telepath derart unnahbar und gefühlskalt, dass man dankbar ist, mit ihm nicht an Bord eines Expeditionsgefährts in heikler Mission reisen zu müssen. An Bord des Raumschiffes sind weder eindeutige Heldinnen noch eindeutige Loser auszumachen, was ganz klar eine der Stärken dieses Stückes ausmacht. Auch dass einerseits ein äußerer Feind existiert, dieser aber andererseits eigentlich gar keine Rolle spielt, bzw. nicht wesentlich zu den Konflikten zwischen den Besatzungsmitgliedern beiträgt, macht mit den Charme dieser knapp einstündigen Produktion von 1985 aus.
Es reüssieren ein gute Story, sehr gute Dialoge und wenig Action - und das teilweise klaustrophobisch bedrückend und atmosphärisch dicht.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstausstrahlungen im öffentlichen Rundfunk und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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Vier besonders reizvolle Science-Fiction-Hörstücke liegen Freunden des Genres in doppelter Ausführung vor. Einige Fassungen erfolgten in großem zeitlichen Abstand zueinander, andere nahezu parallel. Das Hören der verschiedenen Ausführungen der gleichen Stoffe mit unterschiedlichen Sprechern unter alternativer Regie ist sehr reizvoll ...
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DOPPEL-REZENSION
Daisy Day
Das reichlich degenerierte Ehepaar Green fliegt nicht ganz freiwillig mitsamt Tochter und Ausflugsrakete in nicht allzu ferner Zukunft vom hypermodernen New York II ins veraltete und daher verlassene New York I. Dort treffen sie auf eine Handvoll Menschen, die dem allgegenwärtigen Konsumterror der neuen Stadt entflohen sind. Problematisch wird es, als Hubschrauber aus New York II, die davon ausgehen, dass die abgesperrte Stadt menschenleer ist, eine tödliche Fracht aus Reinigungschemikalien zur Demonstration kompromissloser Hygiene über New York I ablassen ...
Es existieren zwei Vertonungen dieser klassischen und etwas makaberen Science-Fiction-Groteske. Beide wurden entsprechend der Entstehungszeit adäquat inszeniert jeweils mit gelungener Besetzung, besonders was die Familienmutter anbelangt. In der Vertonung von 1968 wird diese von der Komödiantin Edda Seippel unter der Regie von Reinhard Zobel schön überbetulich und etwas bräsig gespielt. In der Version von 1984 überzeugt vor allem die aus 'Ein Herz und eine Seele' sehr gut bekannte Elisabeth Wiedemann als naiv-vertrottelte postmoderne Konsumentin in ihrer Rolle als Familienmutter, die sich in einer furchtbar veralteten Stadt ohne jeden Komfort zurechtfinden muss. Aber auch Willy Semmelrogge mimt unter der Regie von Andreas Weber-Schäfer sehr nachvollziehbar das verweichlichte treudoofe Familienoberhaupt.
Die Kritik an der Konsumgesellschaft wirkt überwiegend aus der Situation entstanden und erscheint daher glücklicherweise nicht aufgesetzt. Originelle Story, gute Sprecher, recht spannend mit einem fiesen Finale. Die Zweitvertonung von 1984 wirkt peppiger und spritziger als die 16 Jahre ältere aber dennoch ebenfalls hörenswerte Vorgängerin. Der 1935 in Essen geborene vielschreibende und bekannte SF-Autor Hermann Ebeling schuf mit 'Daisy Day' einen nahezu zeitlosen unterhaltsamen Klassiker des Genres, der ohne erhobenen moralischen Zeigefinger einen nachdenkenswerten konsumgesellschaftskritischen Inhalt transportiert.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstausstrahlungen im öffentlichen Rundfunk und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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DOPPEL-REZENSION
Andromeda
Außerirdische, deren Beweggründe wegen stark eingeschränkter Kommunikationsmöglichkeiten schwer einzuschätzen sind, funken genetische Baupläne für Übermenschen zur Erde. Wissenschaftler und Militärs sind unbedarft bzw. skrupellos genug, die Pläne umzusetzen. Der weibliche Übermensch, der daraufhin im Labor nach den Bauplänen der Aliens gezüchtet wird, überrascht sowohl die Feinde als auch die Verteidiger der Menschheit mit unerwarteten Emotionen und verfällt dem einzigen Wissenschaftler, der den Wahnsinn gegen viele Widerstände stoppen will. Die Handlung des Stücks von von Fred Hoyle und John Elliot ist für das Alter der Story (1962) erstaunlich aktuell.
Die gelungenere erste Vertonung von 1970 unter der Regie von Manfred Marchfelder kommt nahezu als Hippie-SF mit jeder Menge psychedelischer Musik daher, was in diesem Fall etwas ungewohnt aber trotzdem - oder gerade deshalb - ausgesprochen passend wirkt. Christoph Quest in der Hauptrolle als Wissenschaftler Dr. Fleming spielt den Helden grandios menschlich, nachdenklich sowie wunderbar ironisch und durfte als diese von ihm verkörperte Person sogar eine weibliche Kollegin sexuell unverbindlich etwas necken - das war Anfang der Siebziger Jahre kurz nach 'Flowerpower' noch problemlos möglich, heute wäre es natürlich zu recht unzulässig. Auch Henning Schlüter ist hervorzuheben, der derart passend besetzt wurde, dass man tatsächlich verwirrt sein könnte, ob es sich bei ihm um einen schauspielernden Militär-Oberst oder einen obermilitärischen Schauspieler handelt. Mit Sibylle Gilles ist als ehrgeizige Wissenschaftlerin ebenfalls sehr eindringlich nicht gut Kirschen essen.
Die Zweitvertonung aus Österreich unter der Regie von Ferry Bauer zehn Jahre später geriet akzeptabel. Engagierte und teilweise ebenfalls prominente und erfahrene, aber etwas blasse Sprecher und keine Hippie-Musik lassen diese Zweitvertonung des spannenden Stoffes immer noch über dem Durchschnitt der Science-Fiction-Hörspiele aus dieser Zeit rangieren.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstausstrahlungen im öffentlichen Rundfunk und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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DOPPEL-REZENSION
Sieg über bzw. zurück in die Tiefe
In 'Sieg über die Tiefe' bzw. 'Zurück in die Tiefe' nach einer Geschichte von William M. Lee arbeitet ein Forscherteam in einer künstlichen kleinen Stadt unter Wasser. Überwacht und beschützt wird es von einer Bohrplattform aus, von wo aus man sich bald Sorgen über seltsame Veränderungen macht, die mit der Wissenschaftlern in den Tiefen des Meeres vor sich gehen. Aber helfen lassen wollen sich die Unterwasser-Pioniere von den 'ausgebremsten' Landmenschen dennoch nicht gerne. Denn Veränderungen müssen nicht immer negativ sein - Es kommt zumindest auf die Perspektive, von der aus man sie betrachtet, an.
Die Handlung des Stückes ist kurzweilig und macht, obwohl etwas vorhersehbar, Spaß, da die zwei vorhandenen Vertonungen mit ihren jeweils eigenen Akzenten und auch einigen größeren inhaltlichen Abweichungen voneinander sehr gut geraten und beide auf jeden Fall uneingeschränkt zu empfehlen sind.
Die WDR-Produktion von 1978 in der Regie von Dieter Carls wartet mit einer bewährten Science-Fiction-Sprecherriege der Siebziger Jahre auf: Friedhelm Ptok, Hermann Ebeling und Harry Wüstenhagen sind Hörspielfreunden aus anderen Genre-Stücken gut vertraut und enttäuschen auch diesmal nicht. Diese Vertonung erscheint als die solidere und routiniertere der beiden vorliegenden Versionen.
Die Version des Süddeutschen Rundfunks von 1981 unter der Regie von Andreas Weber-Schäfer wirkt dagegen, obwohl drei Jahre später in den etwas gesetzteren Achtzigern realisiert, geringfügig frischer und 'kecker' als der Vorgänger aus der Zeit der letzten Ausläufer des 'Punk'. Besonders Manfred Schott - vielen auch bekannt als Synchronstimme von Dr. McCoy aus 'Raumschiff Enterprise' - darf hier oft eine recht kesse Lippe wagen, die man von dem Schauspieler auch bereits aus seinen Off-Kommentaren in den 'Schulmädchen-Reports' gewohnt war. Trotz dieser wenigen sexistischen Anwandlungen wirken die Darstellungen der Sprecher sehr glaubwürdig.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstausstrahlungen im öffentlichen Rundfunk und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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DOPPEL-REZENSION
Notlandung
Die Geschichte, die der 'DDR'-Autor Rolf Schneider um eine 'Notlandung' zweier Astronauten auf einem unwirtlichen Planeten entwirft, verwirrt und unterhält die Hörer auf unspektakuläre aber dennoch interessante Weise. Wie gehen der Techniker und sein Vorgesetzter mit der scheinbar aussichtslosen Situation auf dem fremden Himmelskörper, auf dem es keine Nahrung gibt, um - zumal einer von beiden dann noch Kontakt mit dort ansässigen entmaterialisierten Außerirdischen aufnimmt ? Von der Mission zurückgekehrt muss der Techniker einem Untersuchungsausschuss fragen bezüglich der von ihm auf dem Rückflug an seinem Vorgesetzten festgestellten Veränderungen beantworten und hat dabei keinen guten Stand. Hatten die Außerirdischen auf dem lebensfeindlichen aber dennoch auch ruhig und friedlich wirkenden Planeten auf irgendeine Art noch unerwartet nachhaltigen Einfluss auf die Astronauten ?
Die erste Realisation des Stoffes unter der Regie des Autors vom Radio der DDR aus 1973 gibt die Handlung gut wieder. Science-Fiction-Hörspiele waren damals - zumal im Ostblock, der ironischerweise eigentlich von sich meinte, die menschenfreundliche Utopie bereits in seinen Staaten ausreichend umgesetzt zu haben - noch recht ungewohnt in der Rezeption und wohl auch in der Produktion, so dass man hier über eine durchschnittliche Vertonung der bemerkenswerten Geschichte nicht weit hinauskam.
Die zweite Vertonung aus dem Jahr 1977 lebt unter der Regie von Bernd Lau von ihren zwei sehr charismatischen, markanten und vor allem gegensätzlichen Sprechern Ernst Jacobi sowie Christian Brückner: Jacobi mimt überzeugend den pflichterfüllten Ingenieur, Brückner den zweifelnden und träumenden Missionsleiter, der den Annäherungsversuchen der zwar körperlosen aber dennoch oder gerade deshalb verführerischen außerirdischen Sirene, elegant gesäuselt von Marianne Lochert, erliegt und mit dem Techniker in einen grundsätzlichen Disput darüber gerät. Die sehr ruhig und nüchtern inszenierte Version des Stückes überzeugt vollständig.
Diese Hörspiel-Rezensionen beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstausstrahlungen im öffentlichen Rundfunk und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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AUßER KONKURRENZ
Der Wächter der verbotenen Welt
Einst waren sie die besten Freunde. Jetzt treffen sie über einer verlassenen Maschinenwelt als Rivalen aufeinander: die Kommissarin, der Sektenführer und der Wächter. Artan will den Beneix-Planeten für seine Sekte okkupieren. Wächter Matt hat die Aufgabe, eben dies zu verhindern. Und Kommissarin Mira möchte mit Artan noch eine offene Rechnung begleichen. Abgelenkt von ihrer Privatfehde vernachlässigen Mira und Artan die Gefahr, die von dem Planeten und seinem Mond ausgeht. Vom Wächter haben sie indes keine Hilfe zu erwarten, ist dieser doch ausgerechnet jetzt dabei, Gefühle für sein virtuelles Bordfunktionssystem zu entwickeln. Eine düstere Ménage à trois im Weltraum von Hartmut Lühr ...
Bereits heutzutage finden immer weniger Bürgerinnen und Bürger der offenen Gesellschaft zum gemeinsamen Verweilen zusammen. Wie mag sich dies erst in 140 Jahren verhalten, immer vorausgesetzt, dass die den drittnächsten Planeten zur Sonne beglückende Menschheit bis dahin durchhält ohne sich selbst chemisch, bakteriell, atomar oder klimatisch auszulöschen ?
Fragen über Fragen wie geschaffen für einen utopischen Seelenstriptease-Thriller: In 140 Jahren messen wir Liebe in Bits und Bytes ... paradisische Aussichten oder Schreckensvision ?
Sind Frauen in digitaler Form ihren Vorgängerinnen aus Fleisch und Blut vorzuziehen ? Gehen Männer im gesetzten Alter leichter aus ideologischen Gründen über Leichen als frischverliebte Jungspunde vom Uni-Campus ? Bietet die bemannte Raumfahrt und die damit einhergehende Expansion der Menschheit nicht ideale Möglichkeiten für auf der Erde unbeliebt gewordene religiöse oder sexuelle Sekten, ungestört im Weltall Kolonien zu errichten und dabei engstirnige Menschenrechte zurückzulassen ? Ist die Ausbreitung der Spezies Homo Sapiens im Weltall eigentlich politisch korrekt ?
Kann einem durch das Auflisten enervierender Fragen durch Internet-Schreiberlinge die Neugier auf eine möglicherweise ungewöhnliche und spannende freie Autoren- Hörspielproduktion genommen werden ?
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FIKTION
Fiktionales Interview mit M. Gaida
Der bezeichnenderweise in Hamburg geborene Michael Gaida studierte Philosophie und Soziologie, ist Schriftsteller und Graphiker. Seit 1980 verfasste er zahlreiche Science-Fiction-lastige Hörspiele, die in Kennerkreisen über großes Ansehen verfügen.
Ab den Neunziger Jahren wurde es jedoch ruhiger um ihn und er nicht mehr ausreichend von den Hörfunksendern mit Aufträgen bedacht, was rückblickend ein unverzeihliches Versäumnis ist. Er wurde ab diesem Zeitpunkt offen von den Hörspielabteilungen als der typische Repräsentant der 80er Jahre taxiert, weswegen er öfter zu hören bekam, seine Stücke seien nicht mehr zeitgemäß - eine schlimme Fehleinschätzung, die kaum nachzuvollziehen, denn Gaidas Texte waren seinerzeit stilistisch vergleichsweise singulär. Kaum ein anderer arbeitete auf diese dem Theater recht anverwandten Weise. Zwar gibt es im weitesten Sinne Ähnlichkeiten, Näherungen zu einigen wenigen anderen Autoren. Aber in letzter Konsequenz gebrauchte Gaida für seine Schreibweise eine äußerst fragmentarische und von den Anschlüssen her sehr offene Form. Die mangelnde Unterstützung oder gar Ablehnung sowie das offensichtliche Nichtvorhandensein einer kleinen Nische für seine Kunst führte vermutlich zu Frustration bei dem Hörspielmacher, die glücklicherweise aber irgendwann auch wieder überwunden war.
Demnach kommen unkonventionelle Inhalte kaum an den Gatekeepern der öffentlich-rechtlichen Hörfunkstationen vorbei, die einfach nicht aufgeschlossen, vielfältig und bunt genug sind. Zwar gebe man sich nach Gaida hier und dort immer wieder zwar auch experimentierfreudig, aber eben vorwiegend 'nur' bei der `Radio-Art´, wo es unverbindlich und somit risikofrei sei. Ansonsten gebe es eine ideologische Barriere, die der Science-Fiction-freundliche Autor mit seiner Arbeit leider nicht überwinden könne. In den Massenmedien herrsche dem Autoren großartiger Werke, wie 'Apocalypso - oder Äßerst besorgt, zutiefst befriedigt' ein enormer wissenschaftspositivistischer Konservatismus, der sich vor allem in der Unaufgeschlossenheit bezüglich gewisser wichtiger Themen manifestiere.
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INTERVIEW
ALLtägliches im Astronautenleben
Sehr viele deutschsprachige Hörspielautoren, die sich dem Science-Fiction-Genre verschrieben haben, gibt es nicht. Michael Esser ist eine der rühmlichen Ausnahmen, die vom öffentlich-rechtlichen Hörfunk nicht ignoriert werden. Stefan Nickels, Wissenschaftsjournalist und früherer Aufbauhelfer des inzwischen eingestellten Hörbuchmagazins `HÖRWELT´, interviewte den in Hamburg lebenden Esser, Jahrgang 1955, vor zehn Jahren anlässlich des `Space Day´.
Esser gibt unter anderem Auskunft über Weltallwetter, sogenanntes `Space Weather´, was im ersten Moment etwas seltsam klingt. Es handele sich allerdings um keinen Scherz, sondern um einen wissenschaftlich fundierten Wetterbericht über das Weltallwetter um die Erde herum, die sich schließlich in der Atmosphäre der Sonne befinde, die unser Wetter stark beeinflusse.
Es ist gut zu wissen, dass Astronomen auch in Zukunft, wenn die Menschheit ins Weltall aufbrechen wird, immer noch genug zu tun haben und in ihrem Wirkungsbereich nicht auf die Erde beschränkt sein werden.
Weiter bemängelt Esser die Fokussierung neuerer Science Fiction auf zunehmend wissenschaftliche Aspekte und technische Spielereien. Hierbei kämen seiner Ansicht nach die menschlichen, um nicht zu sagen die sozialpsychologischen Aspekte zu kurz, die sich wesentlich interessanter gestalteten als effektbeladener Schnickschnack aus dem Computer.
Zumindest in dieser Hinsicht besteht beim Medium `Hörspiel´ glücklicherweise keine allzu große Gefahr, dass man die Rezipienten zu sehr mit oberflächlichen Spielereien von einem schlechten Drehbuch ablenken könnte. Man kann nur hoffen, dass wenigstens beim Hörfunk noch recht viele Redakteurinnen Michael Essers Ansichten teilen. Aber vielleicht besteht ja auch für das kommerzielle SF-Hörspiel noch Hoffnung. Blicken wir einfach mit Zuversicht in die Zukunft und vermiesen wir uns nicht mit zweifelnden Gedanken diesen `Earth day´.
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EXKURS
Träume und Fantasie im Hörspiel
Die Tiefenpsychologie spielt eine wichtige Rolle in der Traumdeutung. Die Tiefenpsychologie ist eine psychologische Theorie, die sich mit dem Unbewussten und den inneren Konflikten und Wünschen des Individuums befasst. Sie geht davon aus, dass unser Verhalten und unsere Emotionen nicht nur durch bewusste Gedanken und Erfahrungen beeinflusst werden, sondern auch durch unbewusste Prozesse und Erinnerungen.
In der Traumdeutung wird die Tiefenpsychologie verwendet, um die Bedeutung der im Traum erlebten Bilder, Ereignisse und Emotionen zu interpretieren. Die Tiefenpsychologie geht davon aus, dass Träume symbolische Ausdrücke für unbewusste Wünsche, Ängste und Konflikte sind. Indem man diese Symbole entschlüsselt, kann man tieferliegende Bedeutungen und Zusammenhänge aufdecken, die uns im Wachzustand vielleicht nicht bewusst sind.
Die Tiefenpsychologie hat auch verschiedene Methoden und Techniken entwickelt, um die Bedeutung von Träumen zu interpretieren, wie zum Beispiel die Freie Assoziation, die Traumanalyse und die Aktive Imagination. Diese Methoden können dazu beitragen, tiefer in die Bedeutung von Träumen einzutauchen und die unbewussten Prozesse und Wünsche zu verstehen, die unser Verhalten und unsere Emotionen beeinflussen.
Die Tiefenpsychologie spielt in Hörspielen oft eine wichtige Rolle. Hörspiele bieten eine ganz spezielle Möglichkeit, sich auf eine auditive und immersive Weise mit den inneren Konflikten und Wünschen der Charaktere auseinanderzusetzen. In vielen Hörspielen werden psychologische Themen und Konzepte auf eine kreative und unterhaltsame Weise behandelt, indem sie in die Handlung und die Charaktere integriert werden.
Die Verwendung von Traumsymbolen, Archetypen und anderen psychologischen Konzepten kann dazu beitragen, Hörspiele spannender und tiefgründiger zu gestalten. Indem die Charaktere mit ihren eigenen inneren Dämonen konfrontiert werden, können die Hörer sich mit ihren eigenen psychologischen Themen und Konflikten identifizieren und auf eine unterhaltsame und lehrreiche Weise damit umgehen.
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KURZREZENSIONEN
Die zweitbesten 5 SF-Hörspiele nach unserer Wertung
Die fünf zweitbestbewertesten (Plätze 6-10) öffentlich-rechtlich produzierten Science-Fiction-Hörspiele aus unserer Liste mit Kurzrezensionen sind in aufsteigender Folge:
In 'Die Ameise, die mit einer Fahne winkte oder Doktor Federbaums Universum' beschreibt der moralisch hochstehende Autor Richard Hey 1978 eine durchaus nicht unter globaler Erwärmung, sondern starker Abkühlung leidende Welt von Morgen, die nur mit Telepathie zu retten ist. Das Stück Verknüpft philosophische Fragen mit ökologischen und schildert darüber hinaus höchst menschliche Raumfahrerprobleme. Es entstand ein durchaus harmonisches Gesamtkunstwerk.
'In 5000 Jahren ... die 43 Minuten der Vernünftigen' von Hans Kaspar aus dem Jahre 1975 handelt von einer statistisch vorausgesagten Havarie: Eine Raumschiffladung voller Reisender, die ihr Ziel nicht erreichen werden. Wohl aber ein Höhepunkt deutschsprachiger Hörspielunterhaltung
der 70er Jahre.
'Unter Kontrolle oder Ein amerikanisches Märchen' von Robert Sheckley ist eigentlich eher eine Spionagegroteske, in der ein Loser der sozialen Kontrolle einer utopischen Gesellschaft entfliehen will. Er startet ein Kolonieprojekt auf einem anderen Planeten, aber die irdischen Probleme holen ihn schnell wieder ein. Oder vielleicht auch nicht ? In leicht grotesker Manier menschelt dieses sehr gelungene Höspiel von 1975 mit Christoph Quest und dem jungen Martin Semmelrogge gekonnt mit Leichtigkeit und Optimismus.
Ursula Horwitz beschreibt 1980 in 'Affäre KRATER streng geheim' wie auch tote Gegenstände, wie z.B. Mondkrater, Intelligenz
beherbergen können und liefert damit vermutlich eines der unaufgeregtesten und gemütlichsten SF-Hörspiele überhaupt. Die Handlung kann man getrost vernachlässigen, Sprecher und Regie sind großartig.
In 'Mondglas' von 1999 lässt Stefan Wilke eine Forschungs-Raumsonde nach langer Reise zur Erde zurückkehren und die Menschen verändern. Was oder wer steckt dahinter ? Eine unheimliche Begegnung der verschwiegenen Art:
Unkonventionell und entlarvend auch für die heutige westliche Gesellschaft. (Als Bonbon gibt´s die Stimme von Peter Schiff dazu
- `Hal´ aus `2001´).
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KOMMERZIELLE JUGENDHÖRSPIELE
Hans Gerhard Franciskowsky
H.G. Francis, mit bürgerlichem Namen Hans Gerhard Franciskowsky, war ein deutscher Autor und Regisseur, der vor allem durch seine Arbeit im Bereich der Hörspiele bekannt wurde. Er wurde am 11. November 1936 in Berlin geboren und verstarb am 3. März 2011 in Garching bei München.
Francis' Karriere begann in den 1960er Jahren, als er für verschiedene Verlage als Lektor und Übersetzer tätig war. Sein Interesse an der Erstellung von Hörspielen führte dazu, dass er sich verstärkt dem Schreiben und der Produktion von Hörspielserien widmete. Sein erstes erfolgreiches Werk war die Science-Fiction-Serie "Commander Perkins", die er ab 1966 für den Label Europa produzierte. Die Serie wurde zu einem großen Erfolg und etablierte Francis als einen der führenden Autoren und Produzenten von Hörspielen in Deutschland. In den folgenden Jahren arbeitete Francis an zahlreichen weiteren Hörspielserien, darunter "Die Gruselserie". Er schrieb auch viele Skripte für andere Serien. Durch seine vielseitigen Kenntnisse schuf er eine ganz spezielle Atmosphäre in seinen Produktionen und konnte die Hörer mit trashigen aber meistens auch 'menschelnden' Geschichten fesseln. Auch beim Maritim-Verlag hinterließ er deutliche Spuren mit den sehr qualitätsvollen Reihen 'Die Zeitmaschine' und 'SF-Documente'.
Francis' Hörspielserien zeichneten sich durch eine Mischung aus Horror, Grusel, Science-Fiction und Action aus. Seine Geschichten waren oft von amerikanischen Vorbildern inspiriert und orientierten sich an Genres wie Trash und B-Movies. Sie waren geprägt von spannenden Plots, überraschenden Wendungen und atmosphärischer Inszenierung. H.G. Francis arbeitete eng mit dem Label Europa zusammen, das für seine preisbewussten Hörspielproduktionen bekannt war. Gemeinsam schufen sie einige der beliebtesten und erfolgreichsten Hörspielserien in Deutschland. Francis' Werke wurden von Generationen von Hörspielbegeisterten gehört und haben bis heute eine treue Fangemeinde.
Neben seiner Arbeit als Hörspielautor war Francis auch als Schriftsteller und Übersetzer tätig. Er verfasste Romane, Jugendbücher und Sachbücher und übersetzte Werke aus dem Englischen ins Deutsche. H.G. Francis' Einfluss auf das Genre der Hörspiele kann kaum unterschätzt werden. Mit seinem Talent für packende Geschichten, seiner Fähigkeit, fesselnde Atmosphären zu schaffen, und seinem Beitrag zur Entwicklung des kommerziellen Jugendhörspiels hat er die Branche nachhaltig geprägt. H.G. Francis hinterließ ein vielseitiges Werk, das bis heute begeistert gehört wird. Seine Hörspielserien sind Klassiker des Genres und haben seinen Namen fest in der Geschichte des deutschen Hörspiels verankert. Sein Beitrag zur Popularisierung des Mediums wird auch in zukünftig Bestand haben.
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BESSERE WELT?
Science-Fiction-Hörspiele
Das Hörspiel eignet sich hervorragend für ästhetischen Eskapismus. Sollte man irrigerweise der Ansicht sein, hierzulande breite sich ignoriert oder sogar befördert von maßgeblichen Entscheidungsträgerinnen neuerdings eine erdrückende und freiheitsfeindliche 'Steinzeit'-Mentalität aus, so bleibt besorgten Menschen dank des Königsmediums die Flucht in moderne und modernste Fantasiewelten progressiv-utopisch inspirierter Autoren.
Müssen sie Science-Fiction-Freunde beim Hörspielen zwischen kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Produktionen entscheiden oder können sie nach dem 'Best of both worlds'-Prinzip leben ?
Kommerzielle SF-Hörspiele - Nicht alle denken darüber wie manche Vertreter der öffentlich-rechtlichen Hörfunkanstalten, beispielsweise Dieter Hasselblatt, der argwöhnt, dass die wenigen Science-Fiction-Hörspiele, die von der Schallplattenindustrie produziert wurden, ärgerlichste Musterbeispiele nicht nur für alle gängigen Science-Fiction- Klischees, sondern darüber hinaus auch dafür sein, wie man Ahnungslosigkeit in Ware umsetze. Diese Haltung wirkt einerseits vielfach berechtigt, andererseits aber auch arrogant: Solide recherchierende und mitunter äußerst unterhaltsam schreibende Autoren wie H.G. Francis kann er damit unmöglich gemeint haben. Zwar scheint es grundsätzlich erfreulich, dass neue SF-Vertonungen im kommerziellen Bereich anlaufen - wenn diese jedoch bar jeglicher Originalität ausfallen, fällt es schwer, in ihnen eine Bereicherung zu erkennen. Vielleicht riskiert es ja eines Tages irgendein mutiges Hörspiel-Label, eine SF-Reihe zu produzieren, die nicht im schützenden `Windschatten´ einer bereits erfolgreichen Roman- oder TV-Serie vor sich hinadaptiert wird.
Öffentlich-rechtliche SF-Hörspiele - Vorurteile gegenüber dieser Kategorie von Hörspielproduktionen lauten, sie seien häufig künstlerisch hochgradig ambitioniert, elitär und nur in den seltensten Fällen spannend. Wie bei fast allen Vorurteilen gibt es auch hier einen wahren Kern, aber dennoch: Gerade Science Fiction-Freunde werden mit Genre-Produktionen von den öffentlich-rechtlichen Hörfunkanstalten mehrheitlich ausgesprochen gut bedient.
In den letzten Jahren wird neben den vielen bewährten, klassischen und manchmal sogar unvergänglichen Science-Fiction-Radioproduktionen der vergangenen Jahrzehnte noch ein weiterer Vorteil neuerer öffentlich-rechtlicher Hörspiele deutlich: Die Autorinnen, Produzentinnen und Redakteurinnen vom zwangsgebührenfinanzierten WDR, RBB etc. sorgen gegenüber kommerziellen oftmals männlich-'toxischen' Produktionen für geschlechtergerechte, vielfältige und kultursensible Unterhaltung. Hierfür kann man ihnen nur dankbar sein.
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Das Hörspiel eignet sich hervorragend für massenmedialen Eskapismus. Sollte man irrigerweise der Ansicht sein, hierzulande breite sich ignoriert oder sogar befördert von maßgeblichen Entscheidungsträgerinnen neuerdings eine erdrückende und freiheitsfeindliche 'Steinzeit'-Mentalität aus, so bleibt besorgten Menschen dank des Königsmediums die Flucht in moderne und modernste Fantasiewelten progressiv-utopisch inspirierter Autoren.Impressum, Datenschutz
Die meisten Science-Fiction-Hörspiele stammen aus dem Jahr 1984, mit insgesamt 18 Einträgen. Der häufigste Autor in der Liste ist Hermann Ebeling mit insgesamt 15 Einträgen.
Die Punktevergabe für die nachfolgenden mittlerweile über 200 Kurzrezensionen
erfolgte nach rein subjektiven Kriterien:
ZUSATZ: Diese Hörspielseite fühlt sich dem Streben nach Gleichstellung, Gleichberechtigung, Feminismus, Antidiskriminierung, Antirassismus, Antifaschismus, Klimarettung und vor allem der Geschlechtergerechtigkeit verpflichtet. Die Punktevergabe für die nachfolgenden mittlerweile über 275 Kurzrezensionen öffentlich-rechtlicher Science-Fiction-Hörspiele aus über fünf Jahrzehnten bitten wir unsere Besucherinnen und Besucher daher bei Werken von weiblichen Autoren selbständig jeweils um drei Bonuspunkte gegenüber der vorliegenden Bewertung zu erhöhen, womit ein Ausgleich für viele Jahre der patriarchalen und heteronormativen Unterdrückung von Frauen im vertonten Science-Fiction-Genre hergestellt werden soll. Vielen Dank. (Stand 11/2024)
Titel |
Autor |
Jahr |
Min. |
Thematik |
Handlung / Kurzrezension |
Pkte. |
2068 |
Stefan Blankertz |
2008 |
54 |
Demographie, Diktatur |
Europa hat sich mit China gegen die USA verbündet und die an den Rand der Gesellschaft gedrängten Alten proben den Aufstand. Die akzeptable und einigermaßen gewagte Grundidee des Hörspiels hat leider keine Chance gegen Regie und Drehbuch: Bei diesem wirren Durcheinander von Gekreische und Geraune bekommt man als Zuhörer in kürzester Zeit einen Brummschädel und fühlt sich um mindestens 10 Jahre vorzeitig gealtert. |
2(von
10 |
Abschied von Jeanette Claude |
Eva Maria Mudrich |
1978 |
56 |
Telepathie |
Die Verbindung von Gehirnen soll der Menschheit Frieden bringen. Auch eine gute Sprechercrew vermag dem drögen Inhalt keinen Hörgenuss zu schenken |
2 |
Absolut unnachgiebig |
Robert Silverberg |
1976 |
26 |
Zeitreise |
Eine Gesundheits-Diktatur verhindert rigoros das Eindringen ungesunder Zeitreisender. Vorhersehbare Handlung. Erinnert an die aktuellen Corona (Covid-19) - Bestimmungen. |
3 |
Abteilung Fox |
Friedrich Scholz |
1978 |
120 |
Raumfahrt |
Achtteiler über ein gemischtes Paar, das mal langweilige und mal aufregende Botenfahrten im All unternimmt. Nette Unterhaltung im Plauderton, in 70er-Jahre-Atmosphäre und mit tradierten Rollenbildern. |
6 |
AD-AM Zwo entzieht sich |
Ekkes Frank |
1984 |
45 |
Künstliche Intelligenz |
Die KI will die Macht übernehmen Auch hochkarätige Sprecher vermögen die wirre Story mit kalauernden satirischen Texten ebenso wenig zu retten, wie die Musik von Nena Kerner. |
2 |
Adom und Iva und das Ende der Eifersucht |
Jörg von Liebenfelß |
1992 |
58 |
Raumfahrt |
Eine zwielichtige Musikerin an Bord macht Siedlern auf dem Weg zum Mars zu schaffen. Science Fiction-Kammerstück mit leichtem Feature-Touch und gefährlich nahe an der Grenze zum Moralisieren. Dennoch gut und unaufgeregt in Szene gesetzt, wenn auch nicht besonders spannend. |
4 |
Affäre Krater - Streng geheim
|
Ursula Horwitz |
ca.
1980 |
30 |
Extraterristen |
Auch `tote´ Gegenstände können Intelligenz
beherbergen: Z.B. Mondkrater.
Wohl eines der unaufgeregtesten und gemütlichsten SF-Hörspiele überhaupt. Die Handlung
kann man getrost vernachlässigen, Sprecher und Regie sind großartig
! |
8 |
Alpha 0.7 – Der Feind in Dir
|
Sebastian Büttner, Oliver Hohengarten |
2010 |
ca.300 |
Überwachung, Totalitarismus |
Junge Frauen begehren gegen den Überwachungsstaat auf.
Die 6-teilige Hörspielserie verspricht politisch korrekte Unterhaltung vom Feinsten mit zwei Frauen an der Spitze, die ja - das bestätigen uns offizielle Stellen immer wieder - ohnehin die besseren MenschInnen und somit auch AbenteurerInnen sind. Es ist wunderbar, dass wir dies von einem öffentlich-rechtlichen Sender auch einmal in Form einer SF-Serie bestätigt bekommen. |
2 |
Ambra - Das letzte Geschenk |
Eike Gallwitz |
1989 |
55 |
Telepathie |
Forscher nehmen per Telepathie Kontakt zu den größten Meeressäugern auf Ein wenig zu sehr Wissenschafts-SF und leicht am Krimi vorbeigeschrammt. Zum einmaligen Hören geeignet. |
5 |
Die Ameise, die mit einer Fahne winkte oder Doktor Federbaums Universum |
Richard Hey |
1978 |
75 |
Telepathie, Paraphysik |
Die in Eis eingeschlossene Welt von morgen ist nur mit Telepathie zu retten. Verknüpft philosophische Fragen mit ökologischen
und schildert darüber hinaus höchst menschliche Raumfahrerprobleme. Harmonisches Gesamtkunstwerk, musikalisch experimentell. |
8 |
Am Ende der Zukunft - Vorsicht: Sackgasse |
Winfried Göpfert |
197X |
38 |
Zeitreise |
Ein ehrgeiziger Professor, seine Assistentin und ein Soldat wollen in der Zukunft die Menscheit neu gründen. Deutscher Old-School Science Fiction mit bewährten Sprechern, annehmbaren Sound und einer leicht ironischen Story. |
6 |
Das andere Land |
Claude Cueni |
1982 |
57 |
überwachungsstaat |
Finster, grotesk, unbarmherzig. Nicht besonders schlüssig
und streckenweise ins Sadistische abdriftend. |
3 |
An der Eisgrenze |
Hermann Ebeling |
1981 |
56 |
Eiszeit |
Unspektakuläres Stimmungsbild einer Eiszeit-Finalgesellschaft.
Mentaler statt physischer Darwinismus. Mit sowohl zynischen als auch kitschigen
Elementen sowie Gerd Haucke. |
5 |
Die Anderen |
Horst Zahlten |
1977 |
51 |
Okkultismus, Spiritismus |
Wie kommt man okkulten Vorgängen auf die
Spur ?
Chaotische Erzählstruktur, dennoch streckenweise originell. |
4 |
Der Android |
David Gieselmann |
2001 |
55 |
Weltraumfahrt |
Enervierender Versuch eines modernen Science-Fiction-Musicals |
1 |
Andromeda |
Fred Hoyle, John Elliot |
1970 bzw. 1980 |
56 bzw. 59 |
Extraterristen, Gentechnik |
Außerirdische funken Baupläne für Übermenschen zur Erde. Wissenschaftler und Militärs sind dumm genug, die Pläne umzusetzen. Vertonung von 1970: Ein Hippie-SF mit jeder Menge psychedelischer Musik.
Für sein Alter erstaunlich aktuell. Engagierte Sprecher agieren in
einer gelungenen Realisation.
Vertonung von 1980:
Akzeptable Zweitvertonung aus Österreich. Engagierte, aber etwas blasse Sprecher.
Besprechung
|
7 bzw. 5 |
Angst auf der Haut |
Hans Jürgen Buber |
1984 |
60 |
ökologie, Kapitalismus |
Extrem deprimierendes Hörspiel um Umweltgifte
und Arbeitsausbeutung. ähnlichkeiten mit George Orwells `1984´
sind schwer zu überhören. |
1 |
Angst unter Bäumen |
Ursula K. LeGuin |
1985 |
59 |
Telepathie |
Eine Planetenexpedition, die von einem Telepathen
unterstützt wird, den alle wegen seiner Fähigkeiten hassen, gerät
in Schwierigkeiten.
Gute Story, sehr gute Dialoge, wenig Action, teilweise bedrückend
und atmosphärisch dicht.
Besprechung
|
9 |
Das Anschauungs-Subjekt |
Eva Maria Mudrich |
1980 |
52 |
Pädagogik, Liebe |
In einem staatlich geregelten System hinterfragt die programmierte Schriftstellerin Dagmar Ka durch ein ungewöhnliches Manuskript ihre Identität und lässt einen riskanten Eingriff vornehmen, der weitreichende Folgen hat. Dröge Story trotz guter Sprecher. |
3 |
Der Anti-Orpheus-Effekt |
Jörg von Liebenfelß |
1978 |
56 |
Massensuggestion |
Der Popstar des vierten Jahrtausends bedient sich Psychomusik.
Zeitkritik in die Zukunft projiziert. Detailreich, aber wenig unterhaltsam. Kann immerhin mit ein wenig proto-Synthiemusik aufwarten. |
3 |
Die Antipoden |
Chris Brohm |
1988 |
53 |
Extraterristen |
Die Erde ist eine Scheibe und auf der unteren Seite
leben `Unter´irdische (Antipoden).
Detailreich, wenig spektakulär, mit einem unbefriedigendem offenen
Schluss. |
4 |
Antwort von den Sternen |
Thomas K. Brown |
1967 |
73 |
Extraterristen |
Ein Außerirdischer gelangt auf die Erde und sieht sich verschiedenen Vereinnahmungsversuchen ausgesetzt. Gut strukturiert, gut gesprochen, gut umgesetzt, aber leider sehr brav und ereignisarm. |
2 |
Apis Mellifica |
Jiri Ort |
1993 |
53 |
Evolution |
Immer mehr Menschen verwandeln sich nach und nach
in Bienen. Eine Frau und ein Mann wollen sich dem entgegen stellen. Eine Metamorphose, die nicht unbedingt von Nachteil sein muss ? Athmosphärisch dichtes und mit passender Stimmungsmusik untermaltes Hörspiel mit Gerd Baltus
|
7 |
Aquaversum |
Ingo Hermann |
1993 |
42 |
Darwinismus |
Überlebenskampf zwischen Völkern über dem Meer und unter dem Meer. Bewährte Sprecher versuchen ein Gutmenschen-Hörspiel zu retten. |
4 |
Arcturella |
Marina Dietz |
1993 |
48 |
Extraterristen |
Eigentlich ein Krimi. Oder doch eher ein modernes Märchen
? Vielleicht zu 10 % ein Science Fiction. Immerhin: Die Story ist einigermaßen
unorthodox und an einigen Stellen unterhaltsam. Auch kann man diesem Hörspiel
sicher nicht vorwerfen, dass es nicht ausreichend verworren oder ungenügend
kompliziert ist. |
4 |
Asimovs Erben |
Frank Naumann |
1987 |
55 |
Künstliche Intelligenz |
Ein Startup-Unternehmen muss sich in der Gegenwart mit Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auseinandersetzen.
Korrekte und 'woke' Radioproduktion des MDR zur Volkserziehung. Überflüssige Musik lenkt von einem eigentlich guten Schauspielerteam ab. Lediglich die auf 'freches Mädchen' getrimmte Stimme von Anne Müller fällt negativ aus dem Rahmen.
|
2 |
Das Attentat |
Isaac Asimov |
1967 |
52 |
künstliche Intelligenz |
Beinahe wissenschaftlich, mäßig spannend,
jedoch schlüssig und gut durchdacht. |
5 |
Auf zur Venus |
Michael Gaida
|
1982 |
54 |
Psychopathologie |
Die Behörden auf der Erde entledigen sich fünf
psychisch auffälliger Menschen mit Hilfe des Raumschiffs 'Skarabäus',
das die lästigen Mitbürger zur Venus verfrachten soll. Während
des Fluges bricht auf der Erde ein Atomkrieg aus, doch auch im Weltall
bleibt man an Bord des `fliegenden Mistkäfers´ nicht unbehelligt.
Nicht gerade jugendfreies aber dennoch großartiges Meisterwerk von Michael Gaida ! |
10 |
Der Auftrag |
Herbert W. Franke |
1984 |
57 |
Totalitarismus |
Eine futuristische Gesellschaft entwickelt sich ZU perfekt. Da muss Abhilfe geschaffen werden ... Demokratietheoretisch aufschlussreich bei guter Umsetzung und mäßiger Spannung.
|
5 |
Auf zwei Planeten |
Kurd Laßwitz, Helmut Swoboda |
1984 |
85 |
Außerirdische |
Menschen entdecken Marsianer an den Polen der Erde.
Diese sind zunächst recht friedlich. Recht langatmige Vertonung eines
SF-Klassikers. Aber immerhin mit Joachim Wichmann alias Dr. Herbert Brokstedt aus der Vorabendserie 'Büro, Büro',
|
2 |
Das Auge der Supernova |
Dana Ranga |
2002 |
54 |
Psychologie, Intrigen |
Über langweilige Astronauten und noch langweiligere
Computer - zäh, phantasielos, handlungsarm, bestenfalls `gemütlich´ |
3 |
Aus einer anderen Welt |
Chris Bruhn |
1991 |
57 |
Parapsychologie, Extraterristen |
Ein Jugendlicher hat einen Draht zu Außerirdischen.
Wirkt über lange Strecken jedoch sehr betulich und klischeelastig.
Einige Sprecher sind leider hörbar überfordert. |
2 |
Ausgeträumt |
Charles Bukowski |
1997 |
54 |
Invasion, Krimi |
Ein Privatdetektiv stößt bei seinen Recherchen
auf Außerirdische, die die Gestalt von Menschen annehmen können.
Ein typischer `Bukowski´ im Stil eines flotten (SF-)Krimis. |
6 |
Die Außerirdischen |
Friedemann Schulz |
2010 |
58 |
Arbeit, Burnout-Syndrom |
Eine Astronautin, die eine Weltraumstation leitet, kommt ins Grübeln über ihre Vergangenheit.
Mit Martina Gedeck prominent besetzt, verliert sich das mit ruhiger Hand inszenierte Stück in zu vielen Handlungsfäden. Aber wenigstens ist Gender-Mainstreaming jetzt im Weltraum angekommen. |
4 |
Babel 1929 |
Hermann Ebeling |
1979 |
55 |
Endzeit- Phantasie |
Der eintausend Stockwerke zählende hochmoderne Babel-Turm birgt eine perfekte Diktatur. Der Funke springt trotz einiger interessanter Details nicht über. Düsteres Hörspiel mit einem deprimierenden Menschenbild. |
4 |
Der babylonische Turm |
Werner Kließ |
1972 |
42 |
Spaßgesellschaft |
Ein Spieleentwickler einer utopischen Gesellschaft will einem Volk einer zurückgebliebenen Gesellschaft den Wunsch nach einem 500km hohen Turm erfüllen. Sieht trotz seines Alters einige aktuelle Entwicklungen voraus. Unterhaltsam und schlüssig. Erzeugt wie manch andere alte gelungene SF-Vertonungen eine nachdenklich-sinnliche Atmosphäre - getragen in diesem Fall vom ausgezeichnet markanten Sprecher Gottfried John. |
5 |
Die Befristeten |
Elias Canetti |
1966 |
88 |
Lebensdauer |
Eine Gesellschaft legt vorab die Lebensdauer ihrer
Bürger fest. Welches nicht jeder akzeptieren mag.
Mit dem jungen Marius Müller-Westernhagen.
|
2 |
Begegnung im Holotank |
Robert Silverberg |
1992 |
59 |
Holographie |
Historie, Psychologie, intelligente Dialoge und eine
Winzigkeit SF. |
7 |
Beispiel |
Frederic Brown |
1972 |
3 |
Extraterristen |
Kurzhörspiel über die Landung eines Ufos
in einer idyllischen Kleinstadt. Atmosphärisch sehr gelungen, aber zu
kurz ! |
(6) |
Berenice
oder das Inseldilemma |
Hans Kneifel |
1988 |
46 |
Mutationen, Radioaktivität |
Gelungenes SF-Inseldrama für einen Menschen und
ein wachsendes Korallenriff. |
7 |
Bericht über die bedrohte Stadt |
Doris Lessing |
1981 |
63 |
Extraterristen |
Außerirdische wollen den Menschen auf sehr spezielle Weise bei der Bewältigung ihrer selbstverschuldeten Umweltproblemen helfen. Die sehr bewährten Sprecher Lutz Mackensy, Marlen Diekhoff, Günter König und Jens Wawrczeck können dieses dröge Machwerk leider nicht interessant machen. |
2 |
Die Beseitigung |
Eugen Egner |
2009 |
42 |
Transdimensionalität, Paranoia |
Ein Mann gerät in Wuppertal an feindliche Außerirdische, die ihn per Magnetresonanz-Tomografie in eine andere Dimension versetzen. Streckenweise unterhaltsame und amüsante Verfolgungsgeschichte, die sich jedoch allzu bekannter Stilmittel bedient. |
3 |
Das bessere Drittel |
Robert Sheckley (Jörg Liebenfels) |
1989 |
58 |
Persönlichkeitsspaltung |
Ein Geruchsingenieur will die zwei von ihm getrennt
in jeweils anderen Körpern lebenden abgespaltenen Persönlichkeiten
wieder mit sich vereinen. Bei ihnen handelt es sich jedoch um einigermaßen
suspekte Charaktere. Optimale Kombination aus Erzählungen und Dialogen
- Spannend, witzig, konsequent - und mit Gerd Haucke. Zusätzlich vertont als 'Das geteilte Ich' (s.u.) |
8 |
Best-Best |
Volkshochschule Köln (+ Peter Hasselblatt) |
1974 |
36 |
Abweichung |
In der zukunft ist alles bestbest - aber nur für
Leute, die sich anpassen.
Ein Mann (Peter Fricke) versucht auszubrechen ...
|
3 |
Blond ist nicht zu sehen |
Lothar Stemmwedel |
1994 |
44 |
Holographie |
Gute Sprecher, gute Dialoge, eher schräg als
spannend.
Besprechung
|
5 |
Böhmen am Meer |
Hans Magnus Enzensberger |
1988 |
58 |
Satire |
Eine fiktive Radio-Dokumentation über Europa
im Jahre 2006.
Von Realität und Originalität überholt.
|
3 |
Brille Fatal |
Chris Brohm |
1997 |
52 |
Zeitreise, Fantastik |
Ein Mann reist in die Zukunft und stößt
dort auf die Intrigen seiner Lieben.
Boulevardesker SF-Krimi mit angedeuteten philosophischen Anflügen. |
2 |
Bruder Feind |
Barry B. Longyear |
1981 |
56 |
Exo-Psychologie |
Zwei Fliegerpiloten verfeindeter Planeten betreiben
interkosmische Völkerverständigung. (verfilmt als ENEMY
MINE) |
4 |
Bürger Z560031B drückt seinen Knopf
nicht mehr |
Hans Peter Preßmar |
1977 |
40 |
Totalitarismus |
Konserviert antiquierte Zukunftsängste. Gute
atmosphärische Machart, jedoch keine überzeugende Handlung. |
3 |
Die Bunkermann- Kassette |
Ulrich Horstmann |
1979 |
40 |
Endzeit |
Eine Tonkassette überlebt den dritten Weltkrieg
und wird von zurückentwickelten Menschen gefunden. Das Stück
versucht, hart zu sein und aufzurütteln. Das war Ende der 70er Jahre
sicher auch angezeigt.
|
2 |
Centropolis |
Walter Adler |
1975 |
54 |
Degeneration |
Eine künftige lebensfeindliche Metropole, in
der sich ein zweitklassiger Schauspieler und seine Freundin, die Unfallopfern
Organe für Transplantationen raubt, durchzuschlagen versuchen.
Sadistisch, sehr zynisch und extrem schwulenfeindlich - Das kam 1976 bei
der Hörspieljury der Kriegsblinden gut an. |
1 |
Chaos Mensch |
Chris Brohm |
1993 |
55 |
überbevölkerung |
Eine Hand von Wissenschaftlern entwickelt zweifelhafte
Strategien gegen die überbevölkerung.
Dramaturgisch bewegt sich das Stück leider auf Volkshochschulniveau.
Immerhin äußert eine Figur die bisher mutigste Frage des neueren
deutschsprachigen Hörspiels: `Soll denn nur noch der Pöbel Kinder
zur Welt bringen ?´ |
3 |
Chemie der Erinnerungen |
Horst Zahlten |
1975 |
53 |
Transplantation |
Erinnerungen und Gehirne werden für die moderne Kriegsführung transplantiert.
Nüchtern, kalt, grausam und wenig unterhaltsam trotz Mitwirkung von Gerd Baltus.
. |
2 |
Der Chip-Souffleur |
Jiri Ort |
2001 |
53 |
Virtuelle Hybriden |
Eine Opernsängerin bekommt als Gedächtnisstütze einen Chip implantiert. Doch die Hersteller haben mehr vor. Boulevard-SF. Ob mit laienhaftem Regisseur oder laienhafter
Besetzung hat sich dem HöRSPIELer bisher nicht erschlossen. Kurzstreckenweise
ein wenig unterhaltsam, aber dennoch: Es erscheint unfassbar, dass dieses
Stück aus der Feder von SF-Ikone Jiri Ort stammen soll. Scheint eine
Auftragsarbeit gewesen zu sein. |
2 |
Chlorophyll |
Christian Mehr |
1985 |
60 |
ökologie |
Wissenschaftler entdecken, dass einige Pflanzen mit
übernatürlicher Geschwindigkeit zu wachsen beginnen. Die Ausbreitung
wird schnell zum Problem.
Halbwegs geglückter Versuch, das Genre der amerikanischen 50er-Jahre-SF-Filme
für´s Hörspiel zu adaptieren. |
4 |
Citizen Robot |
Clifford D Simak |
1989 |
59 |
Reproduktion, Kybernetik |
Ein zunächst nützlicher Haushaltsroboter macht sich selbständig und fängt an, sich zu reproduzieren. Etwas sehr hemdsärmelige und betuliche 'Robots made by Robots'-Variation. |
4 |
Cogito in vitro |
Ingomar von Kieseritzky |
1999 |
59 |
Transplantation |
Trotz ausgezeichneter Besetzung reichlich verworren.
Aber immerhin ein echter `Kieseritzky´ ... Mit
Donata Höfer
|
4 |
Countdown |
Günther Kuhnert |
1984 |
48 |
Homosexualität, Kastration |
Zwei männliche Astronauten, die in einem Raumschiff
versuchen, Nachwuchs zu zeugen. Originelle Story, solide umgesetzt.
|
6 |
Der Dämon von Kowara |
Roger Dixon |
1967 |
190 |
Extraterristen |
Der Held weiß, was getan werden muss - Die zunächst
widerspenstige Frau steht ihm bald unterwürfig und dankbar zur Seite.
Selbst 1967 war das bereits antiquiert ! (und zudem sehr langweilig) Bereits
einige Jährchen zuvor hatte Thora ihrem Perry Rhodan bereits gehörig
eingeheizt ... |
2 |
Dafan |
Frank Peter Hermsen |
2001 |
54 |
Zeitreise, Megalopolis |
Ein Soldat wird in die Zukunft einer gigantischen
Technowelt versetzt.
Vielversprechernder Ansatz. Geht ein wenig in den eigenen zum Teil recht
originellen Details unter. |
5 |
Daisy Day |
Hermann Ebeling |
1984 |
57 |
Konsumgesellschaft |
Eine degenerierte Familie auf Abwegen. Witzig, makaber.
Besprechung
|
7 |
Der Damm |
David Lindemann |
2022 |
56 |
Ökologie |
Ein kinderloses Paar will sich im überfluteten Norddeutschland ein Traumhaus bauen, was sich als problematisch herausstellt. Ökologisch und gesellschaftlich korrektes und gerechtes Hörpamphlet, das tatsächlich als 'SF-Komödie' angepriesen wird. |
1 |
D.A.S.E.R. |
Jörg Liebenfels |
1993 |
43 |
Atomkraft |
Eine Journalistin versucht auf Helgoland, den Mord der Atom-Mafia an ihrem Vater aufzuklären. Höher lassen sich Zeigefinger kaum noch heben.
Dennoch gelingt es Liebenfels, einige Spannungsmomente zu erzeugen. Zusätzlich
bietet das Hörspiel (Tatort: Helgoland; als Atommüllendlager,
darauf muss man erst einmal kommen) eine frische Brise friesischen Humors. |
6 |
Demolition |
Alfred Bester |
1973 |
100 |
Telepathie |
SF-Krimi, in dem ein `Esper´ermittelt. Etwas
zu lang, dennoch solide realisiert. |
4 |
Designer-Baby |
Jörgpeter Ahlers |
2005 |
69 |
Genetik |
Kinderhörspiel über unmoralisches Klonen,
das sich nicht mit Mehrdeutigkeiten aufhält.
|
4 |
Das Diktat der Transhumanen |
Ekkes Frank |
1989 |
58 |
Extraterristen |
Außerirdische wollen die Menschen vor sich selbser retten. Fortschrittskritisch, gut inszeniert, aber leider nicht sehr originell.Mit gerade noch so erträglichem
|
3 |
Die drei Stigmata des Palmer Eldritch
|
Philip K. Dick |
2012 |
109 |
Parapsychologie |
Ein Seher kämpft um seine Liebe.
Routinierte aber leider schlecht strukturierte und daher konfus wirkende Vertonung einer vermutlich annehmbaren Originalgeschichte von Philip K. Dick. |
3 |
Die drei von draußen |
Ekkes Frank |
1988 |
44 |
Degeneration |
über weite Strecken recht verworren. Linguistisch
ein wenig anbiedernd. Die Figuren bleiben leider nur im Ansatz interessant. |
4 |
Die dritte Zivilisation |
Boris und Arkadi Strugatzkij |
1999 |
61 |
Metaphysik, Extraterristen |
Astronauten treffen auf einem Planeten auf sehr sensible Außerirdische.
Exzellente Sprecher in einem einfühlsamen Stück. über Sprecher J. Wawrczek |
7 |
Edit - Große Schwester |
Hermann Ebeling |
1985 |
55 |
künstliche Intelligenz |
Ein Computer deckt eine Verschwörung auf.
Das Hörspiel kommt beinahe ein wenig als SF-Soap herüber. Unspektakulär,
detailverliebt. |
7 |
Eifelheim |
Hermann Motschach |
1992 |
54 |
Extraterristen |
In Eifelheim scheinen im Mittelalter Außerirdische gestrandet zu sein. Mysteriöser Recherche-Krimi mit badischem Lokalkolorit
um eine im Mittelalter verschollene Stadt. |
4 |
Eis |
James Follett |
1988 |
95 |
Naturkatastrophe |
Ein riesiger Eisberg treibt auf New York zu. Mehr Action als Science Fiction. Zu lang aber trotzdem spannend. |
4 |
Eine Milliarde Jahre vor dem Weltuntergang |
Arkadi und Boris Strugatzki |
2016 |
96 |
Extraterristen |
Ein Leningrader Wissenschaftler wird privat und vom Staat unter Druck gesetzt. Aber stecken dahinter wirklich menschliche Kräfte ?
Sehr detailverliebte Umsetzung eines interessanten Stoffes. Statt Handlung bietet das Stück viel Theoretisieren.
|
4 |
Einfache Hinfahrt |
Michael Springer |
1987 |
74 |
Apokalypse, Anarchie |
Eine junge Frau will in einem Europa ohne Regierungen unbedingt nach Wales reisen. Düstere, wenn auch packende Endzeitszenarien in einem Europa, dessen Regierungscliquen die einfachen Bürger verraten haben. Hat der Autor die Entwicklung für das 21. Jahrhundert bereits voraussehen können ? |
3 |
Ein Experiment des Doktor E. über die
Bewohnbarkeit der Hölle |
Hermann Ebeling |
1976 |
55 |
Umwelt, Illusion |
Eine Auswahl an Menschen muss - der Umwelt zuliebe - ein Jahr lang ruhig gestellt in trostlosen Bunkern verbringen. Wie man ein Hörspiel ohne das Erzeugen von Spannung
und Tiefgang auf über 50 Minuten strecken kann, bleibt das Geheimnis
von Hermann Ebeling bzw. den seinerzeit an dieser Schlafstudie beteiligten
Redakteuren vom SDR. Erinnert an das Lockdown-Regime von Angela Merkel 2020/21 bezüglich der Corona-'Pandemie'. |
2 |
Einige tausend Jahre danach |
Lothar Streblow |
1986 |
54 |
Radioaktivität |
Zwei Männer werden von ihrer Regierung in das
seit Jahrhunderten überflutete Gebiet der norddeutschen Tiefebene
geschickt, um die Folgen der dort anzutreffenden radioaktiven Verseuchungzu
bestätigen.
Detailreiche Umsetzung einer sehr düsteren Szenerie.
|
2 |
Ein Käfer im Ameisenhaufen |
Arkadi und Boris Strugatzki |
1986 |
87 |
Extraterristen |
Ein 'Entwickler' soll einen unbekannten aber bewohnten Planeten erkunden und helfen, ihn bewohnbar zu machen.
Dystopische Geschichte, solide aber deprimierend in Szene gesetzt.
|
2 |
Ein Raumanzug zu wenig |
Lex Stelkonikow |
1974 |
36 |
Raumfahrt, Havarie |
Zwei Astronauten und nur ein Raumanzug zum Überleben: Das klassische Dilemma. Brauchbares Jugendhörspiel aus der DDR. |
4 |
Einsame sind erpressbar |
Abdel Monem Labar |
1989 |
53 |
Transplantation |
Quälend langatmige Umsetzung einer interessanten
Idee. Auf die Auflösung aufgeworfener Fragen wird gänzlich verzichtet. |
1 |
Ein Spaß für Engel |
Ken Whitmore |
1982 |
54 |
Spiritualistät, Religion |
Gott ist kein gütiger alter Mann, sondern ein nerviger kleiner Junge. Originelle und vielschichtige Geschichte, die maßvoll ein gewisses Tabu bricht. |
5 |
Der Elektrobarde |
Martin Bezzola |
2007 |
42 |
Künstliche Intelligenz |
Hörspiel nach Stanislaw Lem. Eine Maschine soll mit Hilfe von KI Lyrik produzieren.Unkoordiniert und hörerunfreundlich. |
1 |
Das Ende |
Frederic Brown |
1972 |
1 |
Zeitreise |
Kurzhörspiel über eine Zeitmaschine. Leidlich
originell und zu kurz ! |
(2) |
Das Ende von etwas |
George R. R. Martin |
1989 |
60 |
Extraterristen, Metamorphose |
Raumfahrer jagen Nebelwesesn im All.
Eine Art SF-Moby-Dick. Detailverliebt und intelligent, jedoch auch etwas
versponnen. |
5 |
Ende eines Störfalls |
Klas Ewert Everwyn |
1984 |
58 |
Chemieunfall, Prophetie |
Ein rheinischer Chemiekonzern lässt die Anwohner
einer gefährlichen Anlage im Unklaren über die Bedrohung. Mit
der wunderbaren Else Quecke. Auch Peter Lühr war sich nicht zu schade
für diese Vertonung.
|
3 |
Endstation Kambrium |
Robert Silverberg |
1987 |
50 |
Diktatur, Zeitreise |
Politische Dissidenten werden per Zeitreise in die
Urzeit der Erde verbannt.
Sehr gute Idee aus der man mit Sprechern wie Jürgen Thorman und Gerd
Haucke mehr hätte machen können. |
4 |
Die Entscheidung |
Eva-Maria Mudrich |
1988 |
54 |
Eliten, Alterung |
Im Kampf gegen den menschlichen Alterungsprozess sind
Opfer zu beklagen.
Zähe und unentschiedene Handlung. |
3 |
Der Erinnerungs-mechanismus |
Philip K. Dick |
2002 |
22 |
Parapsychologie |
Der Bewohner eines drangsalierten Landstrichs rächt
sich an der schuldigen Behörde.
Wirkt überraschend realistisch. |
4 |
Esau |
Philipp Kerr |
1999 |
96 |
Anthrobiologie |
Forscher und Agenten auf der blutrünstgen Jagd nach dem Yeti.Funktioniert
als Hörspielthriller mindestens ebenso gut wie das Buch - und mit Sicherheit
besser als der Film. |
4 |
Existieren Sie, Mr. Jones ? |
Stanislaw Lem |
1976 |
25 |
Kybernetik |
Ein Mensch ergänzt sich mit immer mehr kybernetischen Ersatzteilen. Gute Sprecher in einer behäbig, altbacken wirkendenden SF-Groteske. |
6 |
Expedition ins Niemandsland |
Herbert W. Franke |
1975 |
32 |
Ökologie |
Auf der verseuchten und verstrahlten Erde kämpfen Überlebende um die letzten Ressourcen. Glücklicherweise nicht alzu rührselig inszenierte kleine SF-Geschichte, die nachdenklich macht. |
5 |
Expedition in die Nacht |
George R.R. Martin |
1987 |
54 |
künstl. Intelligenz |
Die Besatzung eines Forschungsraumschiffs fällt
der eingebauten künstl. Intelligenz ihres Gefährts zum Opfer.
Ein etwas überkandideltes aber spannendes Mutter/Sohn-Drama. Übernimmt sich etwas in seinen Andeutungen auf Parallelhandlungen. |
7 |
Das Experiment |
Frederic Brown |
1972 |
3 |
Zeitparadoxon |
Kurzhörspiel über ein paradoxes Zeitreise-Experiment.
Amüsant, aber zu kurz ! |
(5) |
Der Experte ist tot |
Richard Groß |
1965 |
54 |
Bürokratie |
Im Jahr 2034 gibt es keinen Diebstahl mehr. Also auch keine Genossen, die Kriminalität bekämpfen sollen. Oder doch ? Menschelnd daher kommende DDR-Propaganda für die sozialistische Gesellschaft. Formal gut gemacht und anspruchsvoll aufgezogen. Dennoch überzeugt die Geschichte nicht. |
3 |
Die Explantation |
Ulrich Finkenzeller |
1993 |
53 |
Kybernetik |
Ein menschliches Hirn wird verpflanzt... Das grundsätzlich
interessante Thema wird jedoch leider nicht in eine interessante Geschichte
umgesetzt. |
4 |
Ende ! Aus ! Vorbei ! |
Christian Gailus |
1999 |
47 |
Apokalyse |
Massenmedien-Groteske, angelehnt an `Natural Born
Killers´.Teilweise stark überzeichnet, dies jedoch gekonnt. Mit
Ingolf Lück. |
4 |
Fahrenheit 451 |
Ray Bradbury |
1994 |
59 |
Totalitarismus, Spaßgesellschaft |
Bücherbesitz wird vom Staat verfolgt.
Ein klassisches Thema, welches in dieser Vertonung keinen Anlass zu neuen
überlegungen bietet.
|
3 |
Falsch korrigiert |
Isaac Asimov |
1970 |
59 |
künstliche Intelligenz |
Intrigen um die Zulassung eines geistig überlegenen
Computers
Schlüssig, solide und ohne Pepp umgesetzt. |
3 |
Feindliche Pflanzen |
Michael Krausnik, Murray Leinster |
1990 |
40 |
Extraterristen, Darwinismus |
Die Besatzung eines irdischen Raumschiffs trifft auf
überlegene Pflanzenwesen, die sich von Menschen ernähren.Eine
sehr aktionsgeladene Trivialhandlung wurde hier nahe am Tabubruch konsequent
umgesetzt, wobei eine Präsenz entstand, der man sich als Hörer
nur schwer entziehen kann.
|
6 |
Feraxia |
Hermann Motschach |
1985 |
56 |
Reproduktion |
Babys werden nicht mehr von Frauen geboren, sondern von extra dafür erschaffenen Gebärwesen. Eine künstliche Retortenmutter will jedoch streiken. Die Geschichte ist ein bisschen simpel, aber Gänsehaut mag sie dennoch erzeugen. |
5 |
Feuerwerk für Morgen |
Eva-Maria Mudrich |
1977 |
33 |
Miniaturwaffen |
Hausbackener Kleinstadt-SF. Die Pointe ist arg simpel
ausgefallen. Mit Günther Strack (!). |
3 |
Der Fisch |
Lothar Streblow |
1972 |
10 |
Ökologie, Umweltverschmutzung, Totalitarismus |
Ein Mann sichtet einen Fisch. Die sind allerdings seit Jahrhunderten ausgestorben - also sollte er ihn lieber nicht gesehen haben. Haarscharf am erhobenen Zeigefinger vorbei inszeniert. Nochmal Glück gehabt ! |
3 |
Fix und Fertig |
Dieter Hasselblatt
LINK
|
1977 |
42 |
Medienterror |
Alle wichtigen politischen Kontroversen werden in
reißerischen Talkshow-Duellen ausgetragen ... Ausgezeichnete Sprecher
(Judy Winter & Wolfgang Kieling), ausgefeilte Dramaturgie. |
9 |
Die fünfte 5. Dimension |
Konrad Fiakowsky (Bearbeitung:
D.Hasselblatt
) |
1984 |
25 |
Zeitreise |
Unbeherrschbare Technik: Die Zeitreise als Unfall
im Physiklabor. Mit Herbert Bötticher. |
4 |
Die Flohwalzerbörse |
Esme Bromhead |
2007 |
54 |
Parapsychologie |
Ein Astronaut im Geheimauftrag auf dem Mond unterhält und streitet sich mit seinem Hund, der auf dem Himmelskörper zu Intelligenz gelangt ist.
Nichtssagendes kryptisches und pseudo-surreales Elaborat als misslungene Neufassung des 'Mannes im Mond'. Bedauerlich, denn es standen hochkarätige Sprecher zur Verfügung. |
3 |
Flucht zu den Sternen |
Louis Charbonneau |
1968 |
218 |
Totalitarismus |
Eher eine Agentenstory. Teilweise brutal aber immerhin
mit interessant charakterisierten Hauptfiguren. |
3 |
Flug nach Ruber |
Eva-Maria Mudrich |
1988 |
52 |
Telepathie |
über Pflanzen, die Menschen verstehen und richten.
Ein netter Pfarrer wird zum Instrument des Bösen. Unterhaltsam und originell. |
6 |
Frankenstein in Hiroshima |
Jörg Buttgereit |
2002 |
47 |
Monster, Mutationen |
Inhaltlich sehr vorhersehbarer und darüber hinaus
geschmackloser Versuch einer zeitgemäßen Hörspiel-Umsetzung
der klassischen Frankenstein-Geschichte. |
1 |
Ein freier Nachmittag |
Manfred Jahnke |
1980 |
46 |
Zeitdimensionen |
Ein solide realisiertes Hörspiel ohne Spannung
und Aussage. |
2 |
Der Fremde |
Theodore Sturgeon |
1969 |
58 |
Extraterristen |
Eine Gruppe von Weltverbesserern gaukelt der Menschheit
den Angriff Außerirdischer vor, um die verfeindeten Erdnationen zu
einen.
Schlichtes Moralstück, das ein wenig an die Perry-Rhodan-Romane der
frühen sechziger Jahre erinnert. |
4 |
Der Fuchs und die Hasen |
Ray Bradbury |
1968 |
23 |
Zeitreise |
Ein Pärchen flieht aus der kriegerischen Zukunft
in die Vergangenheit, wird dabei jedoch verfolgt.
Mit Gerd Baltus.
|
4 |
Gaya |
Daniel Cremer |
2020 |
54 |
Apokalypse |
Alle Menschen werden schwul und verlieren den Überblick. Es kommt zur Apokalypse, was der Umwelt zugute kommt. Gender- und politisch korrektes Stück gegen die AfD. Wortstark, vulgär, dicht und vermeintlich 'links' - aber nicht wirklich mutig.
|
1 |
Gebaut, um Glück zuproduzieren |
Horst Zahlten |
1972 |
51 |
Duplikate |
Mutet thematisch etwas antiquiert an. Soziologisch
und philosophisch interessant, annehmbare Dialoge. |
6 |
Der Geburtstag |
Eva-Maria Mudrich |
1981 |
49 |
Genetik |
Man befürchtet einen Großteil des Hörspiels
das Aufrichten des erhobenen moralischen Zeigefingers zur Gänze - Wird
dann jedoch gegen Ende mit einer überraschenden Auflösung für
die erlittenden Sorgen bezüglich übergroßen Gutmenschentums
entschädigt.
|
5 |
Gedankenraum |
Jiri Ort |
1989 |
55 |
Telepathie |
Etwas theorielastiger Auftakt zur `Gedankenraum´-Trilogie
von Jiri Ort. Fortsetzung: `Die vergangene Zukunft´ |
5 |
Geh’n Sie schlafen, Dr. Schott |
Selma Dabbagh |
2018 |
32 |
Spionage |
In einer arabischen Forschungsenklave soll eine junge Spionin interkulturell arbeitende Wissenschaftler überwachen. Als futuristische Spionage-Geschichte getarnte 'Israelkritik', die einmal mehr offenbart, auf welcher politischen Seite der WDR heutzutage steht. |
0 |
Die Geister, die er rief... |
Clifford D. Simak |
1972 |
53 |
Robotik |
Roboter, die Roboter bauen. Bürokratisierte Roboterphantasie, in dem Staatsbedienstete als raffgierige Wegelagerer dargestellt werden. |
2 |
Gehirn Nr. 45 |
Audrey Marshall |
1970 |
46 |
Transplantation |
Ein Professor entledigt sich eines erpresserischen Studenten, indem er sein Gehirn einer in einer Organbank arbeiten lässt. Das klingt zum Glück fieser als es sich dann im Hörspiel entwickelt. Etwas sehr behutsame und ereignisarme, wohl aber nachdenkenswerte Story mit Gerd Baltus und Peter Lühr, mit dem ich meines Wissens leider nicht verwandt war ;) |
4 |
Geisterfahrer |
Hans-Joachim Alpers |
1992 |
57 |
Organhandel |
Drei Menschen auf der Flucht vor Organhändlern.
Ein brisantes Thema wurde hier inhaltlich wie dramaturgisch unsagbar schlecht
umgesetzt. |
0 |
Genau wie auf der Erde |
Robert Sheckley |
1973 |
46 |
Ethik |
Die naive und gutmütige Bevölkerung einer Erdkolonie muss sich plötzlich auf Mord und Totschlag umstellen. Unspektakulär und nett anzuhören. |
5 |
Geschichte einer Entdeckung |
Isaac Asimov |
1968 |
47 |
Automation |
Während eines lange währenden Krieges mit
den ebenbürtigen Denebern verlieren die Menschen ihre Selbstständigkeit
gegenüber ihren eigenen Computern.
Eine gute Grundidee, leider sehr nichtssagend als Hörspiel adaptiert.
überflüssig, beinahe ärgerlich. Mit Günter Strack. |
1 |
Die geschützten Männer |
Robert Merle |
2004 |
67 |
Matriarchat |
Frauen wollen alle Männer ausrotten. Aber ganz ohne geht es dann doch nicht. Annehmbare Adaption eines provokativen Romans über Staatsfeminismus. Mit Gerd Baltus |
5 |
Gestrandet |
Walter Knaus |
1975 |
58 |
Zeitparadoxon |
Fritz Conradi, ein Maler, der auf seinen künftigen Ruhm spekuliert, versucht durch Zeitreisen in eine Zukunft zu gelangen, in der seine Werke als Meisterwerke gelten und Millionen wert sind. Doch sein Vorhaben scheitert, als die Manipulation der Zeit ihn schließlich in einer dystopischen Welt stranden lässt, in der Männer kaum Rechte haben und seine Kunst keinen Wert mehr besitzt. Unterhaltsam umgesetzte Vertonung. |
5 |
Das geteilte Ich |
Robert Sheckley |
1977 |
54 |
Persönlichkeitsspaltung |
Ein geheilter Psychotiker will die zwei von ihm getrennt
in jeweils anderen Körpern lebenden abgespaltenen Persönlichkeiten
wieder mit sich vereinen. Bei ihnen handelt es sich jedoch um recht
suspekte Charaktere. Originelle Story, sehr langatmig und mit Bob-Marley-Reggaemusik umgesetzt. Zusätzlich und besser vertont als 'Das bessere Drittel' (s.o.)
|
3 |
Der getreue Roboter |
Stanislaw Lem |
1980 |
46 |
Kybernetik |
Märchen um einen sehr menschlichen Roboter. Wirkt
heutzutage etwas obsolet. |
4 |
Gladiolen oder die neue Freiheit |
Julio Cortázar |
1990 |
34 |
Zeitschleife, Diktatur |
Ein Bruder-Schwester-Ehepaar führt ein vorbestimmtes
Leben.
Genügt sich mit dystopischen Andeutungen, die man heutzutage als nicht-hilfreiche Kritik am linksgrünen Ideal einer 'gerechten Gesellschaft' fehlinterpretieren könnte. |
3 |
Die Glücksmaschine |
Paul Thain |
1992 |
51 |
Kybernetik, virtuelle Realität |
Die Entwicklerin einer Cyber-Software bekommt psychische Probleme. Stimmiges, Trauriges Stück über eine ungute Zukunft. |
4 |
Das große Ebenbild |
Dino Buzzati |
1961 |
86 |
Genmanipulation |
Psychedelisch verworrene Geschichte um vom Menschen
geschaffene Monstren - recht unkonventionell, aber ebenso enervierend. |
2 |
Gott Barnes |
Miriam Allen de Ford |
1984 |
43 |
Evolution |
Ein alter Wissenschaftler züchtet intelligente
Heuschrecken. Werden sie die Weltherrschaft übernehmen ?
Intelligente Gedankenspiele über die Relativität des Menschseins. |
5 |
Die grausamen Gleichungen |
Robert Sheckley |
1983 |
21 |
Kybernetik |
Ein Roboter müsste eigentlich einem verdurstendem Menschen helfen, aber der kennt das Passwort nicht. Kurzweilige Unterhaltung, angenehm inszeniert. |
4 |
Das große Los |
Henk Mom |
1984 |
48 |
Gesellschaft |
In der Zukunft sind alle arbeitslos Gute Sprecherinnen, wie Sabine Sinjen und Evelyn Künnecke |
4 |
Das große Tierparadies des Johnathan Smith |
Hermann Ebeling |
1980 |
56 |
Ökologie |
Intelligente Tiere eines futuristischen Parks veranstalten ein Tribunal gegen die pösen Menschen Gute Sprecher wie Ulrich Faulhaber können dieses frühe Erziehungshörspiel nicht retten. |
2 |
Hallo, Schmetterling ! |
Kenneth Harmon |
1965 |
21 |
Telepathie |
Eine Riesenspinne hat telepathische Kräfte.
Sehr altmodisch erzählt aber dennoch kurzweilig. |
4 |
Die hässlichen Schwäne |
Boris und Arkadi Strugatzkij |
1979 |
80 |
Diktatur, Totalitarismus |
Die Kinder laufen einer Diktatur davon. Ihre Eltern sind dazu zu träge. Surreales utopisches Märchen mit offenem Ende. |
4 |
Hasenjagd |
Ray Bradbury |
1994 |
41 |
Zeitreise |
Menschen den Zukunft fliehen aus einer gnadenlos kriegerischen Zukunft per verbotener Zeitreise in die Vergangenheit. Gut besetzte und umgesetzte, aber überraschungsarme Vertonung einer pessimistischen Geschichte.
|
3 |
Das Haus am Meer |
Eva-Maria Mudrich |
1976 |
52 |
Transdimensionalität, Träume |
Träge Story ohne Biss. |
2 |
Heimkehr |
Otto Höschle |
1978 |
59 |
Genetik |
Heimkehrende Raumfahrer finden die Erdbevölkerung
verändert vor.
Nahezu nihilistische Zukunftsvision aus der Zeit des `kalten Krieges´.
überwiegend spannend. |
4 |
Heisterbach |
Richard Hey |
1973 |
42 |
Zeitreise |
Ein Hörspiel aus gespielten Interview-Versatzstücken
ohne Dramatik |
2 |
Der Held der Pest auf Blo |
Michael Springer |
1977 |
62 |
Ideologie, Krieg |
Eine Planetenpest bedroht die Kolonien der Menschheit. Die Soldaten, die sie bekämpfen sollen, beginnen jedoch zu zweifeln.
Düstere Zukunftsvision mit hohem Depri-Faktor, Anspielungen zum 'kalten Krieg' sowie Christian Brückner.
|
3 |
Hinter den Masken |
Hans-Joachim Alpers |
1991 |
57 |
Klonen |
Eine Clique von Menschen will mit Hilfe von Klonen
die Weltherrschaft an sich reißen. Der für´sMedium Hörspiel
gut geeignete Stoff geriet in der Umsetzung recht unspektakulär. |
4 |
Hochhaus |
James Graham Ballard, Paul Plamper |
2006 |
165 |
Darvinismus, Klassenkampf |
In einem gigantischen Hochhaus kämpfen arme und reiche Bewohner gegeneinander. Die Männer mutieren dabei immer mehr zu Primaten. >Die recht simple Story hätte sicher auch in einer halben Stunde erzählt werden können. Das Hörspiel reiht sich ein in die Serie defaitistischer Zukunftsvisionen, mit der der öffentlich-rechtliche Hörfunk seine ihm verbliebenen Hörspielhörer anscheinend über das Wesen der menschlichen Natur desillusionieren möchte. |
2 |
Hört mich einer ? |
Eike Gallwitz |
1989 |
57 |
Telepathie |
Frauen entdecken ihre telepathischen Fähigkeiten
und wollen die Welt beherrschen.
Eine tiefenpsychologisch angelegte gut umgesetzte Story. |
6 |
Hotel Auferstehung |
Horst Zahlten |
1969 |
52 |
Kryobiologie |
Menschen lassen sich in einer Bananenrepublik für
die Zukunft einfrieren.
Vertonung mit leicht satirischen Einschlägen. |
4 |
Hundeherz |
Michail Bulgakov |
1989
2002 |
70
58 |
Transplantation |
Einem Hund werden menschliche Organe eingepflanzt.
Humor plus etwas SF plus Kritik am (real existierenden) Sozialismus. Kommt
leider nicht richtig in Fahrt. |
2 |
Die Hysteresis-Schleife |
Ilja Warschawskij |
1977 |
58 |
Zeitreise; Christentum |
Hier wird nahezu Kindermärchenniveau erreicht.
Wäre die Story streckenweise nicht so geschmacklos penetrant auf `Gutmensch´
angelegt, könnte man fast gutgelaunt dabei einschlafen.
|
2 |
Ich, der Robot - 1: Robbie, das Kindermädchen |
Isaac Asimov |
1971 |
40 |
Ethik |
Ein Kind vermisst seinen Roboter.
Harmlos und vorhersehbar. |
2 |
Ich, der Robot - 2: Vernunft |
Isaac Asimov |
1971 |
49 |
Kybernetik, Religion |
Roboter gründen ihre eigene Religion.
Handlungsgleich mit `Roboter QT1´ |
4 |
Ich, der Robot - 3: Ein Lügner |
Isaac Asimov |
1971 |
50 |
Ethik, Psychologie |
Ein Roboter will sich durch Lügen bei Menschen
beliebt machen.
Ein wenig boulevardesk, aber schlüssig. |
5 |
Ich, der Robot - 4: Kleiner verlorener Sohn |
Isaac Asimov |
1971 |
45 |
Ethik |
Die Anwendung der Robotergesetze ist nicht immer einfach.
Einfühlsam. |
5 |
Ich, der Robot - 5: Beweismaterial (auch als 'Der Gouverneur ist zu perfekt' von 1969) |
Isaac Asimov |
1971 1969 |
46 49 |
Ethik |
Ein Roboter als Bürgermeister ?
Interessante Idee, langatmig umgesetzt. |
3 |
Ich fürchte mich oder ist das die Freiheit?
|
Hans Kasper |
1984 |
58 |
Klonen |
Ein Mann bemerkt nach einem Unfall, dass er einen Doppelgänger hat.
Intelligentes aber auch anstrengend zu Hörendes Stück mit Gerd Baltus |
4 |
Ikaria 6 |
Benjamin Maack. |
2017 |
100 |
Extraterristen |
Die Besatzung eines Raumschiffes wird von einem Alien attackiert. Belanglose Handlung, die bei diversen SF-Filmen Anleihen genommen zu haben scheint. Die Frauen an Bord sind milde, überlegt und opferbereit, die Männer chaotisch, irrational und zumindest verbal äußerst roh ... ein Science Fiction ganz im Sinne der 'Generation Schneeflöckchen'. Immerhin gelang im Gegensatz zu vielen anderen Vertonungen neueren Datums eine grobe Charakterisierung einzelner Protagonisten, die für die Hörer damit tatsächlich unterscheidbar sind. |
1 |
Die Immortellen des Dr. Melvin |
Felix Ruby |
1978 |
52 |
Unsterblichkeit |
Steckt das Geheimnis der Unsterblichkeit in Blumen
?
Detailverliebt und dabei originell; Simple aber dennoch stimmungsvolle
Klangkulissen. |
7 |
Im Raum - Raumschiff stößt auf Rätsel im Weltraum |
Martin Heindel |
2019 |
54 |
Piraterie |
Die Besatzung eines Raumschiffs wird auf vielerlei Art an ihrer Mission gehindert.
Politisch korrektes Weltraumstück mit starken Frauen und idiotischen Männern, die sich permanent einer für dieses Hörspielgenre unglaubwürdigen Fäkal- und Gossensprache bedienen. Die Handlung ist verworren, einzelne Charaktere sind aber immerhin auseinanderzuhalten und die Vertonung wirkt weniger effektüberladen als andere SF-Produktionen jüngerer Zeit. |
1 |
Im Zeichen des Maulwurfs |
Hermann Ebeling |
1988 |
56 |
überwachungsstaat |
Das klassische SF-Szenario einer unterirdisch lebenden
Menschheit ... ... wird von Ebeling routiniert mit neuem Leben gefüllt. |
5 |
In 5000 Jahren ... die 43 Minuten der Vernünftigen |
Hans Kaspar |
1975 |
47 |
Havarie |
Eine Raumschiffladung voller Reisender, die ihr Ziel
nicht erreichen werden. Ein Höhepunkt deutschsprachiger Hörspielunterhaltung
der 70er Jahre. |
8 |
In 5000 Jahren ... An der Biege der Erinnerung |
Hans Kaspar |
1975 |
45 |
Telepathie |
Auf den `ersten Bürger´ soll per Telepathie
ein Attentat verübt werden. Unnötig schwer nachvollziehbare Handlungsstränge
ohne erkennbaren roten Faden. |
4 |
In 5000 Jahren ... Hochzeit |
Hans Kaspar |
1974 |
50 |
(Familien-)Soziologie |
Futuristisches Paarungsverhalten. 70er-Jahre Klangdesign. Recht langatmige und wenig
gehaltvolle Dialogszenen. Zu viel Musik,
zu viel Kitsch. Bester Satz: "Ich habe das Kind auf Rapid-Wachstum gestellt
..." |
3 |
In 5000 Jahren ... Penelope im Kristall |
Hans Kaspar |
1975 |
40 |
Metamorphose |
Menschen verwandeln sich auf molekularer Ebene in andere Gegenstände. 70er-Jahre Klangdesign. Enthält einige unorthodoxe
Spielszenen. Ansonsten etwas langatmig. |
4 |
In 5000 Jahren ... Schrei |
Hans Kaspar |
1974 |
40 |
Telepathie |
Ein Mensch in einer Ameisenkolonie ?
70er-Jahre Klangdesign. Unkonventionelle Handlung in (gewollt)
bedrückender Atmosphäre. Schöne Effekte, gute Musik, aber leider sehr schleppend inszeniert. |
4 |
Ins Herz der Nacht |
Joseph Conrad |
2002 |
58 |
Moral |
Menschen intrigieren im Weltraum um ein wichtiges Element.
Das Stück möchte vermutlich düster und abgeklärt rüberkommen. Dies gelingt allerdings nicht. |
2 |
Instruktionen |
Donovan O´Malley |
1992 |
59 |
Extraterristen |
Außerirdische tarnen sich als Menschen, um diese
zu studieren. Ein zunächst interessant erscheinender Plot wird leider
handlungsmäßig nicht auf den Punkt gebracht und endet in schierer
Effekthascherei. |
3 |
Der Intelligenztest |
Bertram Chandler |
1970 |
46 |
Mathematik; Extraterristen |
Ein Raumschiff havariert auf einem Planeten, dessen
Bewohner nicht zu erkennen vermögen, dass es sich bei den Gestrandeten
um intelligente Wesen handelt. Einer der Gestrandeten wird übrigens
von Günter Strack gesprochen ... |
3 |
Das Interview |
Ovid S. Crohmalniceanu |
1996 |
25 |
Mathematik; Extraterristen |
Interview mit einem Weltraumwissenschaftler. Unspektakulärer, intelligenter Interview-Dialog
mit dem unvergesslichen Hermann Lause sowie einem humorigen Finale. |
5 |
Das Invasion der Inversen |
Joerg Schlueter |
2015 |
49 |
Anarchie |
Zukunft im Chaos - jeder gegen jeden. Auf Satire getrimmte politisch korrekte Dystopie |
1 |
In Vertretung |
Arthur Sellings |
1968 |
32 |
Ethik |
Roboter weigern sich, militärische Aktionen durchzuführen. Politisch korrekter Stoff vooom .... ??? Na, klar - kann nur vom woken (und nur ganz minimal antisemitischen) Zwangsgebührensender WDR kommen. Immerhin wird der moralische Zeigefinger bei dieser Produktion nicht allzu steil erhoben. |
3 |
Irrgänger |
Morti Vizki |
2000 |
32 |
Klone, Unsterblichkeit |
Junge geklonte Menschen treffen auf ältere. Sehr verworrene Handlung, die auch ein maßvoller Musikeinsatz von Depeche Mode sowie die bewährte #Margit Bendokat leider nicht retten können. |
2 |
Die kalte Welt des Gabriel |
Eva-Maria Mudrich |
1979 |
60 |
Totalitarismus |
Dröge Depri-Story ohne Pepp. Reiht sich damit
ein in die meisten anderen Mudrich-Stücke. Warum wurde gerade diese Autorin
seinerzeit so nachhaltig gefördert ? |
2 |
Keiner ist böse und keiner ist gut |
Rainer Werner Fassbinder |
1972 |
27 |
Gesellschaft |
Träume über große Entfernungen.
Von Fassbinder als 'ein Versuch über Science Fiction' bezeichnet. Erfüllt diese Kriterien aber eigentlich nicht. |
1 |
Keine Spur von Leben |
Herbert W. Franke |
1981 |
75 |
Extraterristen |
Auf einem lebensfeindlichen Asteroiden meint die Crew einer Weltraumstation plötzlich Stimmen zu vernehmen.
Ruhig und solide umgesetztes Kabinettstück. Nicht sehr aufregend, aber immerhin atmosphärisch ansprechend. |
6 |
Keine Sterne über Downtown |
Myra Çakan |
2002 |
40 |
SF-Krimi |
Das Prinzip `Kino ohne Bild´ funktioniert hier
nicht - wie so oft beim WDR.
Inhaltlich eine äußerst banale Kriminalgeschichte, die sich
in unerträglicher Weise an die typische RTL2-Klientel anbiedert. |
1 |
Kein Stern zum Bleiben |
Ekkes Frank |
1991 |
58 |
Pazifismus |
In den TV-Talkshows der Erde werden vorgeblich pazifistische
Außerirdische vorgeführt. Quirliger Unterhaltungs-SF mit einer
etwas naiv anmutenden Weltverbesserungs-Botschaft. Originelle Sprachschöpfungen
ergänzen sich mit kurz angedeuteten unorthodoxen Dialogen. |
5 |
Die Killer-Kinder |
Armin Gärtner |
1984 |
60 |
Telepathie |
Klassischer SF-Stoff um mit übernatürlichen
Fahigkeiten versehene Kinder. Erfreulich konsequent umgesetzt ohne die z.B.
in Verfilmungen dieser Art Stoffe üblichen Gefühlsduseleien. |
6 |
Das Kinderzimmer |
Ray Bradbury |
1967 |
33 |
Automatisierung |
Ein holografisches Zimmer bringt Kinder gegen ihre
Eltern auf.
Brav und vorhersehbar. Mit der für die sechziger Jahre typischen wunderbar
ruhigen Hand produziert. |
3 |
Der Kipplinger-Report |
Walter Adler |
1985 |
130 |
Wettrüsten |
Ein Außerirdischer einer Rasse, die sich selber
totgerüstet hat, besucht die Erde, deren Bewohner sich ebenfalls immer
mehr militarisieren.
Ein mit viel Muße umgesetztes `kalter Krieg´-Szenario, das
sich langatmig in der Taktiererei und Rhetorik seiner Figuren verliert.
|
3 |
Kleine Stadt |
Philip K. Dick |
2000 |
18 |
Parallelwelt |
Im Keller seines Hauses baut sich ein frustrierter
Mann die Miniatur-Eisenbahnwelt einer kleinen Stadt.
Kurzweilig. |
3 |
Die Kolonie |
Philipp K. Dick |
1986 |
52 |
Mimikri |
Gefräßige Wesen auf einer Kolonie im Weltall
verwandeln sich in alltägliche Gegenstände und greifen Menschen
an.
|
6 |
Kolonie im Meer |
John Wyndham |
1967 |
135 |
Invasion |
Die Erde wird von den Meeren aus erobert. Etwas behäbiger
Anfang, gewinnt zur Mitte hinmehr an Fahrt. Das Stück steckt jedoch
wie fast alle SF-Hörspiele aus jener Zeit voller Banalitäten,
die wohl so etwas wie Realismus entstehen lassen sollten.
|
5 |
Der Kongress der Supervisionäre |
Christoph Kalkowski, Matthias Wittekindt |
2007 |
50 |
Gentechnik, Intrigen |
Ein Professor für Genetik begründet ein Ernährungsmonopol auf Tomaten. Das weckt Missgunst und Begehrlichkeiten. Eine prominente Besetzung (Margit Bendokat, Zazie de Paris), eine gute Grundidee sowie einige pointierte Dialoge können leider nicht darüber hinwegtrösten, dass die Vertonung sehr konfus und hörerunfreundlich geriet.
|
2 |
Krok |
Eberhard Petschinka |
1994 |
49 |
Genetik, Telepathie |
Von Menschenfressern und skrupellosen Professoren...
Hart, grausam, brutal. Mit berechtigten Anspielungen auf die Unterhaltungsmedien. |
5 |
Krokodile sind auch nicht mehr das, was sie
mal waren |
Eva-Maria Mudrich |
1981 |
47 |
Vergreisung |
Seichte Groteske um einen Methusalem, der Selbstmord
begehen möchte, was jedoch gegen das Gesetz verstößt. |
3 |
Achtung: |
|
|
|
|
Alle Hörspiel-Rezensionen in dieser Tabelle beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstausstrahlungen im öffentlichen Rundfunk und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
|
|
Landgang |
Myra Çakan |
2004 |
42 |
Abenteuer |
Gänzlich konfuses Hörspiel über Weltraumschmuggler. Formal eine Zumutung. Was haben wir dem WDR Schlimmes angetan, dass er
uns so straft ? |
1 |
Lärmfresser |
Karlheinz Knuth |
1991 |
50 |
Klonen |
Ein Mann entdeckt Duplikate von Prominenten. Und etwa
auch von seiner Geliebten ?
Ein sehr schwaches Buch ohne roten Faden, das die Hörer keinesfalls
mitnimmt ... nirgendwohin. |
2 |
Die Landung auf dem Mars |
Peter Göhler, Andreas Kebelmann |
2005 |
21 |
Raumfahrt |
Ein sowjetischer Mars-Kosmonaut hat Selbstzweifel obwohl er ein Held ist. Das Thema erscheint nicht besonders spannend.
|
2 |
Die lautlose Invasion |
Lothar Streblow |
1985 |
59 |
Invasion; ökologie |
Außerirdische Plasmawesen wollen die Erde besetzen, weil es sich in ihrer mit Umweltgiften verseuchten Atmosphäre für sie so gut dort lebt. Versuch der Weltverbesserung durch Hörspiel mit
erhobenem öko-Zeigefinger fehlgeschlagen ...
|
2 |
Lebenselexier |
Jesse Peel |
1984 |
31 |
Unsterblichkeit |
Ein Detektiv trifft eine ungewöhnliche Frau. Schlüssiges SF-Kabinettstückchen.
|
5 |
Die Letzten von Glumdalclitsch (Ein Fall für Weltraumdetektiv Q. Kuhlmann) |
Hermann Ebeling |
1986 |
52 |
Machtkampf |
Eine darbende Planetenkolonie wird gerettet. Doch die Geretteten erweisen sich als undankbar. Könnte ebensogut oder ebensoschlecht auf einer Pazifikinsel spielen: Sehr niedriger Science Fiction Faktor, aber immerhin mit brauchbaren Dialogen und bewährten Sprechern.
|
5 |
Leviathan '99 |
Ray Bradbury |
1968 |
79 |
Weltraumfahrt |
Die Besatzung eines Raumschiffes leidet unter der Jagd ihres Kapitäns auf einen Kometen. Variation des klassischen Moby-Dick-Themas für´s Weltall. Teilweise recht poetisch geschildert, mit einem beeindruckenden Sounddesign hinsichtlich des Alters des Stückes, jedoch aus heutiger Sicht leider in einem stark militaristisch fast schon faschistischen Stil.
|
3 |
Letzte Ermittlungenam
Rande der Galaxis |
Julia Förster |
2006 |
53 |
Astrophysik |
Der Investigator stellt Fragen nach dem Sein und dem
Universum.
Wäre als Feature akzeptabel. Als (ausgewiesenes) Hörspiel fällt
das Stück mit seiner minimalen Handlung jedoch durch; als ein weiterer fehlgeschlagener
Versuch, sich bei der MTV-Generation dadurch anbiedern zu wollen, in dem
man sich anzuhören versucht wie eine Chillout-Lounge. Immerhin sind die Sprecher gut gewählt. |
2 |
Leute wie wir |
Donovan O`Malley |
1983 |
47 |
Invasion |
Eine feindliche Invasion vom Krankenbett aus beobachtet. Ausgezeichnete Sprecher (u.a. Katharina Thalbach) - witzig, spannend. |
9 |
Leviathan 99 |
Ray Bradbury |
1968 |
80 |
Moral |
Handelt wie viele alte Hörspiele von unbelehrbaren
sturen alten Kriegern - eine Art Moby Dick im Weltall. Altmodisch im unangenehmen Sinn. |
2 |
Liebe Frau, die Menschheit ist müde |
Zvonimir Bajsic |
1979 |
52 |
Utopie |
Schilderung einer von allen Leidenschaften befreiten
Menschheit. Es hat allerdings den Anschein, dass diese Utopie auch auf die vorliegende
Hörspielproduktion übergegriffen hat ... |
3 |
Die Lotus-Esser |
Stanley G. Weinbaum |
1977 |
50 |
Darwinismus |
Intelligente Pflanzen auf der Venus besitzen nicht den geringsten Überlebenswillen und lassen sich ohne Gegenwehr auf(fr)essen. Gut gemachtes kleines Drama. |
5 |
Die Lüge |
Dirk Josczok |
1982 |
17 |
Groteske |
Amüsantes Geplauder in einer futuristischen Bar. |
5 |
Das Mädchen vom Mount Palomar |
Andreas Okopenko |
1975 |
38 |
Liebe, Antimaterie |
Eine Frau und ein Mann aus zwei verschiedenen Galaxien lieben sich, obwohl sie nur per Funk miteinander kommunizieren können. Und außerdem gibt es noch ein weitaus gefährlicheres Problem ... Nettes und kurzweiliges Rührstück mit einigen interessanten astronomischen Details. |
4 |
Making Babies |
Bruce Thomson |
1999 |
42 |
Genetik |
Ein Menschenkind kommt als Halbfisch zur Welt.
Tragikomödie - nicht zu tiefschürfend, nicht zu anteilnehmend.
Mit Margit Bendokat (ausnahmsweise einmal nicht als Ulknudel). |
6 |
Der Mann mit dem flüchtigen Körper |
Maurice Rennier |
1979 |
49 |
Strahlentechnik |
Eine weitere, sehr antiquiert wirkende Variation vom
`unsichtbaren Mann´. |
3 |
Der Mann mit dem Schnurrbart |
Manuel van Loggin |
1976 |
57 |
Darwinismus, Überwachungsstaat, Entfremdung |
Das Hausmeister-Ehepaar eines utopischen und anonymen Wohnblocks bekommt Besuch von einem seltsamen Mann: Handelt es sich um Charlie Chaplin oder um Adolf Hitler ?
Streckenweise groteskes Stück mit Tiefgang. |
5 |
Der Mantel Vergissmeinnicht |
Reinhard Wegerth |
1979 |
36 |
Emanzipation, Biologie |
Sensoren in der Kleidung simulieren den Kontakt zu
anderen Menschen.
Interessanter Ansatz für einen SF. Ein soziologischer Blick auf die
zukünftige Erlebnisgesellschaft. |
6 |
Marionetten e.V. |
Ray Bradbury |
1986 |
13 |
Doppelgänger |
Roboterimitate machen unser Leben einfacher.
Klischeelastiges Kurzhörspiel. Immerhin: Andere Autoren hätten
dasselbe Thema sicher auf eine Stunde Spielzeit gedehnt. Daher Dank an Vera
Kaltwasser (Bearbeitung) |
4 |
Marsgeschichten |
Ray Bradbury, Olaf R. Spittel |
1987 |
55 |
Besiedlung |
Über die psychischen Probleme der Besiedlung
eines fremden Planeten. Wirkt teilweise etwas antiquiert. Adaption und Umsetzung
sind dem Rundfunk der `DDR´ jedoch unterhaltsam gelungen. |
7 |
M.A.S.T.A. |
Michael Springer |
1975 |
61 |
Extraterristen, Anthropologie |
Die einfühlsame Schilderung einer extrem fremdartigen
Welt steht hier zwar im Vordergrund - Der irdische `kalte Krieg´ läßt
dennoch grüßen ... |
6 |
Menschen Göttern gleich |
Herbert George Wells |
1983 |
82 |
Transdimensionalität |
Menschen aus dem frühen 19. Jahrhundert geraten
in eine überlegene Parallelwelt. Spannend, jedoch leider tw. mit Feature-Charakter.
Erinnert ein wenig an Franz Werfels `Stern der Ungeborenen´ (s.u.)
|
4 |
Mensch, wir haben ein problem |
James Murdoch MacGregor |
1980 |
53 |
Evolution, Degeneration |
Eine viktorianische Frau wird von entenähnlichen
Außerirdischen aufgetaut.
Konsequente, verspielte Zukunftsvision. Mit dem kultigen Manfred Schott,
DER Stimme der frühen 70er. |
5 |
Meuterei auf der Venus |
Herbert W. Franke |
1967 |
55 |
Psychologie |
Die Bergarbeiter auf der Venus sind unzufrieden und drohen mit Streik. Erst ein Psychologe von der Erde geht auf ihre Anliegen ein. Aus heutiger Sicht belangloses konservativ angehauchtes Zaubermärchen im Weltall, das zumindest atmosphärisch überzeugt. |
3 |
Midas oder die Auferstehung des Fleisches |
Wolfgang Jeschke |
1991 |
57 |
Cloning |
Wissenschaftler werden entführt und geklont. Solide vertont, nimmt die Hörer jedoch nicht mit.
 |
3 |
Mir - Frieden |
Sascha Arango |
1996 |
55 |
politische SF- Groteske |
Politisches Intrigenspiel im All um einen Selbstjustiz übenden enttäuschten Kosmonauten. Etwas makaber, witzig,
ironisch. Mit bewährter Besetzung. |
6 |
Der Minimalforscher |
Robert Sheckley |
1972 |
55 |
Kybernetik |
Ein Mensch und ein Roboter sollen einen neuen Planeten erkunden. Um dem Menschen die Aufgabe zu erschweren, fängt der Roboter nach einiger Zeit an, den Menschen zu sabotieren. Später mischen sich noch intelligente Planetenbewohner in den Machtkampf ein. Nach einem skurril-witzigen Start verliert die Vertonung mit dem Auftauchen der niedlichen Planeten-Urbewohner ihren eigentlich spannenden roten Faden. |
4 |
Mission ARGO |
Richard Farber |
2000 |
52 |
Kybernetik, Raumfahrt |
Eine Astronautin kämpft gegen ihren Bordcomputer
ums überleben. Die Auseinandersetzung gestaltet sich für die Zuhörer
jedoch leider recht zäh und langatmig. |
2 |
Modelle Kirke, Kleistberg, Heisenberg usw. |
Dieter Hasselblatt |
1974 |
85 |
Extraterristen |
Eher ein Utopie-theoretisches Hörspiel denn
ein Science Fiction.
Mit Gerd Baltus
. |
3 |
Monopole |
Horst Zahlten |
1976 |
54 |
Astronautik |
Zwei Großkonzerne bekämpfen sich im Weltraum. Glaubwürdig und interessant gezeichnete Charaktere in einer gut gelungenen spannenden Inszenierung. |
7 |
Der Mörder |
Ray Bradbury |
1975 |
47 |
Degeneration |
Ausgedehnte prosaische Monologe, zäh und langatmig,
stilistisch eine Zumutung. |
1 |
Mondglas |
Stefan Wilke |
1999 |
55 |
Extraterristen |
Eine Raumsonde kehrt nach langer Reise zur Erde zurück und verändert die Menschen. Was oder wer steckt dahinter ? Eine unheimliche Begegnung der verschwiegenen Art:
Unkonventionell. (Als Bonbon gibt´s die Stimme von Peter Schiff dazu
- `Hal´ aus `2001´) |
8 |
Mondgöttin 513 |
Myra Çakan |
2003 |
21 |
Repliken |
Ein Dichter verschwindet. Wurde er durch eine Replik
ersetzt ?
Das stück meint, CNN und MTV formal kopieren zu müssen - dies
tut leider der Veträglichkeit Abbruch. Soll wohl eine Art Krimi darstellen
...
|
2 |
Die Mondnacht |
Stanislaw Lem |
1976 |
48 |
Strategie |
Ein Klassiker mit recht simpler Handlung. |
2 |
Das Monument der Harmonie |
Jörg von Liebenfelß |
1978 |
48 |
überwachungsstaat |
`Big Brother´ in einer Unterwasserwelt. Intelligente
Sprachschöpfungen. |
7 |
Mühlheimers Experiment |
Bodo Traber |
2003 |
43 |
ökologie, Darwinismus |
Unter dem Deckmantel eines moralisierenden ökologismus
wird eine darwinistische und sadistische Endzeit-Szenerie beschrieben. Nicht
ganz neu, aber immerhin glaubwürdig umgesetzt. |
2 |
Mutmaßungen über New Topia |
Horst Zahlten |
1974 |
54 |
Utopie, Ideologie |
Zwei Wissenschaftlern wird Zugang zu einer perfekten
utopischen Gesellschaft gewährt. Aber diese ist mitnichten so perfekt,
wie sie zunächst annahmen.
Die Erzählstruktur geriet leider etwas unübersichtlich. |
5 |
Nach Manitoba |
Kenneth Brown |
1993 |
57 |
überwachungsstaat |
Düstere Geschichte über einen Zwangstherapierten
zu Zeiten einer pseudoreligiösen Diktatur. |
2 |
Das Musterexemplar |
Frederic Brown |
1972 |
38 |
Extraterristen |
Außerirdische entführen einen Alkoholiker
als Musterexemplar für die Menschen.
Säuferphantasie einer unheimlichen Begegnung der dritten Art. Soll
angeblich komisch sein ... |
2 |
Nach Null |
Alfred Bester |
1980 |
69 |
Atomkrieg, Endzeit |
Ein Menschenpaar hat den Atomkrieg als einzige in
New York überlebt. Aber sind sie wirklich allein in der Stadt ?
Gute Dialoge, gute Sprecher, nachvollziehbare Handlung nicht ohne Humor
- mit einem etwas simplen Finale. |
7 |
Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten |
Emma Braslavsky |
2022 |
66 |
K.I., Roboter |
In naher Zukunft kann man sich den perfekten Traumpartner ganz real als Roboter bestellen. Aber macht das wirklich glücklich?
Sehr bemühte, sich am Krimi-Genre orientierende und mäßig gekonnt eingesprochene Story, die sich wie eine Vertonung des neuen Familienbildes der gegenwärtigen Politik anhört. |
1 |
Die Niederlassung |
Edgar Piel |
1993 |
82 |
Apokalypse |
Unerträglich moralisierendes Endzeitszenario
in einer vergifteten Umwelt.
|
1 |
N. O. A. H. - Studie in Himmelblau und Schwarz |
Hermann Ebeling |
1977 |
56 |
Ökologie |
Menschen leben auf der verdreckten Welt unter Schutzkuppeln. Als sie für ein Arche-Unternehmen evakuiert werden sollen, wagen einige den Widerstand. Realistisch und handlungsorientiert. Glaubwürdige Charaktere mit wenig Identifikationspotential. |
4 |
Notlandung |
Rolf Schneider |
1977 |
56 |
Telepathie |
Zwei Raumfahrer müssen auf einem unbekannten Planeten notlanden. Dort begegnet einer von ihnen einer entstofftlichen Lebensform, die ihn in seinem Unmut über die durchtechnisierte Erde bestärkt. Intrigen und Misstrauen unter Raumfahrern. Glaubwürdig mit einem unvorhersehbaren Finale. /Doppel-Rezension
|
6 |
Nummer 563.000, Planquadrat C |
Marcel Aymé |
2001 |
58 |
Überwachung |
Eine Liebesgeschichte mit Intrige in einer Welt an der manche Menschen nur an geraden und andere nur an ungeraden Tagen leben dürfen.Nur formal ein Science Fiction, eher eine psychologische Dreiecksgeschichte.
|
4 |
Ein Oberst mit Zahnweh |
Max Rudolf |
1980 |
59 |
Medienpropaganda |
Unsäglich platter Versuch einer zeitgenössischen
Arturo Ui-Version .
|
1 |
Offenbarungen |
Paul Thain |
1988 |
58 |
Kybernetik |
Eine künstliche Intelligenz soll die Namen vermeintlicher
Terroristen preisgeben, denen die Todesstrafe droht. Sie weigert sich. |
4 |
Der Offund |
Eric F. Russell |
1986 |
49 |
Bürokratie |
Als Satire angelegter 'Militär'-SF. Eines dieser 'SF'-Hörspiele, die statt auf einem Raumschiff eigentlich ebenso gut auch auf einem Kohlendampfer spielen könnten. Gute Sprecher, gute Figurenzeichnung, gute konventionelle Inszenierung, recht banale Handlungsauflösung. |
4 |
Okke Dillens letzter Bericht |
Jochen Ziem |
1972 |
60 |
Anarchie |
Leben in einer zerstörtenWelt. Originelle Einfälle
ohne weiterführende Aussage. |
7 |
Palisander und Melasse - Ein Mondhörspiel |
Raoul Hausmann |
1975 |
70 |
Metaphysik, Mystik |
Fabel des Dadaisten Hausmann um Palisander und Melasse, die auf dem Mond landen und von den Russen bedrängt werden. Trotz perfekter Besetzung (Ingrid van Bergen u.a.) wirkt das Stück heute eher 'gaga' als 'dada': sehr konfus und prätentiös. |
2 |
Papa Joe |
Herbert W. Franke |
1976 |
46 |
Totalitarismus |
Kommt trotz Starbesetzung mit Judy Winter und Uwe
Friedrichsen über ein heilloses Stimmenwirrwarr leider nicht hinaus. |
2 |
Das Penthaus- Protokoll |
Carl Amery |
1987 |
42 |
multinationale Konzerne, Propaganda |
Geheimes Tonprotokoll einer Sitzung zynischer Industrieller
und ihrer Helfershelfer.
Zeitkritisch und originell. |
7 |
Per Anhalter ins All (1-8) |
Douglas Adams |
1980 |
400 |
Extraterristen, Astrophysik |
Arthur Dent und sein Freund Ford Prefect recherchieren für den Reiseführer 'Per Anhalter ins All'. Detailgetreue Umsetzung der exzellenten Romanvorlage. Mit glücklicher Hand inszeniert (ausführliche Kritik).
|
8 |
Per Anhalter ins All (9- 15) |
Douglas Adams |
1990 |
350 |
Extraterristen, Astrophysik, Ethik |
Die Cricket-Krieger wollen das Leben, das Universum und den ganzen Rest vernichten. Erreicht bzgl. Buch und Regie leider bei weitem nicht das Niveau der ersten Staffel (ausführliche Kritik). Ging es in der ersten Staffel humorvoll um Sinnfragen und die verrückte Galaxis, so geht es bei der zweiten moralinsauer um Krieg und Frieden. |
2 |
Planziel Genie |
Ilja Warschawskij |
1987 |
48 |
Genetik |
Sowjetische Wissenschaftler wollen einen genialen
Wissenschaftler klonen.
Simple Geschichte mit überraschendem Schluss. |
4 |
Der Posten |
Frederic Brown |
1976 |
5 |
Krieg |
Kurzhörspiel über einen Sternenkrieger und
mit überraschendem Schluss. |
(3) |
Pralinen |
Donovan O`Malley |
1984 |
69 |
Invasion aus dem All |
Extrem ähnlich dem `Leute wie wir´ (ebenfalls
von O`Malley), nur dass jenes wesentlich mehr zu überzeugen vermag.
Mit Uwe Friedrichsen. |
3 |
President in Space |
Michael Esser |
1997 |
55 |
politische Intrigen |
Amis gegen Russen im Weltraum. Erstklassige Besetzung,
annehmbare Story.
Interview mit Autor
Michael Esser
|
5 |
Das Prinzip Beharrung |
Gregor Retti |
1986 |
53 |
Apokalypse |
Menschliches Zusammenleben in einer vom Krieg verwüsteten
Stadt. In seinem Pessimismus schon beinahe nekrophil.
Mit
Gerd Baltus.
|
1 |
Prioritäten |
Hans Peter Buschmann |
1973 |
51 |
Manipulation |
Eine Gesellschaft hat die Vergangenheit abgeschafft. Außerdem darf aus Sicherheitsgründen niemand mehr die Gebäude verlassen. Die Bürokratie ist fast Perfekt
Ein ruhiges und etwas zu gemächliches Stück. Immerhin mit der richtigen staatskritischen Grundstimmung. |
4 |
Professor Mancinis Geheimnis |
Anders Bodelsen |
1971 |
64 |
Forschung, Blindheit |
Agenten nutzen die Hilflosigkeit eines blinden Professors
aus.
äußerst langatmig und gefühlsduselig.
|
2 |
Professor Tarantogas Sprechstunde |
Stanislaw Lem |
1977 |
89 |
Futurologie |
Professor Tarantoga prüft die Erfindungen einer Reihe eingebildeter Erfinder.
Mit zahlreichen satirischen Anspielungen und hie und da überraschend aktuell, z.B. in Bezug auf Terrorismus oder Gruppensex. Ansonsten leider etwas behäbig.
|
4 |
Projekt Pandora - oder: Das große ABC |
Hermann Ebeling |
1975 |
54 |
Massenvernichtung |
Computer berichten über die ABC-Katastrophen der Zukunft.
Garniert mit akzeptablen Spielszenen. Dennoch eher alarmistisch als unterhaltsam.
|
3 |
Die Propan-Bakterien |
Egmont R. Koch |
1975 |
41 |
Chemieunfall |
Bei der Forschung an neuartigen Chemikalien passiert
ein Unfall.
Das Stück hört sich an, wie die Vertonung einer (deutschen,
will heißen `nicht sehr spannenden´) Feuerwehrübung. |
3 |
Die Quadratur des Einhorns |
John G. Taylor |
1972 |
39 |
Endzeit, Kybernetik |
Computer werten die letzten Tage einer Durchschnittsfamilie mit Hilfe von Tonaufzeichnungen aus. Freche Satire aus den frühen Siebzigern. Zum Teil ein wenig bemüht bzw. veraltet. |
5 |
Quantenmüll |
Andreas Eschbach |
2004 |
30 |
Quantenphysik |
Frustrierte Wissenschaftler finden zufällig einen Miniquntentunnel und nutzen die Entdeckung, um im großen Maßstab Menschheitsmüll in die Zukunft zu schicken. Ob das gut geht ? Nüchtern sachlich kurzweilig unterhaltendes Hörspiel. |
3 |
Queen Mary 3 |
Thilo Reffert |
2007 |
54 |
Zeitreise, Demographie |
Zwei Paare unternehmen eine Kreuzfahrt auf der Queen Mary 3. Das ältere möchte das junge gerne adoptieren, da es mit dem Kinderkriegen im Jahre 2040 eine heikle Sache ist. Etwas behäbiges Stück mit gut gezeichneten Figuren, jedoch ohne spannende Handlung. Mit einem für öffentlich-rechtliche Verhältnisse recht schonungslosem Blick auf die demographische Katastrophe in Europa. |
3 |
Rätsel im Andromeda-Nebel |
Theo Löbsack |
1980 |
50 |
Extraterristen |
Radioteleskopforscher auf der Suche nach fremder Intelligenz
im All. Ein interessantes Thema. Das Stück hört sich nur leider
etwa so aufregend an, wie die vertonte Mitschrift einer wissenschaftlichen
Tagung zum Thema `Außerirdische´. Ansprechend vertont mit guten
Schauspielern, jedoch nahezu ohne Handlung. |
2 |
Raumschiff Titanic |
Terry Jones, Douglas Adams |
1998 |
138 |
Extraterristen |
Turbulente Kreuzfahrt durchs Weltall. Ein neuer, wenn auch leider sehr müder Aufguß
des Klassikers `Per Anhalter ins All´: überforderte Sprecher,
chaotisches Buch, Effekthascherei - akustisch strapaziös.
über Sprecher J. Wawrczek; (ausführliche Hsp.-Kritik).
|
3 |
Raumstation I beherrscht die Erde |
Ernst von Khuon |
1953 |
52 |
Raumfahrt |
Eine Art handlungsfreies Lehrstück über
die bemannte Raumfahrt.
Für die damalige Zeit bemerkenswert, heute jedoch recht belanglos. |
1 |
Reise ins Weltall |
Charles Chilton |
1959 |
273 |
Weltraumfahrt |
Antiquarisch. Für sein Alter recht beachtlich
in Dramaturgie und Sound, jedoch heute vermutlich nur noch für Historiker
interessant. |
2 |
Reise zu van Gogh |
Sewer Gansowski |
1978 |
53 |
Zeitreise |
Moralisierendes Rührstück über die
ökonomische Nutzung von Zeitreisen in die Vergangenheit. Solide vom
`DDR´-Hörfunk umgesetzt.
|
4 |
Das Restauratio- Projekt |
Marina Dietz |
1999 |
160 |
religiöser Fundamentalismus |
In naher Zukunft ziehen auf Mittelalter getrimmte künstliche Stadtstaaten viele dekadente Touristen an. Eine Restauratorin macht sich dorthin auf den Weg, um eine alte Rechnung zu begleichen. Ein SF-Politthriller mit einer gehörigen Portion Frauenpower. Spannend - ein wenig wie `Der Name der Rose´. |
7 |
Revolte auf Luna |
Robert A. Heinlein |
1972 |
195 |
Konspiration |
Eine Abenteuergeschichte, die zufällig auf dem
Mond spielt. Teilweise anheimelnd, tw. etwas brutal und platt. |
3 |
Der Richter und sein Richter |
Eva Maria Mudrich |
1984 |
51 |
Genetik |
Ein Professor verschwindet. Ihm wurden seine eigenen Erkenntnisse unheimlich. Macht nachdenklich. |
4 |
Risse in einem gläsernen Netz |
Hans Bach |
1979 |
27 |
Massenvernichtung |
Düsterer Old-School-SF aus der DDR. Sollte vermutlich
eine Friedensbotschaft kommunizieren und meinte offenbar, hierbei ohne
originelle Einfälle auskommen zu können. |
2 |
Die Roboterfalle |
Bernd Ulbrich |
1977 |
48 |
Kybernetik |
Netter philosophierender Antik-SF aus der DDR über
die Standardfrage `Ist er ein Mensch oder ein Roboter ?´. Roboter
`Made in GDR´ bestanden natürlich aus Plaste. Mit Wortungetümen
wie `entartetes Leben´ hatte man seinerzeit im sich als 'antifaschistisch' bezeichnenden sozialistischen Teil Deutschlands offenbar keine Probleme. |
4 |
Roboter QT1 |
Horst Krautkrämer (nach Isaac Asimov) |
1981 |
54 |
Kybernetik; Religion |
Ein intellektueller Roboteraufstand hält eine
Weltraumstation in Atem. Futuristische Philosophie-Light mit Gottfried
John als Roboter-Revolutionär. |
4 |
Rossums Universal Robots |
Karel Zcapek,
D.Hasselblatt |
1978 |
57 |
Androiden |
Roboter gegen Menschen. Stark moralisierend,eher historisch
interessant .
|
2 |
Die roten Schuhe im Speicherring |
Karlheinz Knuth |
1991 |
46 |
Kernphysik |
Eine Frau verschwindet in einem Kernforschungszentrum. Aber ganz weg ist sie nicht. Poetisch und unaufgeregt in Szene gesetzte philosophische und physikalische Grundsatzfragen.
|
6 |
Roter Stern, Winterorbit |
William Gibson, Bruce Sterling |
2005 |
54 |
Ideologie, Hierarchie |
Ein Stammhalter der darbenden Sowjetunion muss im All gegen Vorgesetzte kämpfen.
Eine larmoyante und verworrene Geschichte, bei deren Umsetzung die Macherinnen (Antonia Rothe und Marie-Anne von Busse) ihre Hörer allem Anschein nach nicht mit einer schlüssigen Dramaturgie belasten wollten bzw. konnten. Die Handlung wirkt belanglos, die Charaktere bleiben ausgesprochen blass - großzügig eingesetzte akustische Soundkulissen können darüber nicht hinwegtrösten. Wahrlich kein Ruhmesblatt für die HFF „Konrad Wolf“ Potsdam-Babelsberg, die das niveauschwerelose Machwerk produzierte, das insbesondere im Vergleich zu Sascha Arangos Hörspiel-Meisterwerk 'Mir' (mit vergleichbarem Handlungsplot) sehr, sehr bescheiden anmutet. |
1 |
Routineuntersuchung eines unbekannten Planeten |
Jorn Bing, Thor O. Bringsfeld |
1982 |
38 |
Exo-Anthropologie |
Eine Expedition untersucht das scheinbar rückständige
Volk eines Planeten, auf dem vor langer Zeit ein irdisches Raumschiff verschollen
ist.
Interessante Schilderung einer fremden Zivilisation. In klassisch-solider,
etwas behäbiger Hörspielumsetzung. |
5 |
Rückkehr aus dem Weltall |
George Robertson |
1971 |
57 |
Zeitreise |
Eine Raumschiffbesatzung will mithilfe der Zeitreise die katastrophale Entwicklung auf der Erde verhindern.
Sehr gemächliches und gut strukturiertes Stück mit fähigen Sprechern. In der Grundstimmung jedoch etwas zu bierernst und melancholisch. |
4 |
Rückkehr zur Erde |
Stanislaw Lem |
1974 |
50 |
Entfremdung |
Nach einem langen Raumflug kehrt der Astronaut Hal Bre auf eine Erde zurück, deren Gesellschaft sich durch technische und ethische Entwicklungen radikal verändert hat. In dieser neuen Welt, in der aggressive Instinkte biochemisch unterdrückt werden, kämpft Hal mit Isolation, bis die Beziehung zu einer Frau ihm eine mögliche Zukunft bietet und die Hoffnung auf einen wiederbelebten Pioniergeist in ihm weckt.
Viel engagiertes Sinnieren, wenig Action. Gnädig gealtertes Hörspiel um Grundsatzfragen. |
4 |
Schatten im Feuer |
Fritz Mikesch |
1988 |
69 |
Raumfahrt |
Wie kommt es zu Katastrophen, wie der Challenger-Explosion? Anspruchsvolle Dialoge und Denkanregungen.
|
5 |
Das Schicksal ist ein Fächer |
Stewart Farrar |
1980 |
61 |
Zeitreise |
Ein verliebtes Wissenschaftler-Pärchen experimentiert mit einer Zeitmaschine. Träges Zeitparadoxon-Stück. |
3 |
Schirmspringer |
Carl Amery |
1984 |
65 |
überwachungsstaat |
SF-Satire auf Schwäbisch. |
5 |
Schmetterlinge mit Hakenkreuzen |
Philip K. Dick |
1982 |
85 |
Faschismus |
Eine Welt, in der Hitler-Deutschland den Krieg gewonnen
hat. Jede Menge Geröchel und Gestöhne. Das Drehbuch zu Dicks scheinbar
unvertonbarer Geschichte misslang völlig. Eine Zumutung für die
Hörer, denen wohl so eine Art abschreckendes `Hörspiel noir´
präsentiert werden sollte. |
1 |
Schöne Tage auf Marnova 3 |
Peter Striebl |
1980 |
53 |
Tourismus |
Satire auf die Erlebnisgesellschaft. Leider weitgehend
ohne Biß. Immerhin geriet die Besetzung mit Vater & Sohn Semmelrogge
originell. Hier hätte man mehr draus machen können ... |
3 |
Die schwarze Wolke |
Fred Hoyle |
1958 1966 |
132 85 |
Astronomie |
Solider Wissenschafts-SF. Zu langgezogen, die Handlung
hätte auch in der Hälfte der Zeit erzähltwerden können. In der Version von 1966 gibtHorst Frank den Erzähler. |
3 |
Science Fixion
(Schreibweise ausdrücklich mit 'x') |
Peter Jacobi |
1980 |
60 |
Drogen, Umweltzerstörung |
Eine futuristische Talkshow, die sich des Falls des
freiwilligen Drogenabstinenzlers Harry Haller annimmt:
Bitterböse, humorvoll, bedrückend, sexy und glänzend besetzt.
Hörspiele wie dieses können noch den größten Muffel
zum Science-Fiction-Fan machen. |
10 |
Die sechs Streichhölzer |
Boris und Arkadi Strugatzkij |
1972 |
54 |
Metaphysik |
In einem sowjetischen Labor wird mit Neutrinostrahlen experimentiert, worauf ein Professor übernatürliche Kräfte entwickelt. Gute Sprecher, ruhige Vertonung, reichlich überholt wirkende Story, angereichert mit sowjetsozialistischer Tristess. |
2 |
Sieg über die Tiefe
Zurück in die Tiefe |
Hermann Ebeling |
1978
1981 |
46 |
Metamorphose |
Forscher einer Unterwasserstation machen körperliche
Veränderungen durch.
Durchdachte Charaktere, gut recherchierte Story, altbewährte Sprecher
in beiden Versionen. |
8 |
Simulation - Ausbruch |
Hans-Joachim Frank |
1973 |
53 |
virtuelle Realität |
Wissenschaftler werden ermordet, ihre Hirne holografisch gespeichert und ausgebeutet. Durchdachte Story, wenig spannend.
Mit Gerd Baltus. |
3 |
Solaris |
Stanislaw Lem |
2006 |
127 |
Extraterristen, Halluzinationen |
Auf einer Raumstation, die über einem seltsamen Planeten steht, verfällt die Besatzung seltsamen Tagträumen. Sehr konventionell umgesetzter SF-Klassiker, dem eine Straffung der Handlung auf ungefähr die Hälfte der Spieldauer sehr gut getan hätte. |
4 |
Sonnenaufgang über Tharsis |
Myra Çakan |
2003 |
30 |
Planet-Transforming |
Tagebuch einer Marsforscherin.
Solide aber leider recht eintönig, da beinahe eine Lesung. Mit etwas
mehr Aufwand hätte hier leicht ein zweites `Angst unter Bäumen´
entstehen können. Chance verpasst ... |
3 |
Space Azubis - Helden ohne Meisterbrief |
Stefan Wilke, Christoph Jacobi |
2004 |
162 |
Abenteuer |
Gescheiterter Versuch, Douglas Adams für ein
Publikum der deutschen Spaßgesellschaft neu aufzugießen. Viel
Wirrwarr aus der Feder zweier Autoren ohne Meisterbrief. |
2 |
Spaziergang in den Wolken |
Reinhard Schober |
1987 |
39 |
Dekadenz |
Ermüdende Schilderung utopischer überflussgesellschaften,
die sich per Zweitverwertung Frank Duvals Soundtrack für `Per Anhalter
ins All´ bedient. |
3 |
Stern der Ungeborenen |
Franz Werfel |
1990 |
94 |
Utopie |
Ein Mann reist in die Zukunft in eine perfekte menschliche
Gesellschaft.
Erinnert ein wenig an H.G. Wells `Menschen Göttern gleich´ (s.o.).
Unaufgeregtes Plaudern über die Natur des Menschen.
|
6 |
Sternenglimmer und Hot Dog |
Jörg von Liebenfelß |
1990 |
58 |
Seuchen |
Sechs Weltraum-Laborantinnen kämpfen gegen die Intrigen eines Pharmakonzerns. Gute Dramaturgie und realistische Dialoge in einem kleinen Weltraum-Wirtschaftskrimi. Ähnlichkeiten mit Covid-Corona oder dem Pfizer-Konzern sind nicht beabsichtigt. |
7 |
Der Sternenschmetterling |
Bernard Werber |
2008 |
54 |
interstellare Weltraumfahrt |
Eine verwegene Gruppe von Menschen plant die Kolonisation eines fernen Planeten.
Gut beschriebene und dargestellte Charaktere in einer sehr episch angelegten SF-Erweckungsgeschichte.
|
5 |
Die Straße nach Ococingo |
Eva Maria Mudrich |
1985 |
51 |
Human- Genetik |
Ein einfacher Geschäftsmann gerät durch Zufall in das Intrigenspiel telepathischer Kräfte, was ihm nicht gut bekommt. Die vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk in den 70er und 80er Jahren aus unerfindlichen Gründen (damals gab es schließlich noch keine 'Frauenquote') vielbeschäftigte SF-Autorin Eva Maria Mudrich lässt ihre eigentlich sehr interessante Idee im handlungsarmen Lamentieren und Palavern ertrinken. |
4 |
Streng geheim |
Alexander Dobrin |
1986 |
76 |
Human- Genetik |
Die seichte Machart wird dem ernsten Thema nicht gerecht. |
3 |
Sybillen im Herkules |
Nelson Bond |
1984 |
55 |
Apokalypse, Zeitreise |
Der kalte Krieg läßt hier noch einmal
grüßen. Ein metapherreiches Atomkriegsszenario.Leider nicht
übermäßig originell. |
4 |
Die Tage nebenan oder Da, wo Cäsar nicht ermordet wurde |
Karlheinz Knuth |
1997 |
59 |
Zeitreise |
Gebildete Leute machen sich Gedanken über die Zeitreise Fade und ermüdend. |
2 |
Testflug zum Saturn |
Stanislaw Lem |
1974 |
57 |
Androiden |
Wer ist Mensch, wer ist Android? |
4 |
Der Tod des letzten Schriftstellers |
Christian Linder |
1993 |
46 |
Verdummung, Massenmedien |
Ein fiktives Radiofeature über das Ende der Literatur;
die Menschen verlieren ihr Sprachgefühl.
In der Form einigermaßen unkonventionell, inhaltlich unprätentiös;
streckenweise unbeholfen wirkend und langatmig.
|
4 |
Total real |
Jens Hagen |
1990 |
33 |
Sexualität, Holographie |
SF-Groteske um den Niedergang des Zwischenmenschlichen.
Humorvoll. |
8 |
Der Tote im Transmitter |
Hans-Joachim Alpers |
1988 |
54 |
Teleportation |
SF-Krimi um einen Mord im Materie-Transmitter, der
leider oft ins Triviale abgleitet. |
3
|
Ans tote Meer |
Andreas Weber-Schäfer |
1973 |
27 |
Teleportation |
In einer dystopischen Zukunft wird ein streng reglementierter und kurzer Strandurlaub am überfüllten Toten Meer mit künstlicher Natur und strengen Vorschriften als außergewöhnliche Errungenschaft gefeiert, obwohl er kaum Erholung bietet. Flott inszeniertes antikes SF-Schmunzelstück |
4
|
Die Tränen der Sphinx |
Hermann Ebeling |
1991 |
57 |
Klonen, Schimären |
Zwei Astronauten stranden auf einer vergessenen Raumstation,
auf der Experimente mit Klonen und Kreuzungen stattfinden.
Unterhaltsam, wenn auch hinter den Möglichkeiten des Themas zurückbleibend.
|
5 |
Die Trank des Schweigens |
Eike Gallwitz |
1993 |
50 |
Alchemie |
Eine sehr unaufgeregte Verschwörungsgeschichte,
der es leider an Biss fehlt. |
3 |
Die transplutonische Plage |
Christian Mähr |
1986 |
56 |
Materietransmitter |
Menschen, die in Kontakt mit Personen kommen, die
sich mit einem neuen Gerät zum `Beamen´ transportieren ließen,
verlieren den Verstand. Durch die Transmission ergeben sich ungeahnte Chancen
aber auch schreckliche Gefahren.
Dasjenige SF-Hörspiel mit dem wohl besten Titel ... |
5 |
Träumen Androiden ?
(=Blade Runner) |
Philip K. Dick |
1999 |
55 |
Androiden |
Aufmüpfige Androiden müssen beseitigt werden.
Das Hörspiel setzt andere Akzente als der Kultfilm und
ist daher interessant. |
7 |
Traumgeschäfte |
Hermann Ebeling |
1993 |
93 |
autoritäre Systeme |
Ein Mann widersetzt sich dem Willen staatlicher Institutionen,
seine Träume, die im Gegensatz zudenen anderer noch nicht total verflacht
sind, aufzeichnen zu lassen.
Sehr brave Umsetzung des SF-Standardthemas `Synthetisierung von Träumen´.
Solide umgesetzt und leider sehr vorhersehbar dümpelt das Stück
ohne originelle Ideen vor sich hin. |
3 |
Die Triffids |
John Wyndham |
1968 |
215 |
Darwinismus |
Gefährliche Pflanzen übernehmen die Herrschaft
auf der Erde. Typischerweise für die 60er Jahre sehr betulich. Hansjoerg
Felmy agiert wieder einmal als Held mit einem netten Frauchen an seiner
Seite. Streckenweise spannend, obwohl man die Story auch in einer Stunde
hätte erzählen können. Das Stück gefällt sich offenbar
mit der Aussage `Unter extremen Bedingungen werden Menschen zu Tieren´. |
3 |
Der Turm der Winde |
Fritz Puhl |
1960 |
52 |
Darwinismus |
Auf einer Wetterstation wird das Klima kontrolliert. Das interessiert auch Geheimagenten. Die Perspektive des Stückes ist sehr technokratisch und seine Umsetzung leider langatmig. |
2 |
Tylerton, 15. Juni |
Frederik Pohl |
1986 |
52 |
überwachungsstaat |
Ein Mann erlebt jeden Tag dasselbe. Ist er manipuliert
oder seine Umwelt ?
Etwas überzogen, nicht sehr anspruchs- dafür aber humorvoll. |
6 |
Die Überführung |
Konrad Hansen |
1987 |
56 |
Phantastik, Transdimensionalität |
Menschen verschwinden in eine andere Dimension.
Amüsant skurril und doch bemerkenswert schlüssig. |
7 |
Uhrwerk Orange |
Anthony Burgess |
1995 |
57 |
Gewalt |
Die ausgesprochen violente Schilderung einer dekadenten
Gesellschaft gehört wohl seit einigen Dekaden zur Standardlektüre
seelisch zurückgebliebener männlicher Jugendlicher. Das Hörspiel
hätte hier Gegenakzente zur Buch- bzw. Filmvorlage (`Clockwork Orange´)
setzen können. Es tat es nicht. |
1 |
Der Unbesiegbare |
Stanislaw Lem |
2018 |
77 |
Schwarmintelligenz |
Auf einer fremdem Welt greifen Insekten-Roboter Raumschiffbesatzungen der Erde an. Oberflächlich, wirr und unentschlossen. |
2 |
Unearthing |
Erik Wunderlich |
2022 |
54 |
Künstliche Intelligenz |
Eine schwäbelnde Raumfahrerin muss sich mit KI herumschlagen. Leider sehr auf den Zeitgeist getrimmt. |
3 |
Der Unentbehrliche |
Horst Zahlten |
1973 |
57 |
Organtransplantation |
Soll das Leben eines 'leichten Mädchens' für das eines intellektuellen Schwergewichts geopfert werden ? Etwas langatmig, aber durchaus ethisch in die Tiefe gehend. |
4 |
Uniflex 2000 |
Birgit Hummler |
1990 |
57 |
Robotik |
In einem Forschungslabor intrigieren die Wissenschaftler mit Mordrobotern gegeneinander. Ein zäher Uni-Bürokraten-Krimi. |
3 |
Unter der Plexikuppel |
Wolfgang Oppenrieder |
1986 |
69 |
Ökologie, Diktatur |
Alle Menschen über vierzig müssen in kleinen Gruppen unter Animationsplexikuppeln leben, die sie gegen die verseuchte Umwelt schützen. Kurzweilige Vertonung mit viel Gruppendynamik und Spieltheorie. |
7 |
Unheimliches Erwachen |
Chris Brohm |
1987 |
57 |
Hirntransplantation |
Das Hirn eines Transplantations-Mediziners landet
durch die Intrigen seiner Kollegen in einer Nährlösung.
Mit einem glaubwürdigen Vadim Glowna. |
5 |
Unter Kontrolle oder Ein amerikanisches Märchen |
Robert Sheckley |
1975 |
59 |
Spionagegroteske |
Ein Loser will der sozialen Kontrolle einer utopischen Gesellschaft entfliehen. Er startet ein Kolonieprojekt auf einem anderen Planeten, aber die irdischen Probleme holen ihn schnell wieder ein. Oder vielleicht auch nicht ? In leicht grotesker Manier menschelt dieses sehr gelungene Höspiel mit Christoph Quest und dem jungen Martin Semmelrogge gekonnt mit Leichtigkeit und Optimismus. |
9 |
Das Unternehmen der Wega |
Friedrich Dürrenmatt |
1955 |
64 |
Strategie |
Die Weltmächte wollen einen Stellvertreterkrieg
auf der Venus führen.
Ermüdende Hahnenkämpfe alter Militärs um Macht und Einfluss. |
2 |
Unternehmen N.E.R.O. |
Ekkes Frank |
1986 |
52 |
Machterhalt |
Zynisches Moralisieren (hier offenbar kein Widerspruch)
ohne Witz und Esprit.
|
2 |
Unternehmen Stahlsprung |
Per Wahlöö |
1984 |
54 |
Seuchen, Totalitarismus |
In Stockholm bricht ein Labor-Virus aus. Die Ärzte übernehmen die Macht und begehen Massaker. Brutales, leider nicht ganz unrealistisches Spektakel.
|
3 |
Unternehmen Tick Tack |
Dieter Kühn nach Murray Leinster |
1970 |
40 |
Zeitreise |
Ein Forscher erhält per Zeitreise die Chance, einen historischen Staudammbruch zu verhindern. Soll er in die Geschichte eingreifen ? Solide aber unspektakuläre Variation der bekannten Zeitparadoxon-Thematik. |
4 |
Utopia SR447
Zweitverwertung als SPACE
RYDER SR447
|
Nevil Yd |
1967 |
75 |
Jugend-SF |
Ein Einsatzteam des solaren Sicherheitsdienstes wird
zu einer Gruppe von Versuchskaninchen ausgestorbener aber dennoch immer
noch mächtiger Außerirdischer.
Ein triviales Weltraum-Abenteuer - antiquarisch und hörbar mit Spaß an der Sache produziert sowie ein
wenig bei Perry Rhodan abgekupfert. |
7 |
Die verbotenen Erfindung |
Isaac Asimov |
1967 |
58 |
Zeitreise |
Ein Ehepaar beauftragt einen Forscher mit dem Bau
einer verbotenen Zeimaschine, eines Chronoskops, um in der Vergangenheit
auf die verstorbene Tochter zu treffen.
Unglückliche Verquickung einer erzählten persönlichen Tragödie
mit einer SF-Handlung der alten Schule und angerissenen philosophischen
Fragen über die Wissenschaftsethik.
|
2 |
Die vergangene Zukunft |
Jiri Ort |
1990 |
50 |
Telepathie |
Tragische und zugleich packende, wenngleich deprimierende, Weiterführung
(Auftakt: `Gedankenraum´) zur `Gedankenraum´-Trilogie von Jiri
Ort. Abschluss: `Die Welt im Schatten´ |
4 |
Verhindern sie den ersten Weltkrieg ! |
Hans-Peter von Peschke |
1984 |
51 |
Zeitreise, Zeitparadox |
Wissenschaftler wollen mit einer Zeitmaschine den ersten Weltkrieg, den Anfang vom Ende des Abendlandes, ungeschehen machen. Das ist schwieriger als erwartet.
Fundiertes Buch, gute Sprecher, anregendes Thema. |
5 |
Das verlorene Jahrtausend |
Horst Zahlten |
1970 |
46 |
Zeitreise |
Raumfahrer treffen nach einem missglückten Zeitsprung
in die Antike auf ihre eigenen Nachfahren.
Interessante Handlung, die ungewöhnliche Fragen aufwirft. |
6 |
Das Vermächtnis der Moorvögel |
Eva-Maria Mudrich |
1977 |
55 |
Unsterblichkeit; ökologie |
Endlich einmal ein Stück, welches nicht wie
fast alle anderen, die sich mit dem Thema `Unsterblichkeit´ befassen,
einreden will, diese sei ein Fluch und Sterblichkeit ein Segen ! Ansonsten:
Zu viele Rückblenden vor einem gelungenen Finale. |
4 |
Das versehrte
Leben
oder: Jona im Feuerofen |
Wolfgang Jeschke |
1988 |
60 |
Darwinismus |
Außerirdische geben bei der Fortpflanzung
ihre aggressivsten Eigenschaften an die Nachfahren weiter.
Das `Alien´ unter den SF-Hörspielen.Glaubwürdig,
beängstigend. |
6 |
Vitriol oder: Der Mann im Hundefleisch |
Jörg Liebenfelß |
1979 |
55 |
Archaeologie |
In naher Zukunft (genauer im Jahr 2007, und damit eigentlich schon überholt, wie so oft bei älteren SF-Hörspielen) rätseln Forscher um eine Moorleiche. Seltsam menschelnder SF-Krimi. |
3 |
Die Vögel |
Daphne du Marier |
1981 |
56 |
Anthropologie |
In England werden die Vögel aggressiv und greifen
Menschen an.
Altmodisches Hörspiel, erfreulich harmlos im Vergleich zu neuen Produktionen.
Die Handlung ist jedoch leider sehr vorhersehbar |
2 |
... von solchem Stoff, aus dem die Träume sind |
Hermann Ebeling |
1970 |
53 |
Drogen |
Zwei noch einigermaßen freie Länder, die kurz vor der Diktatur stehen, bekämpfen sich mit Hilfe von Drogen.
Dystopisch und mit Gerd Baltus. |
2 |
Vorstudien |
Ilja Warschawskij |
1980 |
57 |
Telepathie |
Mehrere Intellektuelle sollen für einen Computer Szenarien für Groschenheftromane liefern.
Eine amüsante Idee wurde sehr routiniert umgesetzt. |
3 |
Was tun wir, wenn sie wiederkommen ? |
Michael Springer |
1982 |
50 |
Extraterristen, Werbung |
Episodenhörspiel um eine durchkommerzialisierte Zukunft.
Deprimierende Aussichten. Unterhaltsam in Szene gesetzt, nicht zuletzt dank der wie immer hervorragenden Evelyn Hamann. |
4 |
Wechselbalg |
Philip K. Dick |
2001 |
19 |
Mimikri, Invasion |
Außerirdische wollen die Erde mit Hilfe terranisch
anmutender Doppelgänger einnehmen. Was tun, wenn diese Doppelgänger
wesentlich sympathischer als ihre Originale ausfallen ?
Originelle Idee, solide und im guten Sinne traditionell umgesetzt. |
4 |
Der Weg zurück |
Uwe Nielsen |
1975 |
45 |
Extraterristen |
Ein Raumfahrer wird auf dem Mond mit einem fremden,
uralten Wesen konfrontiert, das sein Blut mit ihm tauscht.
Mit psychedelischer Musik unterlegtes akzeptables Hörspiel mit einer
Tendenz zum Gruseln, woraus man noch etwas mehr hätte machen können. |
6 |
Wega IV Quarantäne |
Günter Guben |
1971 |
46 |
Kybernetik |
Raumfahrer als Opfer wirtschaftlicher Machenschaften und eiskalter Computerlogik
Ein interessantes Ausgangsszenario, das leider recht dröge und plump daherkommt. Ein ähnliches Thema wurde von Stanislaw Lem bereits wesentlich eleganter abgehandelt. |
2 |
Die Welt im Schatten |
Jiri Ort |
1991 |
57 |
Telepathie |
Sehr harter Abschluss der `Gedankenraum´-Trilogie
von Jiri Ort.
Start: `Gedankenraum´ |
6 |
Welt ohne Schlaf |
Walter Knaus |
1972 |
46 |
Spaßgesellschaft, Dekadenz |
Eine Impfung gegen das Schlafbedürfnis stellt die Gesellschaft vor Konflikte. Interessante Geschichte, etwas langsam inszeniert,
etwas antiquiert, nur wenig verhohlen moralisch. |
4 |
Wer anderen eine Grube gräbt |
Simon Bagley, Walter Knaus |
1971 |
55 |
Gehirnwäsche |
Eine eigentlich interessante Geschichte um Massensuggestion,
die jedoch leider in der Umsetzung recht verworren geriet. |
3 |
Wer weiß, was noch kommt |
Max Kruse |
1978 |
45 |
Evolution |
Intelligente Ratten wollen die Menschheit vernichten.
Spannend, moralisch und gruselig. |
5 |
Der Witzbold |
Isaac Asimov |
1991 |
23 |
Humor |
Haben Außerirdische den Humor auf die Erde eingeschmuggelt,
um die Menschheit zu testen ?
Originell, unspektakulär. |
3 |
Wo blieb der 631. Tag ? |
Eva Maria Mudrich |
1975 |
55 |
Eliten, Totalitarismus |
Eva Maria Mudrich versteht es wieder einmal meisterhaft,
trotz guter Grundidee für die Story und guten Sprechern bei den Hörern
keinerlei Spannung aufkommen zu lassen. |
3 |
Wolfsspiel - Goldzeit |
Stephan Kaske |
1989 |
57 |
Endzeit |
Menschen werden von den Medien manipuliert. Darwinistische Dystopy im Neon-Stil |
3 |
Die Wonnen der Physik |
Eike Gallwitz |
1992 |
47 |
Zeitsprung |
Gerade als ein Physiker die Möglichkeit der Zeitreise
entdeckt, begegnet ihm sein eigenes Ich aus der Zukunft. Die Vertonung kommt
leider nicht ohne banale Beziehungsverwicklungen aus.
Mit Gerd Baltus.
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2 |
Der Wunschtraum |
Isaac Asimov |
1971 |
36 |
Roboter |
Der Haushaltsroboter `Tony´ hat seinen ersten
Bewährungstest zu bestehen.
Ein wenig harmlos und bieder. Mit einer überzeugenden Katharina Brauren, die man sonst eher aus EUROPA-Jugendhörspielen kennt. |
4 |
Das Wurmloch |
Daniel Call |
1999 |
51 |
Zeitreise |
Kurz vor der Jahrtausendwende wird Chaos durch widersprüchliche Nachrichten über den angeblichen Tod des Astrophysikers Reslaw ausgelöst, der in Wirklichkeit mit seiner Hausdame Brill Li in einem Leuchtturm lebt, bis die Journalistin Mimi – alias Ariella Quast, eine messianische Zeitreisende – auftaucht, um seine Theorien zu nutzen, was Reslaw letztlich als inszenierten Schwindel vermarktet und mit Champagner feiert.
Flott inszeniert, enttäuscht jedoch wegen verschiedener Übertreibungen |
3 |
Zarathustra kehrt zurück |
Herbert W. Franke |
1969 |
54 |
überwachungsstaat |
Das klassische SF-Motiv `Gedankenkontrolle´
wird hier leicht abgewandelt in `Kommunikationskontrolle´. Und eine
kleine Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen. Für 1969
nicht übel aber inhaltlich leider reichlich unspektakulär. Mit
dem jungen Gerd Baltus.
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3 |
Zeit aus den Fugen |
Philipp K. Dick (Marina Dietz) |
2001 |
52 |
Parallelwelt |
Ein Mann wird von einer kriegführenden Partei
in einer simulierten Parallelwelt (die USA der 50er Jahre) gehalten, damit
er dort ungestört seine prophetischen Fähigkeiten entfalten kann,
die für den Verlauf des Krieges wichtig sein können. Ein originelles
Thema, dessen Umsetzung leider ein wenig den nötigen `roten Faden´
vermissen lässt. |
4 |
Zeitler sagt ab |
Werner Kließ |
1992 |
47 |
Zeitreise |
Technik aus der fernen Zukunft wird in die Zukunft
importiert.
Erstaunlich banaler und bräsiger Zukunfts(wirtschafts)krimi. Ungewöhnlich immerhin, dass auf eine moralisierende Einfärbung verzichtet wurde. |
2 |
Zreitseln |
Dieter Hasselblatt |
1990 |
58 |
Zeitreise |
Wenn Sozialwissenschaftler Hörspiele schreiben
... ; Schleppend, ermüdend, stellenweise immerhin (unfreiwillig?) komisch. |
4 |
Zum Wohle der Allgemeinheit |
Horst Zahlten |
1972 |
51 |
Telepathie, Totalitarismus
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Eine Diktatorin nutzt die Erfindung des Gedankenlesens.
Vertonung, die Oberflächlichkeit meidet. Die Diktatorin ist gut besetzt.
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4 |
Die Zukunftsfalle (Ein Fall für Weltraumdetektiv Q. Kuhlmann) |
Hermann Ebeling |
1986 |
52 |
Zeitreise |
Ein Auftrag, die Vergangenheit zu korrigieren. Doch es gibt Komplikationen Verworren und anstrengend zu hören - insbesondere der entstellende Zukunfts(neu-)sprech (damit ist nicht die Gendersprache gemeint).
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2 |
Achtung: |
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Alle Hörspiel-Rezensionen in dieser Tabelle beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Erstausstrahlungen im öffentlichen Rundfunk und nicht auf spätere Veröffentlichungen auf Tonträgern oder Sounddateien.
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